Neuer Bezirksrekord Ramponierte Spikes beim Bezirksrekord und andere Kuriositäten

Pliezhausen · Chiara Bermes vom LT Schweich bleibt als erste Läuferin aus der Region Trier bei einem 3000-Meter-Freiluft-Rennen unter neuneinhalb Minuten.

 Chiara Bermes vom LT Schweich (hier Fährturmlauf ihres Vereins) blieb als erste Läuferin der Region Trier bei einem 3000-Meter-Freiluftrennen unter 9:30 Minuten.

Chiara Bermes vom LT Schweich (hier Fährturmlauf ihres Vereins) blieb als erste Läuferin der Region Trier bei einem 3000-Meter-Freiluftrennen unter 9:30 Minuten.

Foto: Holger Teusch

(teu) Die Deutschen 10 000-Meter-Meisterschaften am vergangenen Samstagabend in Pliezhausen fanden ohne Beteiligung aus der Region Trier statt (der TV berichtete). Beim Jubiläum 30 Jahre „Meeting der krummen Strecken“ 24 Stunden später lief Chiara Bermes nicht nur ihr bisher schnellstes 3000-Meter-Rennen, sondern in 9:29,67 Minuten Bezirksrekord. Den hielt bisher Christina Mohr. Die ehemalige Cross-EM-Teilnehmerin und vielfache Deutsche Jugend- und Juniorinnenmeisterin von der LG Vulkaneifel war vor 17 Jahren 9:32,19 Minuten gerannt.

„Dass es so läuft, hätte ich nicht gedacht. Es hat einfach alles gepasst“, freute sich Bermes über perfekte siebeneinhalb Stadionrunden. „Endlich hatte ich mit der Schweizerin mal jemanden, der mitläuft und sich nicht zu schade ist, auch Tempo zu machen“, lobte die 28-Jährige vom LT Schweich die acht Jahre ältere Nicole Egger. Bermes wechselte sich an der Spitze mit der Eidgenossin ab, musste Egger (9:27,35) aber den Sieg überlassen.

So perfekt, wie Bermes es im Nachhinein empfindet, waren die Bedingungen im Schönbuchstadion eigentlich nicht. Die Windmessgeräte schlugen bei den Sprints über 80 Meter und 150 Meter (den sonst selten gelaufenen Strecken verdankt das Sportfest in Baden-Württemberg seinen Namen „Meeting der krummen Strecken“) bis weit über die Marke von zwei Metern pro Sekunde aus. Die Böen waren es auch Schuld, dass Bermes' sich ihre neuen Spikes ramponierte. „Durch die Böen sind wir uns gegenseitig immer wieder in die Hacken gelaufen.“ Wenn der Wind von vorne auffrischte, wurde die führende Läuferin plötzlich ausgebremst, während die im Windschatten laufende nicht so schnell reagieren konnte. Die Spitze von Bermes' Wettkampfschuhen sehen deshalb schon nach ihrem ersten Renneinsatz nicht mehr ganz neu aus.

Bei ihrem nächsten Start, am 21. Mai in Karlsruhe, werden die Spikes aber wieder im Einsatz sein. Über 5000 Meter will sich Bermes für die Deutschen Meisterschaften am letzten Juni-Wochenende im Berliner Olympiastadion qualifizieren. Die B-Norm (17:10 Minuten) dürfte kein Problem sein. Allerdings garantiert in diesem Jahr nur die A-Norm (16:20) einen sicheren Startplatz. Dafür müsste Bermes ihre persönliche Bestzeit (16:23,85) um rund vier Sekunden drücken. Ob das bereits möglich ist, da ist sie sich nach einer sehr durchwachsenen Wintervorbereitung mit Erkrankungen nicht sicher. Bermes geht allerdings nicht davon aus, dass 24 Läuferinnen (so die maximale DM-Teilnehmerzahl) die A-Norm erfüllen. Wie 2021 könnten also wieder zwei Läuferinnen aus der Region Trier über 5000 Meter starten. Beim DM-Sieg von Gesa Krause vom Verein Silvesterlauf Trier belegte Bermes vor einem Jahr den elften Platz.

Apropos Gesa Krause: Seit die zweimalige Hindernislauf-Europameisterin für den Silvesterlauf-Verein startet (2017) ist sie noch kein 3000-Meter-Freiluftrennen gelaufen. In der Halle lief die Olympia-Fünfte vor vier Jahren 8:54,08 Minuten. Kurios: Durch Krause liegt der Bezirksrekord über 3000 Meter Hindernis (gleichzeitig deutscher Rekord) mit 9:03,30 Minuten unter dem über die gleiche Distanz ohne Hindernisse.

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