Mit 30 in die Laufschuhe, mit 36 zum Duathlon

Heilenbach · Der 30. Geburtstag war für Evelyn Schmitz der Auslöser, mit dem Laufen zu beginnen. In den sechs Jahren, die seitdem vergangenen sind, hat sie viele Volksläufe und auch Marathons absolviert. Am vergangenen Sonntag wagte sie die vierfache Mutter an eine neue Herausforderung: Crossduathlon.

 Evelyn Schmitz aus Heilenbach verpasste den Sieg im Volksduathlon bei ihrem Duathlon-Debüt in Trier nur wegen eines Sturzes auf dem Mountainbike.

Evelyn Schmitz aus Heilenbach verpasste den Sieg im Volksduathlon bei ihrem Duathlon-Debüt in Trier nur wegen eines Sturzes auf dem Mountainbike.

Foto: Holger Teusch

Evelyn Schmitz wirft so leicht nichts aus der Bahn. Sei es als Mutter von vier Kindern (neun, elf, 13 und 15 Jahre alt) oder beim Crossduathlon in Trier. Auch ein schwerer Sturz am Ende der 12,5 Kilometer langen Mountainbikestrecke konnte die 36-Jährige aus Heilenbach nicht aufhalten. Aber eine übersehene Wurzel in der Abfahrt kostete Schmitz den Sieg im sogenannten Volksduathlon (vor dem Radfahren fünf Kilometer, danach 2,5 Kilometer Laufen). "Ich lag vorne, weil ich super-schnell die Berge hinauf kam", erzählt sie. Doch während Schmitz am Streckenrand ihre Blessuren an Knien und im Gesicht begutachtete, sauste Claudia Glasmacher-Teichert vorbei. Die Hürtgenwalderin lag am Ende nur 31 Sekunden vor der Frau aus der Eifel.

Erst 2007, kurz vor ihrem 30. Geburtstag hatte Schmitz mit Laufen begonnen. "Ich hatte das Gefühl, weglaufen zu müssen. Ich lief eine Runde um unser Dorf und war platt. Aber es macht den Kopf frei", erzählt Schmitz. Schnell war sie Stammgast bei den Volksläufen der Region (Bestzeit Kilometer 42:33 Minuten) und den sogenannten Eifelläufen, vereinsübergreifenden Trainingsläufen, von denen sie gemeinsam mit Ehemann Arnold mittlerweile auch selbst einen organisiert. Noch 2007 gab sie in 3:44 Stunden ihr Marathondebüt (Bestzeit: 3:31 Stunden).

Die Idee zur Crossduathlon-Teilnahme wurde auf der Hochzeitsfeier zweier Triathleten aus Heilenbachs Nachbarort Scheid geboren. "Eine Triathletin bot mir ihr gebrauchtes Rennrad an. Ich sagte zwar erst: Was soll ich mit einem Rennrad? Aber ein paar Tage später habe ich es gekauft. Und es machte mir auf Anhieb wahnsinnig Spaß", erzählt Schmitz. Trotz Sturz bei ihrer Duathlon-Premiere, 2014 will sie im "Cross der Asse" auf rund der doppelten Distanz dabei sein. Langfristiges Zeil ist ein Triathlon.

Aber wann kann die vierfache Mutter, die zudem vier Vormittage pro Woche als Sekretärin arbeitet und als studierte Kirchenmusikerin Chöre in Bitburg und Ehlenz leitet, überhaupt trainieren? "Ich laufe oft frühmorgens. Vor einem Marathon habe ich schon mal um 4:30 Uhr morgens die Laufsachen angezogen. Das macht mir nichts aus. Ich bin ein Morgen-Mensch", erklärt Schmitz und ergänzt: "Ein dickes Dankeschön muss ich immer wieder meinen Mann und meinen Kindern sagen, die mit den nötigen Freiraum für meinen Sport lassen." Und wer weiß: Vielleicht führt das die Spätberufene eines Tages zum berühmten Ironman auf Hawaii.

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