Zuerst sah es nach einem Triumphzug für Jens Roth aus: Der 25-Jährige aus Monzelfeld kletterte nach der ersten Schwimmrunde mit großem Vorsprung aus dem Schalkenmehrener Maar und ließ sich von den laut Organisatoren rund 2000 Zuschauern feiern. Auch nach dem Wechsel aufs Mountainbike und beim Aufstieg zum Mäuseberg lief noch alles nach Plan für den Amateur-Weltmeister. Doch dann die Abfahrt. Irgendwo lag diese Schraube, die den Mantel von Roths Hinterreifen durchbohrte. Der Defekt zu groß für das Schnellreparatur-Kid. Roth schnappte sich das Mountainbike eines Freundes.

Doch damit war das Rennen für ihn gelaufen. Zwar ging er als Zweiter hinter Malte Plappert auf die Laufstrecke, ein Offizieller der Deutschen Triathlon-Union (DTU) hatte ihn aber bereits informiert, dass er disqualifiziert würde. Defekte müssen die Athleten selbst reparieren. Ersatzräder sind verboten. Nach der ersten (von drei) Laufrunde ging Roth aus dem Rennen.

"Das war ein gutes Auslaufen", sagte er naturgemäß zerknirscht - und zeigte auf den blutigen Schuh. Beim Laufen hatte er sich am Fuß verletzt. "Ich will mir das jetzt gar nicht anschauen", sagte Roth: "Es ist schon bitter. Vor allem weil ich weiß, was ich drauf habe. Ich hätte die voll zersägt." Dann blickte er aber nach vorne: "Alles wenn und wäre hilft aber nichts!" Gegen so ein Pech mit dem Platten sei man nun einmal machtlos.

Auch den Zuschauer brachte Roths Pech auf der Abfahrt in eine Berg-und-Tal-Fahrt. Zu Beginn des abschließenden Zehn-Kilometer-Crosslaufs sah der erst 19-jährige Plappert wie der sichere Sieger aus. Spät, aber noch gerade rechtzeitig kam Lars Erik Fricke ins Rennen. Der Lehrer aus Thüringen, der in Siegen unterrichtet, und deutsche Triathlon-Meister dieser Berufsgattung ist, überholte auf der letzten Laufrunde Plappert.

"Das Schwimmen kam mir etwas länger vor. Erst auf der zweiten Radrunde lief es dann besser. Aber ich hatte zwei Minuten Rückstand. Ich hätte nicht gedacht, dass ich die noch einmal wettmache beim Laufen", erzählte Fricke, der als Viertschnellster DM-Teilnehmer über die Crosslaufstrecke kam. Er sicherte sich den nationalen Titel in 2:16:52 Stunden vor Plappert (2:17:36) und Sebastian Veith (Süßen/2:17:58) sicherte.

Hinter Till Schramm (Köln/2:18:39), der sich zu spät angemeldet hatte und deshalb nicht in die DM-Wertung kam, verpasste Marc Pschebizin (Tri-Post Trier/Team Proficoaching) in 2:18:56 Stunden eine Medaille nur um knapp eine Minute. "Zwei Wochen Regeneration waren zu wenig", sagte der 40-Jährige, der sich den Masterstitel (ab 40 Jahre) sicherte. Anfang August hatte Pschebizin beim Extremtriathlon Norseman in Norwegen über die Ironmandistanz den neunten Platz belegt.

Auf der Sprint-Distanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer MTB fahren, sechs Kilometer Crosslauf) sicherte sich der für den Pulheimer SC startende Lokalmatador Thomas Willems aus Daun einen Treppchenplatz. Der 48-Jährige hatte dank eines starken Abschlusslaufs (drittbeste Zeit von 27:09 Minuten) sogar den Zweitplatzierten Conrad Ulonska (Mußbach/1:38:33) vor Augen, musste den Pfälzer am Ende aber doch um 18 Sekunden den Vortritt lassen. Der Vorjahresdritte Thomas Koch (Ausdauerteam.de Morbach) kam nur als 15. aus dem Wasser, kämpfte sich mit der besten Laufzeit (25:35 Minuten) aber noch auf den vierten Platz vor (1:40:26 Stunden). Das Sprintrennen gewann André Bohlender (Wörth) überlegen in 1:33:55 Stunden. Schnellste Frau war in 1:52:43 Stunden Kristina Reinhard (Ahrweiler).

