Davos Nach bitterer Erfahrung Training an Weihnachten

Davos · Manderscheider Jan Stölben verpasst Viertelfinale beim Skilanglauf-Sprint-Weltcup in Davos um 1,15 Sekunden wegen verdrehten Skistockteller.

 Skilangläufer Jan Stölben vom SLV Ernstberg verpasste beim Skilanglauf-Weltcup in Davos in der Schweiz den Viertelfinaleinzug wegen einer verdrehten Skistockspitze.

Skilangläufer Jan Stölben vom SLV Ernstberg verpasste beim Skilanglauf-Weltcup in Davos in der Schweiz den Viertelfinaleinzug wegen einer verdrehten Skistockspitze.

Foto: Alexander Stölben

Wenn Jan Stölben sagt, „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, meint der Skilangläufer aus Manderscheid zwar auch die Stimmung beim Weltcup in Davos. Mehr noch als Anfeuerungsrufe, Alphornbläser und Kuhglocken denkt der 21-Jährige dabei aber an den verdrehten Skistockteller, der ihm wahrscheinlich um die Viertelfinal-Teilnahme im Sprint brachte.

„Bis eingangs des letzten Anstiegs war alles top, dann wurde es sehr, sehr bitter“, erzählt Stölben. Nach der ersten der beiden Runden des Prologs über 1,5 Kilometer lag er noch an 15. Position. Es sah so aus, als könne mit Stölben erstmals seit Jahren wieder ein Deutscher in ein Sprint-Viertelfinale einziehen. Doch im finalen Anstieg konnte Stölben seine Armkraft wegen des verdrehten Skistocktellers samt Spitze nicht mehr auf die Strecke bringen. Der Sportler des SLV Ernstberg verlor auf wenigen Metern rund drei Sekunden auf den Österreicher Benjamin Moser, der sich als 30. noch für die Ausscheidungsrennen (jeweils sechs Skiläufer treten im Viertel- und Halbfinale sowie Endlauf gegeneinander an) qualifizierte. Stölben fehlten am Ende 1,15 Sekunden.

Das Malheur gehe natürlich auf seine Kappe, sagt Stölben. Denn irgendwann sei er es ja gewesen, der Spitze und Teller am linken Skistock geschraubt habe. Bitter ist das Ausscheiden auch deshalb, weil der Sportsoldat als U-23-Siebter dadurch die vorzeitige Qualifikation für die U-23-Weltmeisterschaft in Kanada verpasst hat. Nach der ersten Runde lag Stölben noch an vierter Stellung der Nachwuchswertung.

Er hofft nun auf eine Nominierung für den nächsten Weltcup zum Auftakt der Tour de Ski an Silvester in Val Müstair in der Schweiz. „Die erste Runde hat gezeigt, dass ich von der Leistungsfähigkeit das Viertelfinale hätte erreichen können“, zeigt er sich zuversichtlich. Die Verantwortlichen des Deutschen Ski-Verbands standen in Davos am schicksalsträchtigen Anstieg und konnten so beobachten, dass nur das Material das Ski-Ass aus der Vulkaneifel ausbremste. Mit der Tour de Ski im Hinterkopf feiert Stölben deshalb Weihnachten nicht im Kreis der Familie in der Eifel. Er bleibt am Bundesstützpunkt in Oberstdorf, um auf Schnee trainieren zu können.

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