Siegerstern vom Wurzelweg leuchtet doppelt

Konz · Dietmar Bier und Dominik von Wirth teilten sich beim Konzer Wurzelweglauf den ersten Platz über 15 Kilometer. Birthe Hilmes war schnellste Frau. Den traditionsreichen "Zehner" gewannen Tina Wessely und Alwin Nolles.

 Beim Tanz durch den knöchteltiefen Schlamm auf dem Wurzelweg wurde so manche Läuferin wie hier Elke Berhard von den Grünewaldläufern SV Lüxem zur Tänzerin.

Beim Tanz durch den knöchteltiefen Schlamm auf dem Wurzelweg wurde so manche Läuferin wie hier Elke Berhard von den Grünewaldläufern SV Lüxem zur Tänzerin.

Foto: Holger Teusch
 Dominik von Wirth von der TG Konz und Dietmar Bier vom Trierer Stadtlauf e.V. teilten sich den Sieg über 15 Kilometer.

Dominik von Wirth von der TG Konz und Dietmar Bier vom Trierer Stadtlauf e.V. teilten sich den Sieg über 15 Kilometer.

Foto: Holger Teusch


Karin Link sieht es pragmatisch: "Die Straße ist breit genug", sagt die Wurzelweglauf-Mitorganisatorin von der TG Konz. Nach den dritten "Fünfzehner" im Rahmen des ältesten Volkslaufs der Region werden demnach demnächst nicht nur die Siegersterne Nummer fünf und sechs, sondern gleich ein siebter auf den Asphalt an der Startlinie im Konzer Tälchen gemalt. Birthe Hilmes sowie Dietmar Bier und auch Dominik von Wirth werden als Sieger des zum 35. Wurzellauf-Jubiläums 2010 eingeführten 15-Kilometer-Rennens verewigt.

Bei Hilmes ist die Sache klar: Die 39-Jährige war in 1:08:01 Stunden schnellste Frau. "Ich habe immer gedacht, Yvonne kann immer noch einmal kommen, wenn sie ernst macht", sagt die Läuferin von der LG Meulenwald Föhren, dass sie bis zuletzt damit rechnete, dass die ehemalige westdeutsche Halbmarathon-Meisterin Yvonne Jungblut noch beschleunigen würde. Doch die 35-Jährige von Spiridon Hochwald absolvierte einen Trainingslauf und kam fünf Sekunden hinter Hilmes' Vereinskameradin Marion Haas (1:13:51), die bei der Aktion "Der TV bewegt" einen Startplatz gewonnen hatte, als Dritte ins Ziel.

Dauernde Führungswechsel bestimmten dagegen den Rennverlauf bei den Männern. Als es den berüchtigten Wurzelweg, eine etwa ein Kilometer lange und nach dem Regen total vermatschte Steigung hinauf ging, konnte sich der 42-jährige Dietmar Bier absetzen. Doch der 20 Jahre jüngere Dominik von Wirth schloss immer wieder auf. "Bergab wollte ich mit Rücksicht auf meine Knie und Fußgelenke nicht so schnell laufen", erklärte Bier. Nach der letzten Bergabpassage verteidigte von Wirth bis 500 Meter vor dem Ziel verbissen die Führung. Als Bier aufschloss bot er dem Lokalmatadoren von der TG Konz den gemeinsamen Zieleinlauf an.

Bekannte Wurzelweglauf-Sieger gab es auf der Traditionsstrecke über zehn Kilometer gewannen mit Tina Wessely (Spiridon Hochwald/42:19) und Alwin Nolles (LG Meulenwald Föhren/39:53) Läufer, die sich schon mehrmals in die Siegerliste eingetragen hatten. "Ich glaube, ich bin 1986 oder 1987 das erste Mal mitgelaufen", sagte der 49 Jahre alte Nolles.

Gut besetzt waren auch die Rennen des Nachwuchses über einen und zwei Kilometer. Die Konzer Grundschule St. Johann sicherte sich den 100 Euro Sonderprämie für die laufbegeistertste Schule der Verbandsgemeinde Konz. Bürgermeister Karl-Heinz Frieden, der selbst zehn Kilometer in knapp einer Stunde bewältigte, überreichte den Preis.

Insgesamt wurden 280 Läufer im Ziel registriert. "DerWurzelweglauf ist der schönste Lauf der Region", lobte Erik Thees den anspruchsvollen Landschaftslauf. Statt sonntagmorgens allein einen Trainingslauf zu machen sei die traditionsreiche Strecke die bessere Alternative. Der ehemalige Abteilungsleiter von Tri-Post Trier lobte die erst seit 2010 genutzte Extrarunde um den Roscheider Hof. Seit dem 35. Wurzelweglauf gibt es zusätzlich zum traditionellen Zehn- auch ein 15-Kilometer-Rennen. Die Strecken sind in weiten Teilen identisch. Und so musten sich die meisten Läufer sowohl auf dem namensgebenden Wurzel- als auch auf dem zweiten langen Anstieg über den sogenannten Gummiweg über rutschiges Terrain kämpfen. Nach den Regenfällen der vergangenen Tagen war dies zwar eine schweißtreibende, aber weniger rutschige Angelegenheit, als befürchtet. Pluspunkt: Temperaturen knapp unter zehn Grad ließen zwar die Helfer frieren, waren für die Läufer aber nahezu ideal.

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