Ormonter Benefizlauf Vom Kabuff, frisierten Zeiten und Spenden für die Lebenshilfe

Ormont · Zum 32. Mal wird am Pfingstmontag (29.5.) zum Abschluss des viertägigen Ormonter Pfingstsportfest zugunsten der Lebenshilfe Prüm gelaufen.

Laufen und damit die Lebenshilfe Prüm unterstützten heißt es an Pfingstmontag zum 32. Mal beim Volkslauf des FC Ormont mit Start und Ziel auf dem idyllisch gelegenen Waldsportplatz.

Laufen und damit die Lebenshilfe Prüm unterstützten heißt es an Pfingstmontag zum 32. Mal beim Volkslauf des FC Ormont mit Start und Ziel auf dem idyllisch gelegenen Waldsportplatz.

Foto: Holger Teusch

Es waren abenteuerliche Zeiten, als ein Team um Alfred Henkes, Bello Urbanus, Johann Carls, Nico Niesen, Arnold Johanns und Roland Hansen 1990, zum 30. Vereinsjubiläum des FC Ormont einen Volkslauf ins Leben rief. 121 Ausdauersportler kamen damals zum idyllischen Waldsportplatz.

Das Organisationsteam war hoch motiviert, aber unerfahren. „Im Volkslauf-Team gab es einen mit der Stoppuhr, einen mit der Einlaufliste und die im Kabuff“, erzählte Roland Hansen vor einigen Jahren von der Anfangszeit. Im „Kabuff“, einer Hütte auf dem Ormonter Sportplatz, wurden ohne Computer die Ergebnislisten erstellt. Heute unvorstellbar und auch damals eine Sisyphusarbeit: „Erwin Wiesen und ich haben wie blöd erst die Altersklassen und dann der Reihe nach sortiert - alles manuell.“ Parallel dazu hielt der damalige FCO-Vorsitzende Alfred Henkes die Leute bei Laune und verteilte die Urkunden, sobald diese fertig waren.

Die Laufveranstaltung war ursprünglich dazu gedacht, beim 30-jährigen Jubiläum des Klubs beim mehrtägigen Pfingstsportfest mehr zu bieten als Fußball. Trotz des mühseligen Beginns, von der Volkslauf-Landkarte ist Ormont nicht mehr wegzudenken. Die Teilnehmerzahlen stiegen auf zeitweise fast 500. Was den Ormonter Volkslauf von anderen abhob war der Benefizgedanke. Ein Teil der Erlöse kommt von je her der Lebenshilfe Prüm und damit Menschen mit Behinderung zugute.

In Ormont ging man aber von Anfang an über das reine Spendensammeln hinaus. Lange Zeit wurden Sportler mit Beeinträchtigung in den Jedermannlauf über 4,5 Kilometer integriert. Sie starteten gemeinsam und die Handicapläufer durften nach 500 Metern umdrehen, um ins Ziel zu laufen. Seit 2009 gibt es den sogenannten Inklusionslauf. Für Behinderte gibt es in diesem Ein-Kilometer-Rennen eine Wertung. Viele Dutzend Nichtbehinderte begleiten sie. Eine Idee, die auch andere Veranstalter überzeugt hat. Zuletzt wurde das Ormonter Modell im März erfolgreich beim Schweicher Fährturmlauf angewandt.

Beim FC Ormont kann man darauf stolz sein, dass alle Organisationsarbeiten in Eigenregie durchgeführt werden. Weiterhin auch die Zeitmessung, die bei den meisten anderen Veranstaltungen mittlerweile meist von externen Dienstleistern durchgeführt wird. Das bedeutete ehr Geld für die Lebenshilfe und manche Anekdote gratis dazu. Zum Beispiel, als die interne Uhr des Zeitmess-PCs von einem ungleichmäßigen Netztakt gestört wurde. Sie tickte immer langsamer. Die weiter hinten platzierten Läufer wurden dadurch immer schneller - zumindest auf dem Papier. Aus den vermeintlichen Bestzeiten wurde aber nichts. Durch die doppelte Absicherung (zusätzlich per manueller Handzeitnahme) fielen die frisierten Zeiten auf.

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