Leichtathletik Samuel Fitwi plant jetzt mit der Cross-EM

Darmstadt · Der 23-Jährige von der LG Vulkaneifel wurde diesmal beim Crosslauf in Darmstadt zwar geschlagen, dominierte aber die nationale Wertung. Trierer Silvesterlaufsiegerin Elena Burkard meldet sich stark zurück.

 Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel (gelbes Trikot) musste sich in Darmstadt beim deutschen Qualifikationslauf für die Cross-Europameisterschaften zwar knapp Ilyas Yonis Osman aus Somalia geschlagen geben, dürfte sein EM-Ticket aber sicher haben.

Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel (gelbes Trikot) musste sich in Darmstadt beim deutschen Qualifikationslauf für die Cross-Europameisterschaften zwar knapp Ilyas Yonis Osman aus Somalia geschlagen geben, dürfte sein EM-Ticket aber sicher haben.

Foto: Holger Teusch

Samuel Fitwi kann mit einem Start bei den Crosslauf-Europameisterschaften am 8. Dezember planen. Der Deutsche Leichtathletik-Verband nominiert am heutigen Dienstag sein Team für Lissabon. Mit seinem zweiten Platz bei Deutschland größten Crosslauf in Darmstadt geht aber kein Weg an Fitwi vorbei. Der 23-Jährige von der LG Vulkaneifel (LGV) konnte am vergangenen Sonntag seinen Vorjahressieg zwar nicht wiederholen, war aber als Zweitplatzierter bester DLV-Starter. Vor Fitwi lag nur sein Trainingspartner Ilyas Yonis Osman vom TV Waldstraße Wiesbaden. Der 20 Jahre alte Flüchtling aus Somalia ist anders als der in Eritrea geborene Fitwi allerdings (noch) kein deutscher Staatsbürger.

„Ich wusste, dass Ilyas gut drauf ist. Wir trainieren ja möglichst oft zusammen“, erklärte Fitwi nach dem Neun-Kilometer-Rennen. Zudem fühlte er sich nicht ganz fit. „Am Samstagabend hat sich mein Hals nicht ganz gut angefühlt“, sagte der amtierende U-23-Crosslauf-Vizeeuropameister. Anders als vor zwölf Monaten hatte die nationale Spitze ihn diesmal auch fest im Blick.

Sekunden nach dem Start lag Fitwi im 120-köpfigen Feld plötzlich im Mittelfeld, eingekeilt zwischen anderen Läufern. An der Spitze schienen der Dortmunder Mohamed Mohumed und der Deutsche Berglaufmeister Simon Boch (Regensburg), der Fitwi in diesem Jahr schon zweimal geschlagen hatte, die Situation auszunutzen. Mohumed drückte gefolgt von Boch in den ersten zweieinhalb Runden gehörig aufs Gaspedal. Das Duo hatte schon eine gut 20 Meter große Lücke zum Verfolgerfeld gerissen, in dem Fitwi sich noch mühsam peu à peu nach vorne arbeiten musste.

„Mohamed hält das nicht durch“, vermutete Fitwi-Betreuer Klaus Duppich aber schon zu diesem Zeitpunkt - und behielt recht. Nach der Hälfte der Distanz wurden die Ausreißer eingeholt. Niemand in der nun sechsköpfigen Spitzengruppe wollte richtig Tempo machen, so dass Fitwi sich am Ende des Sextetts etwas von der Aufholjagd erholen konnte. Sein Antritt, der die Führungsgruppe auseinanderriss, kam dann aber wohl etwas zu früh. Zwar konnte nur Osman folgen, doch in der letzten 1,3-Kilometer-Runde hatte Fitwis Trainingspartner die meisten Reserven und siegte in 28:15 Minuten vor Fitwi (28:21) und Boch (28:34). Da Osman aber noch nicht für Deutschland startberechtigt ist, siegte Fitwi in der nationalen Wertung.

„Die Strecke in Lissabon ist nicht viel schwerer, als hier in Darmstadt“, blickt Fitwi auf die Cross-EM voraus, bei der er erstmals die mehr als zehn Kilometer lange Strecke bei den Männern in Angriff nehmen muss. Im Bela-Vista-Park der portugiesischen Hauptstadt erwarten die besten europäischen Querfeldeinläufer anders als in Darmstadt allerdings ein hügeliger Kurs.

Damit dürften aber sowohl der in der Eifel trainierende Fitwi als auch die aus Baiersbronn im Schwarzwald stammende Elena Burkard keine Probleme haben. Nach dem Sieg beim Trierer Silvesterlauf 2018 musste die Hindernislauf-EM-Sechste die WM-Saison verletzt abbrechen. In Darmstadt meldete sich sich die 27-Jährige bei ihrem souveränen Sieg über 6,6 Kilometer in 23:30 Minuten vor der Deutschen Straßenlaufmeisterin Miriam Dattke (Regensburg/23:48) aber eindrucksvoll zurück.

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