Lauf-Comeback in der Westeifel Nur nicht ans Nichtstun gewöhnen!

Geichlingen · Seit 2019 gab es keinen Kammerwaldlauf mehr in Geichlingen. Am 29. April kehrt die Veranstaltung zurück. Die LG Kammerwald setzt bei ihrem 30-jährigen Bestehen im Lauftreff ein einfaches und praktisches Konzept um.

Die Vorsitzende der LG Kammerwald/Geichlingen Marianne Peters möchte die Freude an der Bewegung mit dem Kammerwaldlauf am 29. April und mit dem wöchentlichen Lauf- und Walkingtreff in der Westeifel vermitteln.

Die Vorsitzende der LG Kammerwald/Geichlingen Marianne Peters möchte die Freude an der Bewegung mit dem Kammerwaldlauf am 29. April und mit dem wöchentlichen Lauf- und Walkingtreff in der Westeifel vermitteln.

Foto: Holger Teusch

„Wir haben uns ein Herz gefasst“, sagt Marianne Peters. Die Vorsitzende ist froh, dass zum 30-jährigen Bestehen der LG Kammerwald/Geichlingen die Laufveranstaltung der Ausdauersportler aus dem deutsch-luxemburgischen Grenzgebiet wieder durchgeführt wird. „Es ist wichtig, dass wir etwas machen, dass wir etwas zusammen machen“, sagt Peters. „Sonst gewöhnt man sich ans Nichtstun!“

2019 fand der Kammerwaldlauf mit Start und Ziel am Sportplatz von Geichlingen zum letzten Mal statt. Dann kam Corona und drei Jahre ohne Veranstaltung. Ein bisschen Überzeugungsarbeit sei schon nötig gewesen, um die 26. Auflage der Veranstaltung auf den Weg zu bringen. „Wir haben etwas abgespeckt“, sagt Peters und meint damit das Streckenangebot. Allerdings fällt nur der 30-Kilometer-Lauf, der sowieso nur fünfmal (2015-19) durchgeführt wurde, weg. Weiterhin gibt es einen Fünf- und Zehn-Kilometer- sowie einen Halbmarathonlauf. Daneben Bambini- und Kinderläufe über 300 Meter und einen Kilometer. Alle Läufe führen über weichen Boden durch den namensgebenden Kammerwald. Die 21,1-Kilometer-Königsdistanz führt die Läufer fast bis ins luxemburgische Vianden, erzählt Peters: „Mit Blick auf das Schloss und über Panoramaweg und an der Mutter- oder Königseiche vorbei.“ Der mehr als 400 Jahre alte, fast 40 Meter hohe Baum mit einem Stammumfang von nahezu fünf Metern gilt als stärkste und älteste Eiche der Westeifel. 2022 wurde der Baum als 17. (von mittlerweile insgesamt nur 21) als Nationalerbe-Baum ausgerufen.

„Natürlich müssen wir sehen, ob der Lauf weiterhin ankommt“, sagt Peters zur Zukunft des Kammerwaldlaufs. Die 26. Auflage soll auf jeden Fall besonders gefeiert werden. „Wir haben ja 30 Jahre LG Kammerwald“, erklärt die LG-Vorsitzende. 1987 wurde eine Laufgruppe als Teil der damaligen Betriebssportgemeinschaft Zoll gegründet. Nach dem Inkrafttreten des Europäischen Binnenmarktes 1993 mussten sich die Ausdauersportler eine neue Organisationsform geben. Man gründete die LG Kammerwald als weitgehend selbstständige Abteilung des SC Geichlingen-Koxhausen. 1995 feierte der Kammerwaldlauf Premiere. „Jeder Teilnehmer bekommt diesmal ein kleines Präsent“, kündigt Peters an. Was verrät sie nicht. Es werde aber etwas Einmaliges aus der Westeifel-Region sein.

Der Neustart des Volkslaufs ist ein weiterer Schritt, die Menschen wieder in Bewegung zu bringen. Mit der Umstellung der Uhren auf Sommerzeit startete bereits die neue Lauftreff-Saison. Doch während der Corona-Zeit hätten sich viele zwar an eine flexible Freizeiteinteilung gewöhnt, hat Peters festgestellt. Feste Trainingstermine in einer Gemeinschaft sind aber wichtig, um nicht nur in Bewegung zu kommen, sondern auch zu bleiben.

Das Konzept der LG Kammerwald ist so einfach wie praktisch: Alle, vom Kind bis zum Senior, ob Walker oder Läufer, treffen sich donnerstags um 19 Uhr am Lauftreffpunkt Kammerwald, einer eigens errichteten Holzhütte an der Landesstraße 1 zwischen Körperich-Obersgegen und Bauler. „Wir achten darauf, dass nach einer Stunde alle wieder gemeinsam zurück sind“, erklärt Peters. Es gibt je eine Gruppe für Kinder, Walker und drei Laufgruppen. So sind auch die Kinder betreut, wenn die Eltern selbst etwas für ihre Fitness tun. „Wir möchten, dass die ganze Familie teilnehmen kann: Alle können kommen und finden ihre Gruppe“, verspricht Peters.

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