Sportevent im Moselstadion Flutlichtmeeting: Eine Sternstunde der Trierer Leichtathletik

Trier · Konstanze Klosterhalfen verbessert den deutschen Rekord über 2000 Meter und Gesa Krause läuft Weltjahresbestzeit über die gleich lange Hindernisstrecke: Das 20. SWT-Flutlichtmeeting war eine Sternstunde der Leichtathletik im Trierer Moselstadion. Die Übersicht:

 Start frei für den deutschen 2000-Meter-Rekord im Trierer Moselstadion: Konstanze Klosterhalfen (Startnummer 11) verbesserte die Bestzeit mit Hilfe von Tempomacherin Vera Coutellier (98) um drei Sekunden auf 5:34,53 Minuten.

Start frei für den deutschen 2000-Meter-Rekord im Trierer Moselstadion: Konstanze Klosterhalfen (Startnummer 11) verbesserte die Bestzeit mit Hilfe von Tempomacherin Vera Coutellier (98) um drei Sekunden auf 5:34,53 Minuten.

Foto: Holger Teusch

Wenn Konstanze „Koko“ Klosterhalfen rennt, steht das Trierer Moselstadion Kopf! 1200 Leichtathletik-Fans klatschten und schrien am Freitagabend die 5000-Meter-WM-Dritte zum deutschen Rekord über 2000 Meter. Das 20. SWT-Flutlichtmeeting des Vereins Silvesterlauf Trier wurde zum Läuferabend der Rekorde und Weltjahresbestleistungen.

Der deutsche Rekord:

Auf 5:34,32 Minuten schraubte Klosterhalfen den 36 Jahre alte 2000-Meter-Rekord von DDR-Läuferin Ulrike Bruns (5:37,62 Minuten). Auf dem Weg dahin mussten die Meeting-Organisatoren einige Schwierigkeiten überwinden. Zu Wochenbeginn hatte erste die Polin Martyna Galant wegen eines Trauerfalls in der Familie als Tempomacherin absagt. Die anschließend verpflichtete Olympiafinalistin Kristiina Mäki entschuldigte sich am Freitagmorgen per Videotelefonat mit Renndirektor Berthold Mertes offensichtlich erkältet. Zwei Stunden vor dem geplanten Rekordrennen meldete sich dann die letzte verbliebene Tempomacherin Vera Coutellier aus dem Stau. Würde Koko die Tempohatz allein bestreiten müssen?

 Konstanze Klosterhalfen verbesserte den deutschen Rekord über 2000 Meter um drei Sekunden auf 5:34,53 Minuten.

Konstanze Klosterhalfen verbesserte den deutschen Rekord über 2000 Meter um drei Sekunden auf 5:34,53 Minuten.

Foto: Holger Teusch

Erst während die (zu diesem Zeitpunkt) neunfache deutsche Rekordlerin (fünfmal Freiluft, viermal Halle) sich bereits aufwärmte, kam Coutellier gerade noch rechtzeitig am Moselstadion an. Mit jeder Menge Adrenalin im Blut brachte die deutsche 1500-Meter-Vizemeisterin aus Köln Klosterhalfen mit zwei nahezu perfekt getroffenen 65er-Anfangsrunden sogar auf Europarekordkurs. Sonia O-Sullivans 5:25,36 Minuten blieben aber unangetastet. Auf den letzten drei 400-Meter-Abschnitten wurde der Lauf-Ikone aus Irland (unter anderem Weltmeisterin 1995), die Koko vom Rand die Zwischenzeiten zurief, klar, dass ihre Marke Bestand haben würde. „Dass Sonia mir die Rundenzeiten gibt, ist etwas besonderes“, sagt Klosterhalfen. Und: „Sonias Rekord bleibt eine Motivation.“

Die Weltjahresbestzeiten

Auf Lilian Schmidt war im 2000-Meter-Hindernisrennen diejenige aus der Region Trier, auf die das neue Flutlichtmeeting-Motto „Talente treffen auf ihre Vorbilder“ zutraf. Bei der Vorstellung der Läuferinnen übertönte der Fanclub ihres PST Trier fast den Applaus für Gesa Krause. „Es war ein klasse Gefühl. Die Stimmung war super und ich haben den Lauf einfach genossen“, sagte die 17 Jahre alte Läuferin.

 Gesa Krause vom Verein Silvesterlauf Trier (Startnummer 1) stellte im Trierer Moselstadion eine Weltjahresbestzeit über 2000 Meter Hindernis auf.

Gesa Krause vom Verein Silvesterlauf Trier (Startnummer 1) stellte im Trierer Moselstadion eine Weltjahresbestzeit über 2000 Meter Hindernis auf.

