Benefizlauf Laufen für Trier

Trier · Lauf-Kilometer sammeln für die Opfer der Trierer Amokfahrt heißt es bis Heiligabend. Auch Zehnkampf-Idol Frank Busemann und Europameister Jan Fitschen haben ihre Teilnahme unter dem Hashtag #wirlaufenfuertrier angekündigt.

 Unter dem Hashtag #wirlaufenfürtrier können Läufer bis Heiligabend ihre Trainingskilometer zugunsten der Opfer der Trierer Amokfahrt spenden.

Unter dem Hashtag #wirlaufenfürtrier können Läufer bis Heiligabend ihre Trainingskilometer zugunsten der Opfer der Trierer Amokfahrt spenden.

Foto: Laufen für Trier

Eigentlich ist Frank Knodt kein Marathonläufer. Dem Trierer Ausdauersportler mit Herzschrittmacher (TV vom 25. November) reichen normalerweise zehn Wettkampf-Kilometer. Doch in den zwei Wochen seit der Trierer Amokfahrt hat der 44-Jährige doch eine Art Marathon absolviert. Eine Ausdauerleistung hin zu einem Spendenlauf zugunsten der Opfer der Trierer Amokfahrt vom 1. Dezember.

Beim Laufschuhkauf Anfang Dezember kamen Knodt und Patrick Schmitt überein, dass man eine Möglichkeit schaffen wolle, um die Läufer der Region zu mobilisieren, den Opfer der unfassbaren Tat zu helfen. In der Corona-Pandemie eignen sich dazu individuellen Spendenläufen. Das Leid der betroffenen Familien könne man kaum lindern, aber vielleicht ermögliche die Aktion, finanzielle Sorgen zu verringern, um die Trauer zu ermöglichen, sagt Knodt.

Die Idee beim Laufschuhkauf war der Startschuss für Knodts Marathon. Denn der Teufel steckte wie im Detail. Er habe in der vergangenen Woche schlecht geschlafen, erzählte er. Die vielen Gedanken, wie man den Spendenlauf in jeglicher Hinsicht sauber abwickeln kann, raubten manche Stunde Schlaf. Vor allem das möglichst unkomplizierte Einsammeln der Spenden erwies sich als Hürde. Denn auf die Schnelle musste Knodt, der als Privatperson keine Gelder sammeln kann, einen gemeinnützigen Verein finden, der dies übernimmt und ein Spendenkonto eröffnet.

Erst nach unzähligen Telefonaten und E-Mails mit Finanzamt, ADD und der Konsultation eines (laufenden) Steuerrechts-Professors wurde dieses Hindernis überwunden. Die LG Meulenwald Föhren greift Knodts Idee auf und hat den Benefizlauf offiziell beim Deutschen Leichtathletik-Verband angemeldet, so dass die Teilnehmer sogar (wie bei Volksläufen) versichert sind. Der Laufverein führt das Spendenkonto bei der PSD Bank, die die von den Läufern erbrachte Spendensumme verdoppelt.

Wie können sich Läufer beteiligen?  Bis Heiligabend heißt es, so viel laufen, wie die Beine hergeben. „Es gibt keine Kilometer-Vorgabe, kein Zeitlimit und coronabedingt soll jeder in seiner gewohnten Umgebung laufen“, erklärt Frank Knodt. Für jeden gelaufenen Kilometer, den man in die Spendenaktion einbringen möchte, soll ein Euro überwiesen werden (Kontoverbindung sieht unten). Unter dem Hashtag #wirlaufenfuertrier bitte Frank Knodt außerdem um Posts in den sozialen Netzwerken, möglichst mit Foto der Streckenaufzeichnung mit GPS-Uhr oder Handy-App.

Aktuelle und ehemalige Spitzensportler haben bereits die Unterstützung der Aktion zugesagt. Aus der Region ist lauf Knodt bereits Eintracht Trier und der RV Schwalbe Trier sowie die Triathleten des PSD Bank Teams Tri Post Trier dabei. Der fünfmalige deutsche Crosstriathlon-Meister Jens Roth von der Triathlon-Bundesliga-Mannschaft will seinen Spendenbeitrag zusammen mit Patrick Lange erbringen. Mit dem zweimaligen Ironman-Weltmeister trainiert Roth zur Zeit auf Lanzarote.

Als einer der ersten hat Frank Busemann seine Teilnahme zugesagt. „Sehr gern bin ich dabei und möchte so einen kleinen Beitrag leisten“, schrieb der Zehnkampf-Olympia-Silbermedaillengewinner von Atlanta (1996). Vor einem Jahr war der 45-Jährige genauso wie Jan Fitschen noch beim Trierer Silvesterlauf mitgelaufen. Der ehemalige 10 000-Meter-Europameister Fitschen (2006), Stammgast in Deutschlands ältester Stadt, zeigte sich erschüttert über die Amokfahrt. Für ihn war es keine Frage, ebenfalls bei #wirlaufenfürtrier mitzumachen: „Als ich gehört habe, dass das da passiert ist, wo wir schon so oft einen schönen Silvesterlauf hatten und gefeiert haben, war es mir ein persönliches Anliegen dabei zu sein.“

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