Deutsche Meisterschaften Samuel Fitwi auf der Pole Position zur 10 000-Meter-DM

Mainz · Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel steht an erster Stelle der Meldeliste der 10 000-Meter-DM am Samstag (1. Mai) in Mainz. Nachwuchshoffnung Rebecca Bierbrauer kann verletzt nicht starten.

 Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel gehört bei den Deutschen Meisterschaften über 10 000 Meter am 1. Mai in Mainz zu den Favoriten.

Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel gehört bei den Deutschen Meisterschaften über 10 000 Meter am 1. Mai in Mainz zu den Favoriten.

Foto: Holger Teusch

Die dritte Corona-Welle bringt Samuel Fitwi die Chance auf eine DM-Medaille in Rheinland-Pfalz. Am Samstag, 1. Mai, gehört der 25-Jährige von der LG Vulkaneifel (LGV) bei den nationalen Titelkämpfen über 10 000 Meter in Mainz zu den Favoriten. Die Meisterschaften waren ursprünglich in Mittweida geplant gewesen, können wegen der Corona-Lage in Sachsen aber dort nicht durchgeführt werden. Kurzfristig sprang der TSV Schott Mainz als örtlicher Ausrichter ein. Doch auch in der Landeshauptstadt gilt mittlerweile die Bundesnotbremse. Deshalb reicht nicht nur eine Qualifikationszeit zur Teilnahme, die Athleten müssen auch mindestens einem Landeskader angehören oder Berufssportler sein.

Deshalb weiß Fitwis Trainer Yannik Duppich noch nicht, ob einer der stärksten Konkurrenten seines Schützlings dabei sein kann. Sebastian Hendel (LG Braunschweig) war 2018 Deutscher 10 000-Meter-Meister, gehört aber zurzeit keinem Kader mehr an. Er muss am Samstag auf dem Weg zur Startlinie anders als Bundeskaderathlet Fitwi den Nachweis als Berufssportler erbringen.

Ebenfalls als Vollprofi setzt der LGV-Läufer momentan aber auch ganz auf die Karte Sport. Seine Ausbildung als Maler und Lackierer lässt er bis zum Saisonende ruhen. Fast den ganzen April war Fitwi im Höhentrainingslager in Kenia. „Samuel ist fit“, sagt Duppich. Aber man habe die Intensität noch nicht ganz so hoch geschraubt. „Er hat ja noch mindestens zwei 10 000er vor sich und da braucht man ein paar Körner, so dass wir im Sommer noch eine Schippe drauflegen können.“

Von der Olympianorm (27:28,00 Minuten) möchte Duppich zwar nicht sprechen, aber eine „vernünftige Zeit“ wolle Samuel Fitwi schon laufen. Seine persönliche Bestzeit über 25 Stadionrunden liegt seit zwei Jahren bei 28:52,03 Minuten (2019 als Vierter der 10 000-Meter-DM). Mit 28:00 Minuten, seinem rheinland-pfälzischen Zehn-Kilometer-Straßenlauf von Anfang März in Berlin, gemeldet steht Fitwi an erster Stelle der Meldeliste. „Die Bundestrainer haben gesagt, dass es ein möglichst schnelles Rennen werden soll“, hofft sein Trainer auf eine neue Stadion-Bestzeit. „Mit 28:20 Minuten wäre ich zufrieden“, sagt Duppich. Das ginge dann in Richtung des mittlerweile fast 36 Jahre alten Rheinland-Pfalz-Rekords von Hans-Jürgen Orthmann aus dem Westerwald von 28:02,92 Minuten. Noch wichtiger für Fitwi: Die DM ist entscheidend für die deutsche Nominierung zum 10 000-Meter-Europacup Anfang Juni in Birmingham (Großbritannien). „Da ist Samuel im Moment in der Pole Position“, so Duppich.

 Nachwuchshoffnung Rebecca Bierbrauer vom Verein Silvesterlauf Trier (hier beim Training mit Vereinskameradin Gesa Krause (rechts)) kann wegen eines Ermüdungsbruchs nicht am 5000-Meter-Jugendrennen der Deutschen Langstreckenmeisterschaften in Mainz teilnehmen.

Nachwuchshoffnung Rebecca Bierbrauer vom Verein Silvesterlauf Trier (hier beim Training mit Vereinskameradin Gesa Krause (rechts)) kann wegen eines Ermüdungsbruchs nicht am 5000-Meter-Jugendrennen der Deutschen Langstreckenmeisterschaften in Mainz teilnehmen.

Foto: Holger Teusch

Eine Verbesserung ihrer persönlichen Bestzeit von 17:45,72 Minuten und ein U-18-Bezirksrekord über 5000 Meter (17:28,42 Minuten von LGV-Läuferin Christina Mohr 2002) schien auch für Rebecca Bierbrauer in Reichweite. Doch die 16-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier muss schweren Herzens auf einem Start im Jugend-Meisterschaftsrennen über zwölfeinhalb Stadionrunden verzichten. Sie habe die MRT-Diagnose bekommen, dass ihre Fußgelenksschmerzen Anzeichen von Ermüdungsbrüchen sind, erzählte die Gymnasiastin Mitte der Woche sichtlich geknickt. Für die hoffnungsvollste Nachwuchs-Ausdauerathletin der Region bedeutet das einige Wochen die Füße still zu halten.

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