Mockenhaupt prangert Doping-Mentalität an

Frankfurt/Main (dpa) · Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt hat eine Doping-Mentalität im Marathon angeprangert.

 Sabrina Mockenhaupt.

Sabrina Mockenhaupt.

Foto: Jörg Carstensen (dpa)

„Ich werde mit einigen Läufern verglichen, bei denen ich nicht weiß, ob sie sauber sind“, sagte die 32-fache deutsche Meisterin von der LG Sieg in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“. „Es ist der Wahnsinn, was wir hören, was ausgeklügelt wird - das ist einfach ätzend.“

Mockenhaupt vermutet unverhohlen Manipulation in der Marathon-Szene. „Man muss nur mal schauen: Warum sind bestimmte Läufer oder Läuferinnen von bestimmten Managern bei einem Großereignis so übermächtig und verschwinden dann nach zwei, drei Jahren von der Bildfläche? Dann kommen gesperrte Athleten wieder, und alle glauben, dass sie jetzt sauber sind. Es nervt schon, dass so viele Gerüchte herumkreisen“, erklärte sie. Sie hasse diese Unehrlichkeit, abgesehen davon könne sie sich nie selbst etwas spritzen. „Wo viel Geld ist, sind auch viele Drogen - das gilt im Großen wie im Kleinen, im Sport wie in der Gesellschaft“, ergänzte sie.

Mockenhaupt will ihre Bestzeit von 2:26:21 Stunden auf der klassischen 42,195-Kilometer-Distanz beim Frankfurt-Marathon am kommenden Sonntag unterbieten. „Ich habe mittlerweile keine Vorbilder mehr. Ich kann nur abliefern, was ich trainiert habe; und ich habe ein gesegnetes Talent und normale gute Blutwerte“, sagte die 30-Jährige. „Was würden die Leute eigentlich sagen, wenn ich 2:18 Stunden abliefere? Ich könnte nicht schlafen, wenn ich mit meiner Leistung die Leute hinters Licht führen würde.“

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