"Ich muss nachzählen", sagt Hans-Theo Nieder. Wie viele Medaillen von deutschen Meisterschaften er mittlerweile zu Hause hängen hat, kann der 65 Jahre alte Hochspringer der LG Bitburg-Prüm nicht genau sagen. Es müssten 31 sein, davon seit vorgestern 17 goldene.

Dass er bei den 65- bis 69-Jährigen am vergangenen Sonntag seinen Titel verteidigt hatte, wurde Nieder erst bei der Siegerehrung in der Erfurter Leichtathletikhalle klar. "Bis zur Siegerehrung war ich der Meinung, ich sei Zweiter", erzählt der Vorsitzende des Leichtathletikkreises Bitburg-Prüm. Er habe gedacht, dass Gerhard Wenzke (Landshut) 1,50 Meter ausgelassen und dann die Siegeshöhe 1,53 Meter, für die Nieder zweimal anlaufen musste, im ersten Versuch genommen hatte. Doch es war umgekehrt. "Bei der Siegerehrung hieß es dann, ich müsse doch in die Mitte", erzählt Nieder.

Bereits am Freitagabend hatte Ursula Klink die erste DM-Medaille für die Senioren-Leichtathleten aus der Region gewonnen. Die 70-Jährige aus Trier, die für den TV Groß-Gerau startet, gewann in 20:31,80 Minuten souverän bei den 70- bis 74-Jährigen (W70).

Durch eine Verletzung gebremst wurden dagegen die Goldträume von Chaibou Hassane. Der aus Ghana stammende Sprinter der LG Bernkastel-Wittlich konnte nicht zum 60-Meter-Vorlauf der M50 antreten. Auch sein LG-Kamerad Wolfgang Baum war nicht zufrieden. Als Diskus- und Hammerwurf-Vierter der 50- bis 54-Jährige verpasste der Trainer des Jahres 2014 Bronze nur um acht und 33 Zentimeter. Dafür freute sich Baum als Sportwart der LG Bernkastel-Wittlich über W40-Bronze über 60 Meter in 8,36 Sekunden für Nicoll Richter. Über 200 Meter blieb sie als Vierte in 27,64 Sekunden nur 0,74 Sekunden über dem W40-Rheinlandrekord von Gabi Rollepatz (LG Rhein-Wied).

Einen ähnlichen Hochsprung-Krimi wie Nieder erlebte Jochen Staebel bei den 50- bis 54-Jährigen. Der 53-Jährige vom PST Trier lag bei 1,67 Metern wegen zweier Fehlversuche nur auf dem fünften Platz. Doch auch 1,70 Meter schaffte er im dritten Versuch, zwei seiner Konkurrenten nicht. Martin Wilhelm kam zwar auch nicht höher, als Staebel, allerdings mit blütenreiner Weste. Der Wolfratshausener belegte so vor dem Trierer den Silberplatz. M50-Meister wurde Rüdiger Weber (Wiesbaden) mit 1,88 Metern.

Schnellster Langstreckler der Region war Michael Schieffer (PST) als 3000-Meter-Fünfter der M50 in 10:01,45 Minuten. Eine Drittel Minute langsamer, aber mit M55-Silber dekoriert, lief Richard Luxen von der LG Vulkaneifel nach 15 Hallenrunden in 10:20,09 Minuten ins Ziel. Als ältester Langstreckler der Titelkämpfen belegte der 81 Jahre alte Alfred Girault (TG Trier) in 14:59,90 Minuten den dritten Platz über 3000 Meter der M80. Über 800 Meter wurde er in 3:38,29 Minuten Vierter.

Ergebnisse der Athleten der Eifel-Mosel-Hunsrück-Region:
Seniorinnen:
W40, 60 m: 3. Nicoll Richter (BW) 8,36 Sekunden. 200 m: 4. Richter 27,64 Sekunden.
W45, Weit: 8. Elvira Gasper (LG Bitburg-Prüm) 4,50 m.
W50, Hoch: 11. Maria Johannes (BW) 1,20 m. Diskus: 6. Johannes 24,89 m. Hammer: 8. Johannes 28,55 m. Speer: 8. Johannes 20,28 m.
W70, 3000 m Gehen: 1. Ursula Klink (Trier/TV Groß-Gerau) 20:31,80 Minuten.
Senioren:
M45, 3000 m: 5. Michael Schieffer (PST Trier) 10:01,45 Minuten.
M50, Hoch: 3. Jochen Staebel (PST Trier) 1,70 m. Diskus: 4. Wolfgang Baum (BW) 39,63 m. Hammer: 4. Baum 44,01 m.
M55, 800 m: 10. Richard Luxen (LG Vulkaneifel) 2:21,08 Minuten. 3000 m: 2. Luxen 10:20,09 Minuten.
M65, Hoch: 1. Hans-Theo Nieder (LG Bitburg-Prüm) 1,63 m.
M80, 800 m: 4. Alfred Girault (TG Trier) 3:38,29 Minuten. 3000 m: 3. Girault 14:59,90 Minuten.

Abkürzung: BW = LG Bernkastel-Wittlich

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