Marathon Nachmelderin wird Deutsche Marathon-Meisterin

Düsseldorf · Anja Scherl und Tom Gröschel gewinnen deutsche Marathonmeisterschaften in Düsseldorf. Christina Kappel aus Irmenach im Hunsrück überrascht mit der Silbermedaille bei den W40-Seniorinnen.

 Christina Kappel vom TuS Irmenach (hier beim Maare-Mosel-Lauf am Schalkenmehrener Maar) wurde bei ihrem ersten Meisterschaftsstart gleich Deutsche Vizemeisterin der Altersklasse W40 im Marathonlauf.

Christina Kappel vom TuS Irmenach (hier beim Maare-Mosel-Lauf am Schalkenmehrener Maar) wurde bei ihrem ersten Meisterschaftsstart gleich Deutsche Vizemeisterin der Altersklasse W40 im Marathonlauf.

Foto: Holger Teusch

Quasi über Nacht wurde aus dem erwarteten Alleingang von Anna Hahner zum deutschen Marathon-Meistertitel ein Zweikampf. Nur drei Wochen nach ihrem achten Platz beim Hannover-Marathon (in 2:32:21 Stunden) berappte die Olympia-Teilnehmerin von 2016 am Vortag des DM-Rennens 100 Euro Nachmeldegebühr, um sich für die DM in Düsseldorf am letzten Sonntag im April nachzumelden. Eine Investition, die sich lohnte. Scherl löste sich nach der Halbmarathonmarke (1:16:50 Stunden) von Hahner und gewann in 2:32:56 Stunden nicht nur die DM-, sondern die Gesamtwertung vor Hiruni Wijayaratne aus Sri Lanka (2:34:10) und der Neu-Berlinerin Hahner (2:36:09).

Wie Hahner eine schnellere zweite Hälfte lief bei seiner erfolgreichen Titelverteidigung auch Tom Gröschel (erste Hälfte in 1:07:23 Stunden). Der Rostocker profitierte von seinen Streckenkenntnissen. Auf dem letzten Kilometer nutzte er eine kurze Bergabpassage, um den ums Tempo bemühten Trierer Silvesterlauf-Sechsten Malcom Hicks aus Neuseeland mit deutscher Jahresbestzeit von 2:13:49 Stunden um zwei Sekunden zu distanzieren.

Überraschung aus Sicht der Region Trier: Als 36. der DM-Wertung kam Christina Kappel bei ihrem DM-Debüt gleich mit einer Medaille zurück. Die 41-Jährige vom TuS Irmenach gewann in 3:22:53 Stunden Silber in der Altersklasse W40 (40 bis 44 Jahre).

Beim M45-Altersklassensieg des Leudersdorfer Osterlaufgewinners Markus Mey (TV Konzen/2:34:17) wurde Stefan Zenzen Vierter. Der 45-Jährige vom Post-Sportverein Trier verpasste die Bronzemedaille nach 2:54:45 Stunden nur um 2:34 Minuten. An der Halbmarathonmarke (1:23:43 Stunden) lag der spätere Drittplatzierte Klaus Klement noch fast zwei Minuten hinter Zenzen. Doch auf den folgenden neun Kilometern (30 Kilometer passierten beide nach 2:01:23 Stunden) schloss der Läufer der LG Fichtelgebirge zu Zenzen auf und setzte sich unwiderstehlich ab.

Ebenfalls auf der zweiten Hälfte federn lassen musste Richard Luxen. Der deutsche M60-Vizemeister auf der Halbmarathondistanz lag nach 21,1 Kilometern (1:28:35 Stunden) noch auf Kurs zu einer Zeit unter drei Stunden. Doch besonders auf den letzten sieben Kilometern wurde der Seniorenläufer der LG Vulkaneifel langsamer. Die Medaillen lagen allerdings bereits zu diesem Zeitpunkt außer Reichweite. Dass Luxen auf den abschließenden zwei Kilometern noch einen Altersklassenplatz verlor und in 3:09:36 Stunden Fünfter der 60- bis 64-Jährigen wurde, war deshalb nicht ganz so tragisch.

Weitere Ergebnisse:

Männer, 42,195 km: 140. Michael Zender (TG Konz/12. M55) 3:12:01 Stunden, 151. Jürgen Hein (Post-Sportverein Trier/12. M45) 3:14:58.

Außerhalb der DM-Wertung:

Frauen, 42,195 km: Stefanie Lenz 3:39:43 Stunden, Julia Christen 3:40:09 (beide BSG Sparkasse Mittelmosel)

Männer, 42,195 km: Christoph Fritsch (LT Schweich) 3:14:27 Stunden.

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