Extremlauf Nonstop acht Marathons durch die Eifel

Trier · Holger Lapp hat es geschafft: Der 42-Jährige aus Monschau kam am Karsamstag nach gut 52 Laufzeit über 320 Kilometer Eifelsteig in Trier an.

 Der 42-jährige Holger Lapp aus der Nordeifel bewältigte den rund 320 Kilometer langen Eifelsteig bis Trier laufend nonstop in etwas mehr als 52 Stunden.

Der 42-jährige Holger Lapp aus der Nordeifel bewältigte den rund 320 Kilometer langen Eifelsteig bis Trier laufend nonstop in etwas mehr als 52 Stunden.

Foto: Holger Teusch

Vor der Porta Nigra konnte Holger Lapp noch einmal die Arme in Luft recken. Aber wenig später kam die große Müdigkeit. 52 Stunden, 19 Minuten und 53 Sekunden war der 42-Jährige aus Monschau in der Nordeifel unterwegs, um die rund 320 Kilometer und 8000 Höhenmeter des Eifelsteigs von Kornelimünster bei Aachen bis nach Trier zu bewältigen. Mehr als zwei Tage und zwei Nächte bergauf und bergab über den Wanderweg. Nahezu acht Marathonläufe am Stück. Die Bestzeit des Niederländers Teun Geurts-Schoenmakers aus dem Jahr 2019 (laut Internetseite www.fastestknowntime.com 49 Stunden und sechs Minuten für die Strecke mit externer Unterstützung) hat Lapp zwar verfehlt. Aber was bedeuten schon Stunden oder gar Minuten bei solchen Distanzen!

Auch nach einer Nacht Erholung und endlich Schlaf konnte der Ultramarathonläufer noch nicht realisieren, was er geleistet hat. „Vom Kopf her habe ich es noch nicht begriffen. Das dauert wohl noch ein bisschen“, sagte Lapp am Ostersonntag. Körperlich gehe es ihm bis auf Muskelkater und einigen Blasen gut. Auch ein (glimpflich verlaufener) Sturz während der letzten 24 Stunden konnte Lapp nicht aufhalten. Als er erst einmal in seinem Rhythmus war, war er nicht mehr zu stoppen. Das bedeutete: bergab und im Flachen laufen, Anstiege gehend bewältigen. Die Energie effizient einsetzen!

Zu schaffen machte Lapp die Wärme am Donnerstag. Um sieben Uhr morgens war er in Kornelimünster gestartet. „Nach 70 Kilometern wollte ich fast schon aufgeben“, erzählte er, als er am Karfreitag die Dauner Maare passierte. Um solche Tiefpunkte zu überstehen, dabei half ihm, dass immer mal wieder der ein oder andere Läufer für ein Teilstück zu ihm stieß. „In der ersten Nacht ging es fast nur über Waldautobahnen. Das hat geholfen“, erzählt Lapp. Auf breiten Wegen braucht man nicht so viel aufzupassen. Zumal immer ortskundige Mitläufer dabei waren, die zuweilen vorliefen, um an den entscheidenden Stellen zu helfen, den richtigen Weg einzuschlagen.

 Der 42-jährige Holger Lapp aus der Nordeifel bewältigte den rund 320 Kilometer langen Eifelsteig bis Trier laufend nonstop in etwas mehr als 52 Stunden.

Der 42-jährige Holger Lapp aus der Nordeifel bewältigte den rund 320 Kilometer langen Eifelsteig bis Trier laufend nonstop in etwas mehr als 52 Stunden.

Foto: Holger Teusch

Ein großes Problem war die Müdigkeit: „Ich laufe jetzt durch bis ich Schlangenlinien laufe“, sagte Lapp am Hohen Liste bei Schalkenmehren. Pausen? Nicht zu lange. Denn jeder, der schon einmal auch nur längere Radtouren unternommen hat, weiß, Wie schwer es fällt, wieder in Tritt zu kommen, wenn man längere Zeit gesessen hat. Holger Lapp kam immer wieder auf die Beine - und konnte vor der Porta Nigra die Arme gen Himmel recken.

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