U-23-Europameisterschaft Ein Traum geht in Erfüllung

Tallinn · Die in Konz aufgewachsene Sophia Junk gewinnt ihre zweite internationale Medaille über 200 Meter – und Staffel-Gold.

 Sophia Junk

Sophia Junk

Foto: privat

Der Druck war ohne Zweifel groß: Als Drittschnellste der 200-Meter-Meldeliste gehörte Sophia Junk (Foto: TV-Archiv) bei den U-23-Leichtathletik-Europameisteschaften zu den Medaillenkandidatinnen. Die 22-Jährige, die in Trier geboren wurde und ihre ersten Wettkampfstarts für die TG Konz absolvierte, bevor sie 2015 zur LG Rhein-Wied wechselte, sicherte sich am Samstagabend in der estnischen Hauptstadt Tallinn mit persönlicher Bestzeit von 22,87 Sekunden den kontinentalen Vizetitel. Das bedeutet gleichzeitig eine Verbesserung des seit 1972 bestehenden Rheinland-Pfalz-Rekords um zwei Hundertstelsekunden. 

„Ein kleiner Traum ist in Erfüllung gegangen“, sagte Junk zum Gewinn von 200-Meter-Silber. Es ist nach dem europäischen Vizetitel bei den Unter-20-Jährigen vor vier Jahren ihre zweite Einzelmedaille. „Natürlich ist es eine Meisterschaft, und da kommt es weniger auf die Zeiten an. Aber dass neben Silber auch noch so eine enorme Bestzeit herauskommt, ist unbeschreiblich. Ich kann es noch gar nicht wirklich realisieren“, freute sich Junk.

Die Italienerin Dalia Kaddari musste mit 22,64 Sekunden persönliche Bestzeit laufen, um Junk zu distanzieren. Die bisherige europäische U-23-Jahresbeste Gémima Joseph aus Frankreich (22,97) wurde Dritte.

Schon im Halbfinale am Samstagmittag hatte Junk mit 22,92 erstmals die 23-Sekunden-Schallmauer durchbrochen.

Für Junk war die U-23-EM die letzte Altersklassenmeisterschaft. „Ich bin bereit für die Frauenklasse“, sagt sie. Obwohl sie mit ihren 22,87 Sekunden die bisherige deutsche Jahresschnellste Rebekka Haase vom ersten Platz der nationalen Jahresbestenliste verdrängt hat, wird sie die Olympischen Spiele nur am Fernseher verfolgen. „Ich hoffe, dass ich noch die Chance bekomme, ein paar gute Meetings zu rennen“, skizziert Junk ihren weiteren Saisonverlauf.

Dass der Traum von der Olympiateilnahme 2024 in Paris mit ihrer neuen 200-Meter-Bestzeit immer realistischer wird, weiß sie. Auch mit Blick auf ihren Rheinland-Pfalz-Rekord. Die bisherige Bestzeit von 22,89 Sekunden hatte Annegret Kroniger (USC Mainz) 1972 als Fünfte des Olympiafinals in München aufgestellt. Das war damals auch deutscher Rekord.

Und nicht nur das: Junk holte bei der U-23-EM zudem Gold mit der 4x100-Meter-Staffel. Für Junk ist es die vierte internationale Staffel-Goldmedaille.

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