Leichtathletik Leichtathleten trauern um Winfried Weires

Konz · Der Zehnkampf-Rekordler von der TG Konz betreute auch nach seinem schweren Unfall aus dem Rollstuhl seine Athleten.

 Im Alter von 70 Jahren ist Zehnkampf-Senioren-Rheinlandrekordler Winfried Weires, der jahrzehntelang als Trainer und Aktiver bei der TG Konz engagiert war, gestorben.

Im Alter von 70 Jahren ist Zehnkampf-Senioren-Rheinlandrekordler Winfried Weires, der jahrzehntelang als Trainer und Aktiver bei der TG Konz engagiert war, gestorben.

Foto: Holger Teusch

Winfried Weires war als Senioren-Leichtathlet ein oft bestaunter Dauer- und Vielstarter auf höchstem Niveau. Seine Leidenschaft für den Sport erlosch auch nicht, als er 2014 schwer verunglückte und auf den Rollstuhl angewiesen war. Unter anderem führte er in dieser Zeit ein Jugend-Zehnkampf-Team der TG Konz zu den Deutschen Meisterschaften. Im Alter von 70 Jahren ist Weires nun gestorben.

Hinter drei Senioren-Rheinlandrekorde steht weiterhin sein Name: über 100 Meter und 300 Meter Hürden sowie im Zehnkampf. Zehn Jahre alt ist der Mehrkampfrekord von 5698 Punkte, den seit 2013 kein 60- bis 64-Jähriger mehr angreifen konnte. Die Vielseitigkeit, das war das Ding des Späteinsteigers. Als Sohn Thorsten als Jugendlicher Hoch- und Weitsprungerfolge feierte, probierte es der Vater, damals bereits 36-Jährig, ebenfalls aus. Und er beließ es nicht beim Springen, sondern warf auch Disken und Speere und rannte schnell. Mit der deutschen Senioren-Nationalstaffel gewann Weires unter anderem EM-Silber. Wenn manch Jüngerer zum Saisonstart bei den Bezirksmeisterschaften auf den abschließenden 200-Meter-Lauf verzichtete, hockte sich Weires auch noch jenseits der 50 in den Startblock. Sein Bewegungsdrang schien unerschöpflich.

Umso tragischer der verheerende Unfall bei einem Sportfest, auf dem er Jugendliche betreute. Zwei Wochen nach seinem letzten Start bei einer Senioren-Europameisterschaft war Weires nach dem unglücklichen Sturz querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen.

Weires zog sich jedoch nicht zurück, sondern blieb dem Sport weiterhin verbunden und engagierte sich. Zusammen mit seiner Frau Gertrud und älteren Jugendlichen, die er außer für den aktiven Sport auch für die Tätigkeit als Übungsleiter begeisterte, betreute er Leichtathletik-Kindergruppen und die Mehrkämpfer der TG Konz.

Für sein Engagement, das über das rein Sportliche hinaus ging, erhielt Winfried Weires im vergangenen Jahr den DJK-Ethikpreis. Auf den Sportplätzen der Region wird er auch wegen seines analytischen Blicks für Bewegungsabläufe fehlen - bei den Sportlern der TG Konz und allen anderen, denen er immer wieder Tipps gab.

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