Foto: Holger Teusch

Der Olympia-Fünften vom Verein Silvesterlauf Trier galt nach dem Startschuss wieder das Hauptaugenmerk der 1200. Leicht gemacht wurde Krause der Sieg im ersten Hindernisrennen im Trierer Moselstadion seit 18 Jahren aber nicht. Die 29-Jährige musste in 6:10,91 Minuten Weltjahresbestzeit laufen, um die Polin Kinga Krolik (6:14,20) hinter sich zu lassen. „Ich bin froh, dass noch einmal eine so gute Zeit raus gekommen ist“, sagte Krause. „Es war ein schöner Saisonabschluss und schön, etwas zurückgeben zu können. Das kann ich eben am besten, wenn ich hier in Trier präsent bin. Wenn man den Kindern ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann nur weil man seinen Namen auf die Startnummer schreibt, das ist schon schön.“ Zur Weltbesten (der Altersklasse U 18) kürte sich als Viertplatzierte Jolanda Kallabis. 6:28,75 Minuten bedeuten außerdem deutschen Rekord bei den Unter-18-Jährigen.

 Die 16-jährige Jolanda Kallabis aus Freiburg lief beim SWT-Flutlichtmeeting über 2000 Meter Hindernis Weltjahresbestzeit und deutschen Rekord für die Altersklasse U 18.

Die 16-jährige Jolanda Kallabis aus Freiburg lief beim SWT-Flutlichtmeeting über 2000 Meter Hindernis Weltjahresbestzeit und deutschen Rekord für die Altersklasse U 18.

Foto: Holger Teusch

Die Meetingrekorde:

Das Moselstadion-Flutlicht ließ bei den Männern zwei Veranstaltungsrekorde erstrahlen. Samuel Fitwi schraubte die elf Jahre alte 10 000-Meter-Bestzeit des Kenianers Jonathan Koilegei (29:53,38) auf 29:29,52 Minuten. Der 25-Jährige von der LG Vulkaneifel spulte fast im Alleingang die 25 Runden sehr gleichmäßig herunter. Sein Schützling wirke sehr viel lockerer, als noch im Frühjahr, freute sich Trainer Yannik Duppich. Endorphine pur: Der Viertplatzierte Martin Müller (LG Meulenwald Föhren) hüpfte vor Freude über sein zweites 10 000-Meter-Rennen unter 32 Minuten (31:55,11) jubelnd durchs Moselstadion, als könne er die Distanz noch einmal laufen.

In eindrucksvoller Weise schraubte Benjamin Dern über 3000 Meter den Veranstaltungsrekord auf 8:21,34 Minuten. Der 18-Jährige vom LAZ Birkenfeld ist damit zweitbester deutscher U-20-Läufer in diesem Jahr.

 Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel meldete sich mit 10 000-Meter-Meetingrekord beim SWT-Flutlichtmeeting in Trier im Wettkampfzirkus zurück.

Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel meldete sich mit 10 000-Meter-Meetingrekord beim SWT-Flutlichtmeeting in Trier im Wettkampfzirkus zurück.

Foto: Holger Teusch

Die Rheinlandmeister:

Wie Martin Müller (hinter Fitwi) wurde bei den Frauen Michelle Bauer (LT Schweich/39:02,35) bei den im Rahmen der 10 000-Meter-Rennen ausgetragenen Rheinland-Meisterschaften Vizemeisterin. Titelträgerin Sandra Teller (Ochtendung/38:28,12) musste der Luxemburgerin Saskia Daguenet (36:08,79) den ersten Platz überlassen.

Der Nachwuchs:

Gut ein Drittel der 209 gemeldeten Teilnehmer (178 im Ziel) waren unter zwölf Jahre alt. Die herausragende Leistung dieser Altersklasse erzielte Lilly Förster. Die Zehnjährige von Tri Post Trier blieb über 800 Meter in 2:38,81 Minuten nur gut zwei Sekunden über dem W-10-Rheinland-Rekord von Nadja Mesloh (Bad Ems/2:36,17) von 1998.

Die Hochwasser-Spenden:

Unabhängig von allen Bestleistungen: „Es ist schön dabei auch etwas für den guten Zweck zu tun“, sagte Gesa Krause ebenso wie Konstanze Klosterhalfen. Fünf Euro Eintrittgeld für jeden der 804 zahlenden Zuschauer (hinzu kommen nach Veranstalterangaben etwa 400 Athleten samt Betreuer) kommen den Geschädigten des Juli-Hochwassers zugute.

