30. Geburtstag und „Hammer-Examen“

Trier · Carsten Schlangen feierte bereits am Silvestermorgen - seinen 30. Geburtstag. Der Vizeeuropameister, aber auch der Silvesterlauf-Zweite Arne Gabius wollen im Zivilberuf fußfassen.

(teu) Die Überraschung gelang: Zwar war Norbert Feder am Vormittag des 31. Dezember auf dem Hauptmarkt unabkömmlich, doch der Silvesterlauf-Vereins-Vorsitzende fand Vertreter, die Carsten Schlangen die Geburtstagstorte überreichten. Nur drei Kerzen (eine für jedes Jahrzehnt) stellten sicher, dass der Vizeeuropameister beim Löschen derselben nicht zu sehr außer Puste geriet. Und mehr als zwei kleine Stücke Marzipantorte durften es wenige Stunden vor dem Rennen auch nicht sein.

Den Eintritt ins neue Lebensjahrzehnt nimmt Carsten Schlangen gelassen. Auf seinen Körper achtet der 1500-Meter-Überraschungszweite der Europameisterschaften von Barcelona sowieso. „Man muss vorsichtig sein, dass man sich nicht so schnell eine Verletzung einfängt, zum Beispiel durch zu viel Laufkilometer“, sagt er. Von Trier aus ging es für ihn deshalb ins Ski-Trainingslager ins norwegische Lillehammer. „Das ist ein langgehegter Traum von mir, im Langlaufmekka zu trainieren“, erzählt Schlangen. Im Sommer trainiert er viel auf Rasen: „Ich fahre dann mit dem Rad in einen Berliner Park und laufe dann auf dem Gras.„
Die Olympischen Spiele in London 2012 sind zwar Schlangens großes Ziel, parallel will er aber zumindest Teilzeit in den Architekturberuf einsteigen (seine Diplomarbeit schloss er vor Weihnachten ab). „Nur Sport zu machen, wäre für mich wohl nicht funktionieren. Ich würde wohl zu viel und zu hart trainieren und wäre dann platt“, sagt Schlangen.

Auch der in diesem Jahr beste deutsche Silvesterläufer treibt neben seiner sportlichen seine Berufskarriere voran. „Ich habe in den nächsten Monaten ein paar außersportliche Aktivitäten“, erzählt Arne Gabius. So beschreibt der Medizinstudent ein schriftliches Examen im April. „Das wird auch Hammer-Examen genannt“, sagt der Schützling von Dieter Baumann. Anschließend wolle er sich in Kenia auf die WM-Saison vorberieten. „Dann besuche ich Micah Kogo in Eldoret“, sagt der Tübinger lachend. Bereits sechsmal war er in Kenia. Öfter als sein Trainer Dieter Baumann. Und der 5000-Meter-Olympiasieger von 1992 wurde oft als „weißer Kenianer“ betitelt. Vielleicht geht dieser Name demnächst auf Gabius über.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort