Rund laufen statt "sicheln"

Trier · Laufpraxis ist natürlich das Wichtigste beim Vorbereitungskurs von "Der TV bewegt" auf den Trierer Stadtlauf. Bei jedem Training und konzentriert in verschiedenen Kurzseminaren wird aber auch theoretisches Hintergrundwissen zu Technik, Training und Ernährung vermittelt.

Rund laufen statt "sicheln"
Foto: Holger Teusch

Die Frage quält viele Laufanfänger: In welchem Rhythmus soll ich atmen? Zum Beispiel zwei Schritte ein- und vier ausatmen? "Alles individuell", sagt Michael Plaul, Lauftrainer bei "Get fit". Und von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist Vieles beim Laufen: Atemrhythmus, Schrittlänge und das Wohlfühltempo.
Manche Regeln gelten aber für alle. Wie kommt man beispielsweise schneller voran. Ganz klar: entweder höhere Schrittfrequenz oder längere Schritte. Viele Hobbyläufer versuchen allerdings durch Nach-vorne-Werfen der Füße raumgreifendere Schritte zu machen - und erreichen damit genau das Gegenteil. Denn der Fuß kommt dann in der Regel mit der Ferse und weit vor dem Körperschwerpunkt auf. Die Folge ist nicht nur eine Bremsbewegung, sondern auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko durch die auftretenden Stauchungskräfte. Wer vorankommen will, muss nach hinten treten, sagt Jens Nagel, Chef von "Get fit". Wenn der Fuß möglichst exakt unter dem Körperschwerpunkt den Boden berührt, ist es ideal.
Wichtig ist auch das Anfersen. Die Verkürzung der Hebel ermöglicht eine schnellere und effektivere Beinbewegung. Seitlich auf eine Ebene projiziert beschreibt der Fuß bei guten Läufern deshalb eine Kreisbewegung. Bei Hobbyläufern erinnert die Linie eher an eine Sichel. "Hobbyläufer sicheln sich oft vorn", sagt Jens Nagel deshalb. Effektive Läufer "rollen". Wenn der Unterschenkel parallel zum Boden gebracht werden könne, sei das schon ideal, sagt Jens Nagel.
Beim langsamen Jogging wird naturgemäß noch nicht so viel angeferst. Je höher das Tempo, desto mehr nähert sich Ferse allerdings dem Gesäß und berührt es bei Weltklasseläufern fast. Diesen Effekt konnten die Laufkurs-Teilnehmer von "Der TV bewegt" beim Intervalltraining an sich selbst beobachten.

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