Marathon durch China

Trier · Schnell zu laufen ist beim Marathon in Xiamen nur ein Teil der Aufgabe von Dietmar Bier, Patrick Heim und Andreas Theobald. Die drei Marathonläufer vertreten Trier am 4. Januar 2014 beim 42,195-Kilometer-Lauf in der chinesischen Partnerstadt.

Trier. Sport verbindet. Die völkerverbindende Wirkung soll bei der zwölften Auflage des Xiamen-Marathons Trier und seine chinesische Partnerstadt näher zusammenbringen. Als Team Trier nehmen Dietmar Bier (42), Andreas Theobald (20) und Patrick Heim (41) am Rennen teil.
"Die Idee entstand vor zwei Jahren", erzählt Peter Dietze. In Xiamen sei der Marathon der sportliche Jahreshöhepunkt. "Der Sport ist ein wunderbares Mittel, sich in die Partnerschaft einzubringen. Ich denke, dass durch die Teilnehmer viele Kontakte von Mensch zu Mensch geknüpft werden", sagt der Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Trier.Dreierteam auf gleichem Level


Mit dem ehemaligen deutschen Seniorenmeister Dietmar Bier wurde ein Dreierteam aufgestellt, das Trier vertreten wird. "Wir sind eine homogene Gruppe und in etwa auf einem Level", sagt Bier. Mehr als zwei bis drei Minuten werde nach 42 Kilometern der Abstand zwischen ihm, Heim und Theobald nicht betragen, glaubt der 42-Jährige. Als er gefragt wurde, ob er als Vertreter Triers am Jahresanfang in Xiamen laufen wolle, habe er sich geehrt gefühlt, sei aber auch etwas überrascht gewesen, erzählt Bier: "Eigentlich ist es atypisch im Januar Marathon zu laufen."
Der Termin hat aber seinen Grund: Im subtropischen Klima an Chinas Südostküste sind die Bedingungen im Winter am besten. Temperaturen zwischen zehn und 14 Grad erwarten die Marathonläufer, sagt Dietze, der Xiamen bereits viermal besucht hat. Wegen der Luftverschmutzung, die bei den Olympischen Spielen in Peking in die Schlagzeilen geriet, brauchten sich die Trierer Läufer keine Gedanken zu machen. "Xiamen ist eine der am wenigsten belasteten Städte Chinas", sagt Dietze.
Zwischen 4500 und 5000 Euro werde die Entsendung des Marathonteams wohl kosten. Für die Teambekleidung hat Bier bereits einen Sponsor gefunden. Außerdem würden zwei der fünf Übernachtungen von den Chinesen übernommen, erklärt Dietze.
Städtepartnerschaften haben in China einen hohen Stellenwert, erzählt Dietzes Vorstandskollegin Elke Becker. Das merke man schon daran, wie schnell E-Mails beantwortet würden. "Und ich bin mir sicher, dass die Chinesen für unsere Läufer ein Programm auf die Beine stellen, das wenig Zeit lässt", sagt Becker.Extra

Der seit 2003 ausgetragene Marathon in Xiamen ist der jüngste der drei bedeutendsten in China (neben Peking und Schanghai). Außer dem Rennen über 42,195 Kilometer werden ein Halbmarathon- und ein Zehn-Kilometer-Lauf ausgerichtet. Von den rund 74 000 Startern liefen in diesem Jahr rund 4000 die klassische Distanz. 2013 siegten die Äthiopier Fatuma Sado Dergo in 2:27:34 Stunden und Terfa Negari mit Streckenrekord von 2:07:30 Stunden. Die Strecke führt weitgehend entlang der Küste. Für die Trie rer sind im kommenden Jahr Platzierungen unter den ersten 30 realistisch. teuExtra

Zur Förderung des Kulturaustauschs und der Völkerverständigung wurde im April 2008 die Deutsch-Chinesische Gesellschaft Trier gegründet. Sie organisiert Austauschprogramme wie beispielsweise einen Familienaustausch im vergangenen Sommer und gemeinsam mit dem Konfuzius-Institut, dem Fach Sinologie der Universität Trier und der Volkshochschule Trier Vortragsreihen über China. "Die Vorträge sind allgemeinverständlich", erklärt Peter Dietze. Im kommenden Winterhalbjahr (Beginn am 12. November) stehen Menschen und Region in China im Fokus. teu Internet: www.dcg-trier.de

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