Laufen Sophia Junk gewinnt EM-Gold mit deutscher U-23-Staffel

Gävle · Aus Konz stammende Sprinterin hat ihren Anteil an neun Gold-Medaillen der deutschen Leichtathleten bei der Junioren-Europameisterschaft.

Der Tag nach den Staffel-Entscheidungen bei großen Leichtathletik-Meisterschaften ist auch der Abreisetag. Auch Sophia Junk reiste nach dem Gold-Triumph der deutschen U-23-Sprintstaffel im schwedischen Gävle am Montag zurück nach Deutschland. Etwas müde von drei vollgepackten Wettkampftagen bei der EM der unter 23-Jährigen - und vom Feiern des Europameistertitels mit der Staffel. Zusammen mit den Leverkusenerinnen Jennifer Montag und Keshia Kwadwo sowie Lisa Nippgen aus Mannheim war Junk der Favoritenrolle gerecht geworden. In 43,45 Sekunden (sowohl im Vorlauf wie im Finale) sicherte sie sich ihre vierte internationale Medaille. Es ist die erste für die aus Konz-Oberemmel stammende 20-Jährige, die seit 2015 von der TG Konz und Trainer Winfried Weires zur LG Rhein-Wied und Verbandstrainer Martin Schmitz wechselte, in der neuen Altersklasse.

In U 23 wehe der Wind noch schärfer, hat Junk bei ihren insgesamt fünf Auftritten im Stadion von Gävle gemerkt. Natürlich sei man Vor-, Zwischen- und Endlauf im Einzelwettbewerb sowie Vor- und Endlauf mit der Staffel innerhalb von drei Tagen gewohnt. „Aber man kann bei der U 23 nicht mehr entspannt Vorlauf und Halbfinale laufen, sondern muss immer 100 Prozent geben“, erzählt sie.

Das gelang Junk im 200-Meter-Vorlauf am Freitag mit 23,49 Sekunden hervorragend. „Mit dem Vorlauf war ich super zufrieden.“ Woran es lag, dass sie einen Tag später im Halbfinale 23,76 Sekunden für die halbe Stadionrunde benötigte, kann sich Junk nicht erklären. In Grübeln verfiel deshalb im Finale nicht. „Ich glaube, ich bin noch nie so mutig ein Rennen angegangen“, erzählt die Polizeikommissaranwärtin. Schade sei nur, dass sie auf der äußersten, der achten Bahn laufend nicht gemerkt habe, dass sie mit 23,53 Sekunden nur um drei Hundertstelsekunden an der Bronzemedaille vorbeischrammte. „Sonst hätte ich mich vielleicht noch einmal mehr ins Ziel geworfen.“

Das erhoffte Edelmetall gab es aber am EM-Abschlusstag mit der 4 x 100-Meter-Staffel. Dass sie bereits nach dem Vorlauf am Sonntagvormittag als Favoriten ins Rennen am Abend gehen würden, machte das Quartett nicht zusätzlich nervös. „Das ist kein zusätzlicher Druck für uns. Wir kennen das ja aus den vergangenen Jahren“, erklärt Junk, die 2018 U-20-Welt- und 2017 Europameisterin mit der deutschen Staffel war. Zwar lagen die Britinnen nach den ersten beiden Wechseln in Führung, Aber Junk brachte das deutsche Team mit fliegend gestoppten 10,63 Sekunden in Führung, die Nippgen mit der Endzeit von 43,45 Sekunden vor Frankreich (43,82) und Polen (44,08) nicht mehr abgab.

Wieder in Deutschland angekommen geht es für Junk nach langer Zeit auch mal wieder in die alte Heimat rund um Trier und Konz. Am ersten August-Wochenende will sie aber bei den Deutschen Meisterschaften im Berliner Olympiastadion noch weitere Erfahrung gegen starke Konkurrenz sammeln: Dann wird das Programm noch voller mit im besten Fall sechs Rennen in zwei Tagen.

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