Mit Pommes frites auf Spitzenplatz

So schnell wie Christopher Pieper ist niemand rund um Trier. 10,78 Sekunden über 100 Meter und 21,86 Sekunden über die doppelte Distanz bei der Deutschen Jugendmeisterschaft sind das Ergebnis harter Arbeit.

 Christopher Pieper vom PST Trier erreichte bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm mit Siegen im Vor- und Zwischenlauf problemlos das 100-Meter-Finale der Jugend A. - TV-Foto: Holger Teusch

Christopher Pieper vom PST Trier erreichte bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm mit Siegen im Vor- und Zwischenlauf problemlos das 100-Meter-Finale der Jugend A. - TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch
 Drei persönliche Bestzeiten hat Christopher Pieper in Ulm erzielt. TV-Foto: Holger Teusch

Drei persönliche Bestzeiten hat Christopher Pieper in Ulm erzielt. TV-Foto: Holger Teusch

Trier/Ulm. (teu) Freitagnachmittag kurz nach vier Uhr in Ulm. Der Regen plätschert seit Stunden auf die Kunststoffbahn des Donaustadions. Es ist kühl, alles andere als ideale Bedingungen für Sprinter. Etwa eine Stunde vor dem Start der 100-Meter-Vorläufe hat Christopher Pieper vom Post-SV Telekom Trier (PST) damit begonnen sich aufzuwärmen: Jogging, Gymnastik, Übungen des Lauf-ABC, Steigerungen, Starts. 15 Minuten vor dem Start dann in den sogenannten Callroom. Dort müssen sich alle Athleten melden. Startnummern, der korrekte Sitz der Kleidung, die Länge der Spike-Nägel, alles wird noch einmal kontrolliert. Viel bewegen kann sich Pieper während dieser Zeit nicht. Aber gerade jetzt heißt es Spannung halten.

Denn diese neu aufzubauen, dafür ist sonst keine Zeit im Stadion: Startblock einstellen, einen Probestart, dann geht's los. Nervös kauern acht 18- und 19-Jährige im Regen. Ein Fehlstart führt seit diesem Jahr direkt zur Disqualifikation. Pieper zuckt gleichzeitig mit dem Schuss - Glück gehabt! 10,79 Sekunden später steht er mit neuer persönlicher Bestzeit als Vorlaufsieger im Ziel und hat sich damit für den Zwischenlauf qualifiziert.

Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht. Kaum eine Stunde später geht es in die Vorschlussrunde. Auch diesmal klappt alles optimal: Bestzeit (10,78 Sekunden) und Zwischenlaufsieg. "Mit einer Zeit unter 10,8 Sekunden habe ich gerechnet, aber mit dem Finale nicht unbedingt", sagt Pieper. Knapp zwei Stunden hat der 18-Jährige nun bis zum Endlauf. Zeit etwas zu essen. Pieper entscheidet sich für Pommes. Nicht gerade die Sportlermahlzeit, aber dem schnellen Mann aus Osburg liegen die frittierten Kartoffelstreifen nicht schwer im Magen.

Es wird ein packendes Finale: Der Wattenscheider Robin Erewa gewinnt in 10,63 Sekunden. Dahinter wird es eng. Vizemeister Marcel Kirstges (LG Rhein-Wied/10,75) und Pieper als Sechsten (10,81) trennen nach dem Sprint-Marathon über insgesamt mehr als vier Stunden nur sechs Hundertstelsekunden.

Nach dem Gewinn von Bronze 2009 bei der Jugend B (bis 17 Jahre) ist diese Platzierung und der vierte Platz über 200 Meter (mit Bestzeit von 21,86 Sekunden im Vor- und 21,95 Sekunden im Endlauf) ein Riesenerfolg. "Diese Läufe waren noch einmal deutlich besser, als im vergangenen Jahr", sagt Pieper. 2011 gehört er zum älteren A-Jugend-Jahrgang. Dann wieder eine Medaille - nicht ausgeschlossen.

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