Leichtathletik Startschuss mit Desinfektionsmittel
Konz · Beim wettkampfnahen Training kam in Konz für die Leichtathleten von Mosel und Saar ein bisschen Rennatmosphäre auf. Echte Wettkämpfe sind ab dem 11. Juli im Trierer Moselstadion geplant.
(teu) Viel und gut trainiert, aber eine objektive Einschätzung des Leistungsvermögen fehlt bislang coronabedingt den meisten Leichtathleten. Mit wettkampfnahen Leistungsüberprüfungen wird seit Anfang Juni in vielen Teilen Deutschlands bereits der Effekt des monatelangen Trainings ermittelt. Am vergangenen Freitag (3.7.) und Samstag (4.7.) auch in Konz. Es war nicht nur eine Standortbestimmung für die überwiegend jungen Sportler von TG Konz (TGK) und Post-Sportverein Trier (PST).
„Wir haben gut trainiert“, erklärte Thomas Fusenig, dass es bei den Nachwuchsleichtathleten bisher kein Motivationsloch gab. Als Vereinstraining noch verboten war, stand zweimal pro Woche eine Übungseinheit nach individuellem Plan auf dem Programm. Zudem über Videokonferenzschaltung ein gemeinsames Tabata-Workout, erzählte der PST-Trainer. „Wir hatten das Glück, dass wir wieder früh ins Moselstadion konnten“, zeigt sich Fusenig dankbar, dass in Trier seit gut zwei Monaten wieder auf der Kunststoffbahn gelaufen werden kann.
Mit etlichen guten Leistungen bestätigten die PST- und TGK-Athleten, dass sie auch ohne konkretes Wettkampfziel in den vergangenen Wochen ihren Leistungsstand gehalten oder sogar ausgebaut hatten. Die Konzer Brüder Michael und Aaron Strupp kamen mit 39,88 Metern und 38,21 Metern im Speerwurf beispielsweise knapp an ihre persönlichen Bestweiten heran. Die erst 13-jährige Hannah Schwind (PST) lief erstmals 80 Meter Hürden und gleich in 13,00 Sekunden. So schnell wie noch nie, in 1:00,69 Minuten lief Rebecca Kupczik 400 Meter. Über 100 Meter (13:39) rannten ihre PST-Trainingskolleginnen Maren Schumacher (PST/13,11) und die erst knapp 17-jährige Leonie Elmer (TGK/13,38) flotter. Die TGK-Vereinskameraden Johann Simons (Jahrgang 2004/12,11 Sekunden) und Albrecht Hamisch (Jahrgang 2006/12,12) lieferten sich ein Duell. Auf Abstand, denn gelaufen wurde nur auf jeder zweiten Bahn.
Abstand wurde auch zeitlich gehalten. An zwei Tagen und entzerrt auf jeweils fünf Stunden war das wettkampfnahe Training für die Minimalbesetzung an Helfern eine Ausdauerprüfung. „Deshalb war alles aber auch sehr entspannt“, sagte Andreas Strupp von der TG Konz, der das Konzept mit entwickelt hat. Mit der Erfassung der Daten aller Trainingsteilnehmer und separatem Ein- und Ausgang zum Stadion-Innenraum wurden die Hygienevorschriften der zehnten rheinland-pfälzischen Landesverordnung für Sport im Außenbereich umgesetzt. Und bevor der Abzug der Startpistole am 100-Meter-Start durchgezogen wurde, wurde etliche Male der des Desinfektionsspenders betätigt. Hand- und Startblockdesinfektion war angesagt.
Das wettkampfnahe Training war auch ein Test für das Team der elektronischen Zeitmessung. Es war der erste Einsatz seit fast zehn Monaten. Am 16. und 23. Juli wird es wieder richtig ernst. Dann sind im Trierer Moselstadion unter Federführung zwei Läuferabende geplant. Bereits am 12. Juli führt der TV Germania Trier einen Sommer-Werfertag durch (siehe Extra). Die Corona-Auflagen haben auch einen Vorteil. Weil maximal zehn Läufer an einem Rennen teilnehmen dürfen, ist es leichter die Zeiten zuzuordnen, sagt der Trier-Saarburger Leichtathletik-Kreisvorsitzende Günter Heidle.