Konstanze "Koko" Klosterhalfen läuft in Trier deutschen Rekord auf 2000 Meter
47 Bilder

Konstanze "Koko" Klosterhalfen läuft in Trier deutschen Rekord auf 2000 Meter

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Foto: TV/Holger Teusch

Ergebnisse des 20.SWT-Flutlichtmeetings

  • Frauen, 2000 m: 1. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5:34,53 Minuten, 2. Celine Schneider (LAZ Rhein-Sieg/U 18) 6:44,07, 3. Karoline Schöpfer (Birkenfeld) 6:45,71, 4. Judith Weber (PST) 7:12,54, 5. Maelynn Dussaucy (LT Schweich) 7:13,57.
  • Frauen, 10 000 m: 1. Saskia Daguenet (LUX) 36:08,79 Minuten, 2. Sandra Teller (DJK Ochtendung) 38:28,12 (Rheinlandmeisterin), 3. Michelle Bauer (LT Schweich) 39:02,35, 4. Tine Hausmann (PST) 39:33,39, 8. Miriam Engel-Haumann (TGK) 42:22,69.
  • Frauen, 2000 m Hindernis: 1. Gesa Krause (SL) 6:10,91 Minuten, 2. Kiga Krolik (Polen) 6:14,20, 3. Thurid Gers (Berlin) 6:22,00, 4. Jolanda Kallabis (Freiburg/U 18) 6:28,75 (= Deutscher U-18-Rekord und U-18-Weltjahresbestleistung), 5. Olivia Gürth (Diez/U 20) 6:43,67, 8. Lilian Schmidt (PST/U 18) 7:31,25.
  • Männer, 3000 m: 1. Benjamin Dern (Birkenfeld/U 20) 8:21,34 Minuten, 2. Simon Trampusch (Framersheim/U 20) 8:51,36, 3. Eliah Rieck (LAZ Rhein-Sieg) 8:51,84, 5. Damian Gindorf (PST) 9:24,23, 6. Jan Gerth (PST/U 18) 9:33,97, 10. Jerome Vandenbussche (TGK) 9:58,83, 12. Hannes Hubertz (PST/U 18) 10:10,79.
  • Männer, 10 000 m: 1. Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) 29:29,52 Minuten, 2. Filmon Teklebrhan (Eritrea) 30:13,09, 3. Pol Mellina (LUX) 31:28,89, 4. Martin Müller (LG Meulenwald Föhren) 31:55,11, 11. Jonas Horn (SL) 35:38,41, 15. Hendrik Haumann (TGK) 36:37,28, 16. Markus Fandel (SV Oberweis) 36:54,36, 17. Christian Bales (Tri Post Trier) 37:04,57.
  • Mädchen U 12, 800 m: 1. Lilly Förster (Tri Post Trier/W 10) 2:38,81 Minuten, 2. Emie Vandenbussche (TGK/W 10) 2:43,43, 3. Maxine Libens-Thein (LUX/W 9) 2:44,13, 7. Greta Heiduczek (PST) 2:57,94, 10. Carla Thees (Tri Post Trier) 2:59,88.
  • Mädchen U 8: Susie Vandenbussche (TGK) 3:11,52.
  • Mädchen W 8: Lia Kahn (SL) 3:18,44.
  • Mädchen 2000 m U 16: 1. Anne Schneider (Hanau/W 15) 7:04,40 Minuten, 2. Emma May (LLG Hunsrück) 7:15,27, 3. Anna Michels (LG Vulkaneifel/W 14) 7:22,35, 4. Julie Vandenbussche (TGK/W 12) 7:43,00, 5. Emma Regina Schmidt (TVH/W 13) 7:46,37, 6. Friederike Mattern (PST) 7:46,69, 7. Giovanna Engel (Tri Post Kids) 7:47,04, 8. Helena Gouverneur (TVH) 7:53,96, 9. Victoria Vieh (PST) 7:54,66, 10. Marlene Moll (PST) 7:55,90, 12. Hannah Stohmann (PST) 7:58,51, 13. Lisa Ludes (PST) 7:59,64, 14. Lotte Schmitt (PST) 7:59,80.
  • Jungen U 12, 800 m: 1. Noel Radunski (Birkenfeld/M 11) 2:39,33 Minuten, 2. Ole Stöckel (SpVgg. Trier) 2:43,55, 3. Neo Schmidt (PST/M 9) 2:45,82, 4. Gabriel Rademacher (PST) 2:50,80, 5. Julian Hertel (PST) 2:51,49, 6. Benedikt Metz (TuS Mosella Schweich) 2:51,52, 8. Max Musiol (SV Sirzenich/M 10) 2:52,94, 9. Emil Johann Schmidt (TVH) 2:54,88.
  • Jungen U 8: Julius Rademacher (SL) 3:28,24.
  • Jungen, 2000 m: 1. Marcel Böttcher (LAZ Rhein-Sieg/M 15) 6:15,75 Minuten, 2. Louis Decker (FS) 6:28,86, 5. Benjamin Wacht (FS) 6:40,88, 6. Jonas Teusch (LG Bernkastel-Wittlich/M 12) 6:52,84, 8. Aeneas Thor-Hauf (PST/M 14) 7:04,14, 9. Sebastian Mattern (TGK) 7:08,05, 10. Theo Knopp (PST) 7:08,42, 12. Nico Simon (LG Bernkastel-Wittlich) 7:14,75, 13. Maximilian Hoppe (FS) 7:14,91, 14. Fabian Drexler (PST) 7:20,25, 15. Theo Knob (PST) /:23,52, 16. Jonas Drexler (Tri Post Trier) 7:28,17.
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