Crosslauf Samuel Fitwi: Mit DM-Hattrick zur Crosslauf-EM (Video)

Löningen · Mit Samuel Fitwi und Benjamin Dern haben zwei Läufer aus der Region bei den Deutschen Crosslauf-Meisterschaften das Ticket für die Europameisterschaft in Italien gelöst.

Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel (Mitte) feierten seinen dritten Crosslauf-DM-Titel in Folge vor Filmon Abraham (Regensburg, links) und Aaron Bienenfeld (Hanau-Rodenbach)

Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel (Mitte) feierten seinen dritten Crosslauf-DM-Titel in Folge vor Filmon Abraham (Regensburg, links) und Aaron Bienenfeld (Hanau-Rodenbach)

Foto: LG Vulkaneifel / Jörg Ullmann

Nach knapp zehn Kilometern über die Löninger Wiesen zeigte Samuel Fitwi, wer der dominierende deutsche Crossläufer der vergangenen Jahres ist. Mit abgespreizten Daumen, Zeige- und Mittelfinger stürmte der 26-Jährige von der LG Vulkaneifel (LGV) zu seinem dritten nationalen Titelgewinn im Geländelauf. Knapp 400 Meter vor dem Ziel schüttelte Fitwi den lange Zeit führenden Filmon Abraham (Regensburg) mit einer entschlossenen Tempoverschärfung ab und siegte in 29:28 Minuten zwar nur mit einer Sekunde Vorsprung, aber sicher und souverän.

„Ich wusste, ich kann besser spurten als Filmon“, erklärte Fitwi nach dem Rennen seine Taktik. Der wie Fitwi aus Eritrea geflüchtete Abraham hatte sein Heil in einem hohen Tempo gesucht, um die Konkurrenz zu zermürben. Das Konzept wäre auch fast aufgegangen. Nur Fitwi und Markus Görger konnten dem 30-Jährigen folgen, als er nach einem guten Drittel der Renndistanz die Spitze übernahm. Als Abraham noch einmal beschleunigte, fasste sich Görger an die Hüfte, fiel zurück. Etwa einen Kilometer vor dem Ziel stieg der Karlsruher mit schmerzverzerrten Gesicht aus. Fitwi folgte Abraham dagegen weiterhin mit leichtfüßig anmutenden Schritt und wartete geduldig bis zum letzten Hügel, um dann mit langem Schritt davonzueilen.

„Die letzten 200 Meter hieß es einfach Gas geben“, erzählt Fitwi. Dass Abraham mit seinem Tempolauf die auf den ersten Runden teilweise aus einer zweistelligen Zahl von Läufern bestehende Spitzengruppe sprengte, kam dem Läufer aus der Eifel entgegen. Hoch eingeschätzte Athleten wie der Deutsch-Amerikaner Sam Parsons (Frankfurt/Vierter) oder der deutsche 5000-Meter-Vizerekordler Mohamed Mohumed (Dortmund/Achter) spielten im Kampf um den Titel keine Rolle mehr.

Für Fitwi beginnt nun eine kurze Spezialvorbereitung auf die Crosslauf-Europameisterschaften in Italien am dritten Advent. „Ich freue mich auf die EM“, sagt der beste Deutsche aller Zeiten bei diesen Titelkämpfen (2019: Fünfter). Ein oder zwei spezielle Einheiten werde er absolvieren. Mindestens eine davon zusammen mit dem Trierer Studenten Benjamin Dern auf dem Wiesengelände im Schatten der Gerolsteiner Auberg-Felsen.

Der ab kommenden Jahr für den Verein Silvesterlauf Trier startende Dern löste bei der Cross-DM bei den U-20-Junioren als Vizemeister ebenfalls das EM-Ticket. Der 19-Jährige, der beim LAZ Birkenfeld unter Trainer Erik Schmidt bereits zwei deutsche Jugendmeistertitel auf der Bahn gewonnen hat, musste sich in Löningen über 6350 Meter in 20:37 Minuten nur dem Ludwigsburger Kurt Lauer (20:33) geschlagen geben. Für Dern wie für die meisten deutschen Junioren-EM-Starter wird es bereits die zweite Cross-Europameisterschaft. Mit der Erfahrung aus dem vergangenen Jahr kann man hoffnungsvoll nach Italien blicken, glaubt Marc Kowalinski mit Blick auf den 11. Dezember.

Der Mittelstrecken-Nachwuchs-Bundestrainer zeigte sich als Lauf-Coach des Post-Sportvereins Trier auch zufrieden mit dem Abschneiden des PST-Nachwuchses, der auch im kommenden Jahr noch in den Jugendklassen startberechtigt ist. Sowohl die U-20- wie die U-18-Mannschaft schafften es auf den achten Platz. „Wir haben gute Erfahrungen gesammelt“, ist sich beispielsweise U-18-Läufer Philipp Adam schon mit Blick auf 2023 sicher. Dann findet die Cross-DM nämlich quasi vor der Haustür im saarländischen Perl statt.

Ergebnisse:

Frauen, 6350 m: 1. Alina Reh (Berlin) 21:59 Minuten, 51. Anne Meier (PST Trier) 25:48.

Männer, 9800 m: 1. Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) 29:28 Minuten, 2. Filmon Abraham (Regensburg) 29:29, 3. Aaron Bienenfeld (Hanau-Rodenbach) 29:48.

Junioren U 18, 4120 m: 1. David Scheller (LG Main-Spessart) 13:22 Minuten, 32. Louis Decker 14:24, 44. Philipp Adam 14:41, 75. Matusen Kumarathas 15:40 (alle PST Trier). - Team: 1. Leipzig 27 Punkte, 8. PST Trier 151.

U 20, 6350 m: 1. Kurt Lauer (Ludwigsburg) 20:33 Minuten, 2. Benjamin Dern (LAZ Birkenfeld) 20:37, 3. Lukas Ehrle (LG Brandenkopf) 20:38, 36. Jan Gerth 23:09, 44. Simon Quint 23:32, 54. Hannes Hubertz 24:33, 69. Jan Rinnenburger 24:57, 60. Michael Weiland 24:58 (alle PST Trier). - Team: 1. Dortmund 44 Punkte, 8. PST Trier 134.

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