Silvesterlauf Schnellster realer gegen schnellsten virtuellen Silvesterläufer

Trier · Mit dem Belgier Isaac Kimeli hat der Gewinner der beiden letzten realen Trierer Silvesterläufe für die für den 31. Dezember geplante 32. Auflage zugesagt.

 Der Belgier Isaac Kimeli siegte bereits zweimal, 2018 und 2019, beim Bitburger-0,0%-Silvesterlauf in Trier und möchte am 31. Dezember zum dritten Mal triumphieren.

Der Belgier Isaac Kimeli siegte bereits zweimal, 2018 und 2019, beim Bitburger-0,0%-Silvesterlauf in Trier und möchte am 31. Dezember zum dritten Mal triumphieren.

Foto: Holger Teusch

(teu) Isaac Kimeli weiß, wie man den Bitburger-0,0%-Silvesterlauf in Trier gewinnt. Bei den beiden letzten Rennen durch die Trierer Innenstadt vor der Corona-Pandemie hatte er 2018 und 2019 beim Jubiläum, der 30. Auflage, auf dem Hauptmarkt triumphiert. Und auch am 31. Dezember dieses Jahres will der zweimalige Vize-Europameister aus Belgien ganz oben auf dem Siegerpodest stehen. „Isaac freut sich auf die Titelverteidigung und will zum dritten Mal in Folge den Trierer Silvesterlauf gewinnen“, teilte dessen Manager Marc Corstjens dem Silvesterlauf-Ausrichterverein mit. Dreimal in Folge konnte den Asselauf über acht Kilometer beim „deutschen Sao Paulo“, wie der Trierer Silvesterlauf wegen der Sambatrommlern und Konfetti-Schnee genannt wird, bisher nur einer gewinnen: Rekordsieger Moses Kipsiro aus Uganda (2005-07, außerdem 2012 und 2014 erfolgreich).

Aber Moment! In der Zählung der Trierer Silvesterläufe soll der diesjährige der 32. werden. Im vergangenen Jahr konnte wegen Corona und kurz nach der Amokfahrt durch die Trierer Fußgängerzone nicht durch das Zentrum von Deutschlands ältester Stadt gerannt werden. Statt dessen liefen Dutzende Spitzenläufer und zahlreiche Hobbysportler überall auf der Welt die Silvesterlauf-Distanzen. Schnellster dieses 31., nur virtuellen Silvesterlaufs war Yves Nimubona aus Ruanda. Er lief rund um das Nationalstadion in Kigali bei annehmen Temperaturen statt eisiger Kälte 22:16 Minuten. Schneller als der Trierer Streckenrekord (22:21) und schneller als Weltstar Haile Gebrselassie aus Äthiopien bei seinem Sieg 2009 (22:23). Und schneller als Kimeli 2018 (23:01) und 2019 (22:43).

„Wir möchten auf jeden Fall wieder eine starke Frau und einen starken Mann ins Rennen schicken - und möglichst erstmals ganz oben auf dem Treppchen stehen“, hat Ruandas Nationaltrainer John Peter Ndacyayisenga bereits erklärt. Seit 2016 starten Spitzenathleten aus dem rheinland-pfälzischen Partnerland an Silvester in Trier.

Wenn es am 31. Dezember zu einem Aufeinandertreffen des schnellsten realen und schnellsten virtuellen Silvesterläufers kommt, wird Kimeli die Liste seiner Erfolge womöglich bereits erweitert haben. Am 12. Dezember finden in der irischen Hauptstadt Dublin die Crosslauf-Europameisterschaften statt. Der Lauf im Gelände liegt ihm wie den meisten aus Ostafrika stammenden Läufern. Nach dem Tod seines Vaters 2009 zog Isaac Kimeli als 15-Jähriger zu seiner Mutter nach Belgien und wurde schnell eingebürgert.

Dass er 2018 und im März dieses Jahres internationale Titel verpasste, lag an den Ausnahmeläufern der norwegischen Familie Ingebrigtsen. Vor drei Jahren schnappte Filip, der Mittlere des Ingebrigtsen-Trios, ihm den Cross-Titel vor der Nase weg. In der Halle sprintete nur der spätere 1500-Meter-Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen ihn nieder. Das will sich Kimeli beim Trierer Silvesterlauf nicht gefallen lassen.

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