Jugend trainiert für Olympia Leichtathletik-AG des Peter-Wust-Gymnasiums schafft es zum Bundesentscheid nach Berlin

Wittlich · Das Wittlicher Peter-Wust-Gymnasium hat gerade sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. Ein Jubiläumsgeschenk war die Qualifikation der Mädchen-Leichtathletik-Auswahl der Schule für das Bundesfinale Jugend trainiert für Olympia in Berlin. Hinter dem Erfolg steht viel Engagement von Schülern, Lehrern und Eltern.

 Erstmals haben die Mädchen des Wittlicher Peter-Wust-Gymnasiums mit den Sportlehrern Christina Peters und Christoph Thomas (links) das Landesfinale Jugend trainiert für Olympia gewonnen und fahren nach Berlin.

Erstmals haben die Mädchen des Wittlicher Peter-Wust-Gymnasiums mit den Sportlehrern Christina Peters und Christoph Thomas (links) das Landesfinale Jugend trainiert für Olympia gewonnen und fahren nach Berlin.

Foto: PWG Wittlich

Ein Extratraining gab es schon mal nach der eigentlichen Einheit: Ein Sprint zum Bus, ja der war schon manchmal nötig, erzählen Lara Follmann und Anna Schönhofen lachend. Das Training der Leichtathletik-AG des Wittlicher Peter-Wust-Gymnasiums (PWG) wollte jede der beiden Schülerinnen in den vergangenen Wochen und Monaten immer mit dem großen Ziel Berlin vor Augen durchziehen. Und dann wurde es schon einmal eng – und die Sprinteinheit zum Bus gab es zusätzlich.

„Schulgeschichte“: Gymnasium aus Wittlich bei „Jugend trainiert für Olympia“

Die PWG-Mädchen in der Klasse WK II haben sich kurz vor Schuljahresende als Siegerinnen des rheinland-pfälzischen Landesfinales „Jugend trainiert für Olympia“ (JtfO) in Koblenz für den Bundesentscheid im September in Berlin qualifiziert. Für die Wittlicher Schule, die in diesen Tagen ihr 75-jähriges Bestehen feiert, ein Riesenerfolg! „Wir haben Schulgeschichte geschrieben“, sagt die Leiterin der Leichtathletik-AG Christina Peters. Erstmals überhaupt vertritt das PWG Rheinland-Pfalz in der deutschen Hauptstadt.

Es ist der Lohn für jahrelanges Engagement. „Wir sind schon lange in der Gruppe dabei“, erzählt Lara Follmann. Viele Jahre lang hatte Christoph Thomas mit dem Wittlicher Gymnasium an JtfO-Ausscheidungen teilgenommen. Als er „etwas amtsmüde“ wurde, sprang Peters ein. „Zusammen mit Referendarin Nina Fuhrmann hat sie die Leichtathletik-AG auch über Corona am Laufen gehalten“, erzählt Thomas, dem das Engagement seiner Kolleginnen auch wieder motivierte.

Wichtig ist, dass das Sportangebot ganzjährig und nicht nur vor den Wettkämpfen erfolgt, erklärt Peters: „Die AG muss das ganze Jahr laufen, sonst laufen die Schüler weg.“ Wichtig ist die Gruppendynamik, findet Peters. Und der Erfolg, sagt Schulleiterin Monika Metzen-Mirz: „Man muss auch Wettkämpfe haben!“

In der Mädchen-Auswahl, die nach Berlin fährt, waren einige Leichtathletinnen, wie die Geschwister Mia Louisa und Mara Sophie Schmitz oder Ann-Sophie Simon. Aber auch viele Mädchen, die andere Sportarten betreiben. Anna Schönhofen ist eigentlich Handballerin. Die 15-Jährige ist dadurch prädestiniert für den Speerwurf, sagt Thomas. „Es hat direkt Spaß gemacht“, erzählt das Mädchen aus Burg/Salm. Lara Follmann hatte zwar schon einmal im Verein Leichtathletik betrieben, reitet aber momentan. „Ich habe aber darüber nachgedacht, wieder mit der Leichtathletik anzufangen“, erzählt die 17-Jährige.

Training der Schülerinnen geht auch in den Sommerferien weiter

Mit Blick auf das JtfO-Finale geht das Training auch in den Sommerferien weiter. „Die Werfer bekommen Speer und Kugel mit nach Hause“, sagt Thomas. Die Schmitz-Geschwister arbeiten in Abstimmung mit Peters einen Plan aus, wann man sich für gemeinsames Training trifft. „Es ist natürlich ein Nachteil, dass wir so spät Ferien haben“, sagt Peters. Schon zwei Wochen nach dem rheinland-pfälzischen Schuljahresbeginn, findet das JtfO-Bundesfinale statt.

Die Vertreter des ein oder anderen Bundeslandes will man trotzdem hinter sich lassen. Alle zwölf Berlin-Fahrerinnen (Thomas: „Leider dürfen Ersatzleute nicht mit.“) und Betreuer erhalten vom Land Rheinland-Pfalz spezielle Jacken gestellt. „Das Meistertrikot sollen sie behalten“, sagt Metzen-Mirz. Dieses Shirt wird mit Unterstützung eines Sponsors speziell bedruckt. „Wir freuen uns richtig“, sagt Anna Schönhofen. Und das Zug-Ticket nach Berlin ist sowieso längst gebucht, sagt die Schulleiterin.