Traditionslauf in Luxemburg Zwei Olympiateilnehmern beim Osterlauf
Grevenmacher · Im luxemburgischen Grevenmacher findet am Montag (10.4.) der letzte verbliebene von ehemals drei Osterläufen der Großregion statt. Die Besetzung verspricht ein hochklassiges Zehn-Kilometer-Rennen.
Olympischer Glanz beim letzten verbliebenen Osterlauf der Großregion: Mit Charles Grethen und Yonas Kinde haben sich zwei Olympiateilnehmer für das Zehn-Kilometer-Rennen in Grevenmacher am Ostermontag (10.4., Beginn: 9 Uhr) angesagt.
Der fünfmalige luxemburgische Rekordler Grethen, sattelt mit nun 30 Jahren langsam von den Mittel- auf die Langstrecken um. Der 1500-Meter-Olympiafinalist von Tokio belegte kürzlich bei den Hallen-Europameisterschaften in Istanbul über 3000 Meter den fünften Platz. Mit der Verbesserung auf 7:43,00 Minuten gehörte er in der vergangenen Hallensaison zu den schnellste drei Dutzend Läufer weltweit.
International für das Großherzogtum ist seit Mitte vergangenen Jahres auch Yonas Kinde startberechtigt. Vor mehr als zehn Jahren als Flüchtling aus Äthiopien gekommen, war er Mitglied des IOC-Refugee-Teams bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016. Im Marathonlauf belegte Kinde den 89. Platz. Das Erstaunliche: Der mittlerweile 42-Jährige behält auf den Langstrecken seit einem Jahrzehnt seine Leistungen weitgehend konstant. Im März wurde er luxemburgischer Meister im Crosslauf und Zehn-Kilometer-Straßenlauf. Fünfmal in Folge (2015-19) gewann Kinde zudem den Grevenmachener Osterlauf.
An die Streckenrekordzeiten kam der gebürtige Äthiopier dabei allerdings genauso wenig heran, wie andere Läufer seit bald 20 Jahren. Bei 29:24 Minuten steht die Männer-Bestmarke seit 2006. Wie in Stein gemeißelt sind die 33:04 Minuten bei den Frauen bereits seit Beginn des Jahrtausends.
Nachdem 2022 mit Yvonne Engel vom LT Schweich nach sieben Jahren wieder eine Deutsche gewinnen konnte, deuten die Zeichen diesmal wieder auf eine Siegerin aus Luxemburg hin. Die nationale 5000-Meter-Meisterin des Großherzogtums Anny Wolter ist favorisiert. Wie die 29-Jährige gewann auch Alexander Bock zuletzt den Schweicher Fährturmlauf. Der Deutsche 100-Kilometer-Meister von 2022, der lange Jahre für Vereine der Region Trier (TV Hermeskeil und PST Trier) startete, bevor es ihn beruflich ins Saarland und zum LC Rehlingen zog, und der Fährturmlauf-Zweite Yannik Erz (Ausdauerteam Morbach) sind die aussichtsreichsten Deutschen im Osterlauf-Hauptrennen.
Der seit 1979 durchgeführte „Ouschterlaf“ des „Club Athlétique de l’Est Grevenmacher“ (CAEG) ist der älteste und mittlerweile letzte verbliebene Osterlauf der Großregion. Auf deutscher Seite gab es bis 2019 in Üxheim-Leudersdorf (Vulkaneifelkreis Daun) 27 Mal ebenfalls ostermontags eine Laufveranstaltung. Der SV Haag (Kreis Bernkastel-Wittlich) richtete zwischen 2004 und 2010 am Karsamstag sieben Mal einen Osterlauf aus.
Der älteste deutsche Straßenlauf-Veranstaltung ist übrigens ein Osterlauf. In Paderborn wird seit 1947 gerannt. An diesem Samstag zum 75. Mal.