Laufen Mutig zum Rekord gelaufen - und jetzt Pause!

Heusden-Zolder · Samuel Fitwi verbessert nach der 10 000-Meter-Bestzeit auch Karl Fleschens 5000-Meter-Rekord. Auf die Deutschen Meisterschaften verzichtet der Läufer von der LG Vulkaneifel aber wohl.

 Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel verbesserte Karl Fleschens 43 Jahre alten Bezirksrekord über 5000 Meter auf 13:41,31 Minuten.

Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel verbesserte Karl Fleschens 43 Jahre alten Bezirksrekord über 5000 Meter auf 13:41,31 Minuten.

Foto: Holger Teusch

Am Tag nach der erfolgreichen KBC-Nacht von Heusden-Zolder gönnten sich Samuel Fitwi und Yannik Duppich Entspannung im Gerolsteiner Schwimmbad. Beine ausstrecken, ein bisschen planschen war nach Fitwis Rekordlauf in Belgien angesagt. Nach 43 Jahren hatte der 23-Jährige der LG Vulkaneifel am Samstagabend den 5000-Meter-Bezirksrekord von Olympia-Teilnehmer Karl Fleschen in die Leichtathletik-Geschichtsbücher verbannt. Um 1,5 Sekunden auf 14:41,31 Minuten verbesserte Fitwi die Uralt-Bestmarke seines Vereinskollegen. Es war in diesem Jahr bereits der zweiten Fleschen-Rekord, den der aus Eritrea geflüchtete junge Mann, der seit 2018 deutscher Staatsbürger ist, in diesem Jahr geknackt hat. Anfang Juni musste bereits Fleschens 10 000-Meter-Bezirksrekord (29:10,8 Minuten) dran glauben (jetzt: 28:52,03 Minuten).

Im A-Lauf des international stark besetzten Sportfests in Flandern erfüllte Deutschlands zurzeit bester Langstreckler Richard Ringer (LC Rehlingen) als Drittplatzierter in 13:14,43 Minuten die WM-Norm (13:22,50). Amanal Petros (TV Wattenscheid) blieb in 13:22,52 Minuten zwei Hundertstelsekunden über der für Doha geforderten Zeit (siebter Platz).

Auch für Fitwi lief es im B-Lauf von Beginn an bestens. „Das Tempo war einfach gut“, sagt er. Auf der ersten Rennhälfte lag das Feld auf Kurs zu einer Zeit von 13:30 Minuten. „Der vierte Kilometer ist dann etwas ruhiger geworden“, bedauert Fitwi etwas. Dafür waren die beiden letzten Runden wieder richtig schnell, sagt Trainer Yannik Duppich. Der deutsche Vizemeister Florian Orth (Regensburg) konnte sich noch etwas absetzen und den B-Lauf in 13:34,16 Minuten gewinnen. Fitwi wurde Sechster. „Samuel ist mutig gelaufen und hat das richtig gut gemacht“, lobt Duppich.

Mit dem 5000-Meter-Bezirksrekord geht es erst einmal in eine kurze Pause. Auf die DM im Berliner Olympiastadion werde man verzichten, kündigt Duppich an. „Es ist glaube ich gut, mit diesem Rennen und einem Erfolgserlebnis aus der Saison raus zu gehen“, erklärte der 28-Jährige, der im E-Lauf in 14:32,58 Minuten lief. Fitwis nächster Wettkampf soll die Zehn-Kilometer-Straßenlauf-DM am 15. September werden. „Langfristig gesehen ist die Pause eine Entscheidung für die Crosslauf-Europameisterschaft im Dezember“, blickt Duppich voraus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort