Mosellauf 557 Kilometer Mosellauf in fünf Tagen

Trier/Schweich · Markus Krempchen startet am Pfingstsonntag zum Spendenlauf entlang der Mosel von der Quelle bis zum Mündung in den Rhein. Corona macht's möglich, aber auch schwer.

 Der aus Schweich stammende Markus Krempchen plant mit Start am Pfingstsonntag die Mosel entlang von der Quelle bis zur Mündung über 557 Kilometer in nur fünf Tagen zu laufen.

Der aus Schweich stammende Markus Krempchen plant mit Start am Pfingstsonntag die Mosel entlang von der Quelle bis zur Mündung über 557 Kilometer in nur fünf Tagen zu laufen.

Foto: Holger Teusch

Wenige Tage vor dem Start steht Markus Krempchen in seinem Garten. Oder das, was es mal werden soll. Der 49-Jährige verlegt Teichfolie. Um Wasser drehen sich derzeit fast alle seine Gedanken. Für das Biotop vor der Haustür, aber noch mehr ums wechselhaft-regnerische Wetter und seinem geplanten Lauf entlang der Mosel. Vom kommenden Sonntag an (23. Mai) will Krempchen zugunsten von drei gemeinnützigen Organisationen (siehe Info) innerhalb von fünf Tagen den kompletten Flusslauf von der Quelle am Col de Bussang in Frankreich bis ans Deutsche Eck in Koblenz ablaufen. 557 Kilometer in 120 Stunden!

„In letzter Zeit habe ich ruhiger gemacht“, erzählt Krempchen über sein Training für den Extremlauf, der vom Laufportal des Trierischen Volksfreunds (www.volksfreund.de/laufen) präsentiert wird. Bei dem wechselhaften Wetter kommt man beim stundenlangen Laufen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einen Schauer. Das Risiko, sich so kurz vor dem Start seines Laufs zu erkälten, wäre groß. Und genug gerannt, um sich auf den Mosellauf vorbereitet ist Krempchen in den vergangenen Monaten genug. Zwar mit „nur“ vier Tagen Training pro Woche. Aber während diesen lief er in der Summe zwischen 120 und 150 Kilometern! Die längsten Einheiten waren dabei jeweils 60 bis 80 Kilometer lang.

Für kommende Woche hofft der aus Schweich stammende Läufer, der mittlerweile in Orscholz lebt, auf trockeneres Wetter. Vor allem, weil Nässe seine Ausrüstung noch weiter anwachsen lassen würde. „Mit den Laufschuhen ist es bei Regen so eine Sache. Ich muss dann ein paar Paar mehr mitnehmen. Denn wenn die erst mal durchnässt sind, trocknen die nicht mehr so schnell“, weiß der Familienvater.

Die Corona-Zeit gab Krempchen die Möglichkeit, sich den lang ersehnten Traum, den kompletten Mosellauf abzulaufen, zu erfüllen. Wettkämpfe, auch auf den so geliebten Ultramarathondistanzen, bevorzugt als Trails im Gelände, gab (und gibt) es nicht. Die Pandemie erschwerte aber gleichzeitig die Planung des Extremlaufs. „In Frankreich war es kompliziert wegen der Ausgangssperren“, berichtet Krempchen. Denn gelaufen wird auch nachts. Mittlerweile habe er eine Ausnahmegenehmigung für alle Fälle. Auch der Zieleinlauf am Deutschen Eck in Koblenz sei wegen hoher Inzidenzwerte in den vergangenen Wochen schwer planbar gewesen. Am Freitag, 28. Mai, will Krempchen an der Moselmündung ankommen.

Den größten Stopp plant der Extremläufer am Mittwoch, 26. Mai gegen 14.30 Uhr in seiner Heimatstadt Schweich. Knapp drei Stunden zuvor ist er in Trier an der Abtei St. Matthias. Wer Krempchen ein Stück begleiten will, soll sich vorher über seine Facebook-Seite bei ihm anmelden, damit die willkommene Unterstützung coronakonform geplant werden kann.

Auch wenn Krempchen mit einer Zehn-Kilometer-Bestzeit von 31:10 Minuten zu den schnellsten Langstrecklern der Region Trier zählte, muss wohl niemand Bedenken haben, nicht mithalten zu können. Sein durchschnittliches Lauftempo werde rund acht Minuten pro Kilometer betragen. Damit wird Krempchen aber immer noch schneller am Rhein sein, als das Wasser, das bei seinem Start aus der Quelleinfassung der Mosel sprudelt. Dieses wird gut zwei Tage länger durchs Tal plätschern als Krempchen läuft (bei einer Fließgeschwindigkeit von drei Kilometern pro Stunde).

Internet: www.trailducks.de

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