Ähnlich spannend wir bei den Männern war das DM-Rennen bei den Frauen. Tina Vliegen vom TuS Schleiden setzte sich dank überragender 40:02 Minuten im abschließenden Lauf in 2:47:24 Stunden mit 37 Sekunden Vorsprung gegen Bettina Haas (Pfullingen/2:47:51). Dritte wurde in 2:49:42 Stunden die nach dem Schwimmen führende Kristin Buser (Esslingen/2:49:42).

Ergebnisse:
(alle: Platz 1-3; DM: alle aus der Region; Sprint: bis Platz 30 und Altersklassensieger aus der Region)

DM (1,5 km - 32 km - 10 km):
Frauen: 1. Tina Vliegen (TuS Schleiden/W30) 2:47:24 Stunden, 2. Bettina Haas (Pfullingen/W45) 2:47:51, 3. Kristin Buser (Esslingen/W20) 2:49:42.
Männer: 1. Lars Erik Fricke (Siegen/AC Alpolda/1. M30) 2:16:52 Stunden, 2. Malte Plappert (Heuchelberg/1. U20) 2:17:36, 3. Sebastian Veith (süßen/1. M25) 2:17:58, 4. Marc Pschebizin (Tri-Post Trier/Team Proficoaching/1. M40) 2:18:56, 31. Markus Bielen (Bleialf/DJK Andernach/5. M40) 2:45:31, 32. Christian Feilen (SC Blau-Weiß Schalkenmehren/2. M35) 2:46:41, 51. Stefan Ambrosius (RSC Stahlross Wittlich/7. M40) 2:57:29, 54. Stefan Krämer (SV Gerolstein/4. M50) 2:59:22, 76. Uwe Lellinger (TG Konz/1. M65) 3:35:05.
Nicht in DM-Wertung: Manuel Löhnertz (SV Winrich) 2:48:03, Joachim Gierke (TuS Daun) 3:16:31. Thomas Rudolph (B-Team Eifel) 3:17:26.

Sprint (750 m - 20 km - 6 km):
Frauen: 1. Kristina Reinhard (Ahrweiler/W40) 1:52:43 Stunden, 2. Sarah Wilk (Erlangen/W25) 2:55:58, 3. Bianca Loge (Pirmasens) 1:58:42.
Männer: 1. André Bohlender (Wörth/M20) 1:33:55 Stunden, 2. Conrad Ulonska (Mußbach/U20) 1:38:33, 3. Thomas Willems (Pulheim/M45) 1:38:51, 4. Thomas Koch (Ausdauerteam Morbach) 1:40:26, 8. Marco Nothvogel (Tri-Post Trier) 1:44:53, 10. Thomas Kirsten (MTB-Club Zell) 1:47:18, 12. Thomas Ringer (TuS Daun) 1:47:20, 13. Guido Schulte (Aarleybiker Üdersdorf) 1:48:06, 15. Christian Stadtfeld (Mittelmosel-Triathlon/M30) 1:48:54, 21. Manfred Regh (Vulkanbiker Daun) 1:52:08, 24. Stephan Kroj (DJK St. Matthias Trier) 1:54:49, 28. Christian Herber (Tri-Post Trier) 1:57:17, 30. Stephan Grengs (Tri-Post Trier) und Fabian Neumann (LG Bernkastel-Wittlich) beide 1:57:39. M60: Herbert Diederichs (SV Darscheid) 2:10:46.
Staffel, Frauen: 1. Tri(m) Team 1:52:10 Stunden, 2. TuS Kaisersesch 1:58:50, 3. SV Rüber 2:10:35. Mixed: 1. Die Rehasportler 1:35:27, 2. Rosen-Apotheke Daun 1:38:54, 3. Team Gerolsteiner 1:43:34. Männer: 1. inSoul.de 1:25:03, 2. RSC Untermosel I 1:31:02, 3. RSC Untermosel II 1:31:56.

Link zu allen Ergebnissen: http://trisys-portal.de/ergebnisse/ergebnisse/62-4-vulkan-cross-triathlon