Senior will es bei X-Duathlon wissen Keine Angst vor harter Arbeit oder Stürzen

Kanzem/Trier · 69-jähriger Kanzemer wagt sich als mit Abstand ältester Teilnehmer auf Asse-Strecke des X-Duathlons.

Die Aktenordner mit den Urkunden quillen über. Fein säuberlich abgeheftet hat Uwe Lellinger zu Hause in Kanzem an der Saar sein Sportlerleben dokumentiert. Die älteste Urkunde stammt vom 18. September 1981. Einen Vier-Kilometer-Lauf in Winnweiler bei Kaiserslautern bewältigte der damals 33-Jährige in 18:23 Minuten. Am Sonntag (Beginn 9.10 Uhr, Hauptrennen 13.30 Uhr) wird ein weiteres Diplom zu Lellingers Sammlung hinzukommen. Zum siebten Mal will der Rentner, der im Oktober seinen 70. Geburtstag feiert, beim vom Trierischen Volksfreund präsentierten BMW Cloppenburg X-Duathlon am Cross der Asse teilnehmen - neben Athleten, die gut und gerne seine Enkel sein könnten.

„Der X-Duathlon ist eine Veranstaltung vor der Haustür und da will man die Organisatoren unterstützen“, sagt Lellinger, der auch Abteilungsleiter der Triathlon-Abteilung der TG Konz ist. Dass die Anstiege besonders auf der 23,2 Kilometer langen Mountainbikestrecke durch den Weißhauswald mit ihren rund 800 Höhenmetern besonders steil sind, schreckt ihn nicht. „Dass das ein hartes Stück Arbeit wird, darüber darf man vorher nicht nachdenken.“

Auch Angst vor einem Sturz auf den rasanten Abfahrten hat der Senior nicht, Lellinger sagt aber auch: „Riskieren tue ich nichts. Ich fahre rechts, damit ich nicht links den Berg runterfalle.“ Fünf Kilometer vor und 2,5 Kilometer nach dem Radfahren laufen, sei das kleinere Problem. Und übers Wetter macht sich der X-Duathlon-Veteran schon gar keine Gedanken: „Ich habe schon jedes Wetter erlebt: Hart gefrorener Boden, Matsch, Schnee ...“ Lellinger ist Optimist. „Mein Glas ist immer halbvoll“, sagt er. Bei der Bundeswehr schaffte Lellinger als junger Mann die fünf Kilometer nicht unter einer halben Stunde. Als Jugendlicher spielte Lellinger Fußball, machte später auch Judo. Als er als 22-Jähriger nach seiner Heirat erst einmal zunahm, schwamm Lellinger jeden Morgen im alten Trierer Südbad 1000 Meter, um zehn Kilo abzuspecken und seine alten Hosen wieder anzubekommen. Das war schon ein Hinweis auf Lellingers spätere Ambitionen im Triathlon. Als seine Laufbestzeiten (35:30 Minuten über zehn Kilometer, 1:16:08 Stunden über Halbmarathon, 2:46:58 Stunden über Marathon) mit Anfang 40 ausgereizt waren, bestritt Lellinger 1991 in Gerolstein seinen ersten Ausdauerdreikampf.

Acht Jahre später bestritt der Familienvater in Roth erstmals einen Ironman. Das fränkische Triathlon-Mekka ist auch in diesem Jahr Lellingers großes Ziel. Darauf arbeitet er auch bei der zurzeit klirrenden Kälte mit bis zu 13 Trainingseinheiten pro Woche hin. „Als ich noch kein Rentner war, habe ich das auch geschafft. Ich weiß aber nicht mehr, wie“, erzählt er lachend.

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