Heimvorteil mobilisiert Kräfte für X-Duathlon-Sieg
Trier · Die Sonne lachte bei 20 Grad vom wolkenlosen Himmel und die Verantwortlichen von Tri-Post Trier lachten mit dem Zentralgestirn um die Wette: Mit Andreas Theobald gewann bei der siebten Auflage erstmals ein Trierer das Eliterennen des Crossduathlons im Weißhauswald. Der 21-Jährige ließ den zweimaligen Sieger Felix Schumann (Bad Wimpfen) und seinen Trainer Marc Pschebizin (ebenfalls Tri-Post Trier) hinter sich.
Andreas Theobald hatte sich für sein Heimrennen wie immer viel vorgenommen. Eine leichte Erkältung in den letzten zehn Tagen vor dem Rennen kostete da Nerven. Aber vielleicht sie das sogar gut gewesen, überlegte Theobald, als er im Ziel völlig ausgepowert in der Sonne saß. Dadurch habe er wenig trainiert und sei vielleicht frischer gewesen.
Nach dem ersten Lauf über fünf Kilometer kam Theobald bereits als Erster in die Wechselzone. Fünf Sekunden Rückstand holte Felix Schumann aber schnell wieder auf. Ebenso Marc Pschebizin. Und dass, obwohl der 40 Jahre alte Routinier im Eifer des Gefechts in der Wechselzone zunächst in die falsche Richtung lief.
Das Trio fuhr auf den ersten drei der vier anspruchsvollen Runden (insgesamt 25 Kilometer) über den Kockelsberg zusammen. Der zehnmalige Inferno-Triathlon-Gewinner Pschebizin sorgte viel fürs Tempo. "Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass Andy am lockersten von uns ist", sagte Schumann allerdings. Doch sowohl Theobald, als auch sein Trainer wussten: Um den laufstarken Schumann zu schlagen, musste man mit etwas Vorsprung in den abschließenden Fünf-Kilometer-Lauf gehen.
Im letzten Anstieg zum Kockelsberg versuchte Theobald sein Glück - und kam direkt weg. "Ich war überrascht, dass Felix so schnell weg war", erzählt er. Fast eine Minute Vorsprung fährt er bis zur Wechselzone auf den zweimaligen X-Duathlon-Sieger heraus, vor dem auch noch Pschebizin auf die Laufstrecke ging. Das musste doch reichen! Doch es wurde noch einmal eng: "Nach drei Kilometern hatte ich einen richtigen Durchhänger", sagt Theobald. Krämpfe plagen ihn. Als es das letzte Mal die Treppe vom Flaschen Biewertal zum Wildgehege hinauf geht, sieht er Schumann dicht hinter sich. Doch die Anfeuerungsrufe, die bis weit hinauf in den Weißhauswald hallen, geben nun den Ausschlag. Theobald mobilisiert noch einmal die allerletzten Kräfte. Es reicht: Neun Sekunden Vorsprung rettet er ins Ziel. Pschebizin wird mit weiteren 16 Sekunden Rückstand Dritter.
Schnellste Frau ist die Gewinnerin des Ironman 70.2 von Remich, Isabelle Klein (RC Pfälzerwald). Die Luxemburgerin lässt die Deutsche Cross-Triathlon-Meisterin Tina Vliegen (TuS Schleiden) mehr als fünf Minuten hinter sich. Die Vorjahresfünfte Rebecca Fondermann (Bonn) wird knapp zwei Minuten dahinter Dritte.
Im Volksduathlon (5 km - 12,5 km - 2,5 km) bleibt der Luxemburger Christopher Bernard in 58:55 Minuten als einziger unter einer Stunde. Der Bitburger Martin Gabler (Intersport Lehnen) entscheidet den spannenden Zweikampf mit Dominik von Wirth (TG Konz) dank der besseren Laufleistungen mit elf Sekunden Vorsprung für sich. Bei den Frauen gewinnt Claudia Glasmacher (Hürtgenwald) in 1:10:19 Stunden vor Evelyn Schmitz aus Heilenbach (Eifelkreis Bitburg-Prüm/1:13:46) und Andrea Schwan (Noppenberg/1:14:02).
Was Felix Schumann nicht gelang, der dritte X-Duathlon-Sieg in Folge, schaffte die beste Staffel: Das Proficoaching-Team mit Jörg Borens als Läufer und Crosstriathlon-Weltmeister Jens Roth als Mountainbikefahrer distanzierte auf der Volksdistanz Dominik Werhan und Alexander Bock um mehr als vier Minuten. Das Crossteam des Post-SV Trier hatte Tags zuvor allerdings bei den Deutschen Crosslauf-Meisterschaften einen schweren Wettkampf mit dem vierten Platz in der Teamwertung abgeschlossen. In der Mixed-Wertung gewannen Andrea Wolsfeld und Marcus Wilmes. Insgesamt kamen beim BMW Cloppenburg X-Duathlon 209 Einzelstarter und 32 Staffeln ins Ziel.