Ultratraillauf im Hochwald Schöne, unbekannte Lauf-Heimat

Osburg · Lokalmatadore nutzen beim zweiten HoWUT ihre Ortskenntnisse. Doch auf der 68-Kilometer-Königsdistanz dominierten andere.

Hochwald-Ultratrail: Läufer schwärmen vom HoWUT
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Läufer sind begeistert vom HoWUT

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Foto: Holger Teusch

Da staunte selbst Wolfram Braun! „Das ist ein Jammer! Ich wohne zehn Kilometer von hier entfernt und bin noch nie hier gewesen. Es ist herrlich“, sagte der 58-Jährige am Samstagmittag etwas außer Atem. Braun hatte gerade die steilsten Anstiege der 24-Kilometer-Strecke des HoWUT über die ehemaligen Schiefergruben zwischen Fell und Thomm hinter sich gelassen und freute sich trotz aller Anstrengung über das Lauferlebnis. Dabei kennt er sich als Beauftragter für Laufveranstaltungen des Leichtathletik-Verbands Rheinland (LVR) quasi von Amts wegen bestens auf den Laufstrecken der Region aus.

Der aus dem Osburger Nachbarort Farschweiler stammende Christian Weich wiederholten seinen Sieg über 24 Kilometer beim HoWUT.

Der aus dem Osburger Nachbarort Farschweiler stammende Christian Weich wiederholten seinen Sieg über 24 Kilometer beim HoWUT.

Foto: Holger Teusch

Der Hochwald-Ultra-Trail mit Start und Ziel in Osburg brachte für viele noch unbekannte erlebnisreiche Streckenabschnitte über schmale Pfade, durch dichte Wälder, steil bergab und ebenso bergauf den Läufern aus der Region und weit darüber hinaus näher. Dass die Sieger auf der für Trailläufer kurzen Distanz von 24 Kilometern und der Marathonstrecke von 45 Kilometer im weitesten Sinne allesamt Lokalmatadore lag wohl auch an deren Streckenkenntnissen.

Wie bereits bei der HoWUT-Premiere vor einem Jahr bewältigte der aus Osburgs Nachbarort Farschweiler stammende Christian Weich die Kurzdistanz als Einziger in weniger als zwei Stunden. Der 33-Jährige ließ in 1:56:57 Stunden Philipp Hensel (LT Schweich/2:01:00) und den Franzosen Sigiez (2:08:06) deutlich hinter sich. Zwölf Minuten schneller als 2022 siegte die Vorjahresdritte Stephanie Motruk (TuS Fortuna Saarburg/2:34:10) diesmal. Über 45 Kilometer und 1100 Höhenmeter setzte sich mit Birthe Peters (Spiridon Hochwald/5:01:15) und dem Osburger Daniel Koppi (King Lui's Trail & Beer/4:00:33) ebenfalls Sportler aus der Region Trier durch. Nur die Siege auf der 68-Kilometer-Langdistanz gingen ins Saarland an Vanessa Porn-Kiefer aus Beckingen (HartfüßlerTrail/7:52:01) und in die Pfalz an Max Kirschbaum aus Otterbach (LG Ohmbachsee/6:08:46). Der mehrmalige Deutsche Vizemeister im Ultratrail setzte sich damit gegen ein Trio aus der Region Trier mit Steffen Schulz aus Wasserliesch (Trailcrew Trier/7:09:36), Tobias Gschwendner (Trier/7:17:14) und Max Eisener aus Perl (Trailcrew Trier/7:30:24) durch.

Schmale Pfade, tiefe Täler, steile Anstiege, der Hochwald-Ultratrail HoWUT mit Start und Ziel in Osburg brachte den Läufern die oft noch unbekannten Schönheiten der (Lauf-)Heimat näher.

Schmale Pfade, tiefe Täler, steile Anstiege, der Hochwald-Ultratrail HoWUT mit Start und Ziel in Osburg brachte den Läufern die oft noch unbekannten Schönheiten der (Lauf-)Heimat näher.

Foto: Holger Teusch

Insgesamt 5884 Kilometer und 168.900 Höhenmeter bewältigten die 151 HoWUT-Teilnehmer - aus Freude an der Bewegung und als Herausforderung, aber auch zugunsten des rheinland-pfälzischen Wünschewagens des Arbeiter-Samariter-Bundes. Mit dem an die Bedürfnisse schwerkranker Menschen angepassten Kleinbus können letzte Wünsche erfüllt werden. Nach Abzug der Kosten werden die HoWUT-Startgelder zugunsten des Wünschewagen-Projekts gespendet. Traillauf-Organisator Stefan Petry geht davon aus, dass so etwa wieder 3500 Euro zusammenkommen.

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