LUXEMBURG Luxemburg Marathon: Von Zuschauern ins Ziel getragen (Fotos)

LUXEMBURG · Der ING Night Marathon lockt 16 000 Läufer nach Luxemburg. Eine Schweicherin wird Dritte beim Halbmarathon – dank besonderer Helfer.

 Michelle Bauer und Marina Wierz vom Lauftreff Schweich belegten bis wenige Kilometer vor dem Ziel, eskortieret von Trainer Dirk Engel, den dritten und vierten Platz im Halbmarathon.

Michelle Bauer und Marina Wierz vom Lauftreff Schweich belegten bis wenige Kilometer vor dem Ziel, eskortieret von Trainer Dirk Engel, den dritten und vierten Platz im Halbmarathon.

Foto: Holger Teusch

Zunächst wusste Michelle Bauer gar nicht, dass sie den dritten Platz belegt hatte, dann konnte sie es nicht fassen. „Erst als man mich suchen kam, damit ich bei der Siegerehrung dabei bin, hab ich es verstanden“, erzählt die 28-Jährige vom Lauftreff Schweich (LTS). In 1:30:27 Stunden lief die junge Mutter ihr bisher vielleicht bestes Rennen. „Ich bin mit keinerlei Absicht nach Luxemburg gefahren. Ich wollte einfach nur den Lauf und die Stimmung genießen“, sagt Bauer. Doch die Atmosphäre mit Zehntausenden von Schlachtenbummlern und mehr als 30 Musikbands am Streckenrand beflügelte sie: „Unglaublich, wie die vielen Zuschauer einen quasi ins Ziel tragen.“

Bauers Podestplatz hinter der Deutschen Anna Herzenberg (KS-Sportworld/1:22:01) und der Luxemburgerin Liz Nepper (1:26:18) war aber auch Teamarbeit. Drei Sekunden hinter ihr lief Trainingskameradin Marina Wierz in die Hallen der Luxexpo ein. „Wir haben uns gegenseitig gepusht“, erzählt die 26-Jährige. Allerdings dauerte es mehr als ein Drittel der 21,1-Kilometer-Distanz, bis Wierz, Bauer und LTS-Trainer Dirk Engel im Läufergetümmel zueinanderfanden, nachdem sie in unterschiedlichen Startblöcken losgerannt waren.

ING Night Marathon Luxembourg
82 Bilder

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Engel spannte sich vor seine Vereinskameradinnen, die im langgezogenen Anstieg zurück zum Ziel auf dem Kirchbergplateau mit der als Eliteläuferin gestarteten Marokkanerin Fatima Achlafta (1:30:54), Martine Mobili (1:31:03) und vielfachen luxemburgischen Meisterin Pascale Schmoetten (1:32:06) noch drei Konkurrentinnen einsammeln konnten. „Das war die Krönung“, sagt Wierz. Der vierte Platz „ist natürlich immer etwas doof“, aber sie gönne Bauer den Podestplatz. Zu den ersten drei Plätzen fehlten Oliver Ewen beim Sieg des aus Eritrea stammenden Semere Fsehatsion (1:11:29) noch knapp drei Minuten. Der 34-Jährige vom Post-Sportverein Trier schaffte als Siebtplatzierter in 1:16:11 Stunden aber klar den Sprung unter die besten zehn.

„Die Stimmung war überragend. Deshalb ist Luxemburg ein Muss“, erzählt Ewen, wie auch ihn das Publikum ab Kilometer acht getragen hätte. Wirklich getragen werden musste Mark Kibiwot Kangogo. Der Kenianer stürmte mit Strecken- und persönlicher Rekordzeit von 2:12:10 Stunden an den Fotografen und der extra vorbereiteten Sponsorenfotowand durchs Ziel. Als der 38-Jährige stehen blieb, ging erst einmal sein Kreislauf in die Knie. Doch Kangogo war schnell wieder auf den Beinen. „Ich bin so glücklich, denn es war eine Strecke voller Anstiege und Kurven, aber ich habe mein Bestes gegeben“, freute er sich über die Bestzeit auf dem schwierigen Parcours. Bei den Frauen siegte die erst 20-jährige Äthiopierin  Feysa Dera in 2:51:33 Stunden.

Im Internet Bilder und alle Ergebnisse: www.volksfreund.de/laufen

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