Alwin Nolles läuft und läuft und läuft ... Titelhattrick für den Dauer-Dauerläufer

Urmitz · Seit 40 Jahren gehört Alwin Nolles zur Laufszene der Region wie die Mosel zu Trier und die Maare zur Eifel. Bei den Rheinlandmeisterschaften im Zehn-Kilometer-Straßenlauf war er nun so schnell wie noch keiner vor ihm in der Altersklasse M 60.

 Alwin Nolles von der LG Meulenwald Föhren (Startnummer 79) ist mit 37:52 Minuten der schnellste M-60-Rheinlandmeister der Geschichte und gehört schon seit bald 40 Jahren zum Inventar der regionalen Laufszene.

Alwin Nolles von der LG Meulenwald Föhren (Startnummer 79) ist mit 37:52 Minuten der schnellste M-60-Rheinlandmeister der Geschichte und gehört schon seit bald 40 Jahren zum Inventar der regionalen Laufszene.

Foto: Holger Teusch

„Wer den Alwin nicht kennt, der hat den Volkslauf verpennt!“ So kündigte der Moderator einer Laufveranstaltung in Fell Anfang der 1990iger Jahre Alwin Nolles an. Daran hat sich über die Jahrzehnte nichts geändert. Seine Vereinstrikots haben sich geändert, von SE Orenhofen über TG Konz und Running Team Südeifel jetzt zur LG Meulenwald Föhren, vorne mit ist Alwin Nolles immer gelaufen - und viel langsamer geworden ist er nicht.
Am vergangenen Samstag gewann Nolles in Urmitz seinen ersten Titel in der Altersklasse M 60. Nach zwei Siegen bei den 55- bis 59-Jährigen war es seine dritte Rheinlandmeisterschaft im Zehn-Kilometer-Straßenlauf in Folge. Was besonders aufhorchen lässt, die Zeit: 37:52 Minuten. So schnell war noch nie ein M-60-Rheinlandmeister in der Geschichte! Damit war Nolles natürlich genauso zufrieden, wie sein Vereinskamerad Martin Müller, der als Vizemeister im Gesamteinlauf mit 32:42 Minuten flott wie nie in die Straßenlaufsaison startete.
So schnell war Nolles mit Anfang 30 ebenfalls. Als typisches Kind der Volkslauf-Bewegung der 1980iger Jahre war der Trierer Stadtlauf 1985, als 21-Jähriger, sein erster Wettkampf. Gleich Halbmarathon! Die Grundlage war da. „Mein Zwillingsbruder Thomas hat lange Fußball gespielt und ich bin schon immer viel Rad gefahren“, erzählt Nolles. Als Kind hatte er schon einmal einen Kirmeslauf in seinem Heimatort Fell gewonnen. Richtig vom Laufvirus erfasst wurde er aber erst beim Stadtlauf.
Dann aber richtig! 1992 lief Nolles Marathon unter 2:30 Stunden (2:29:50). Der Trainingsaufwand und das Verletzungsrisiko für die 42,195 Kilometer sind ihm mittlerweile aber zu groß. Eine Erklärung, weshalb er seit Jahrzehnten weitgehend ohne große Verletzungsprobleme seinem Alter entsprechend immer ganz vorne mitläuft? „Das ist schwer zu sagen“, sagt Nolles und findet doch einige Gründe:. Ausreichend Regenerationszeit einhalten (Nolles: „Das muss ich mir öfter in Erinnerung rufen!“) und nicht übertreiben. „Ich Laufe viermal pro Woche: Samstags mache ich meist 'was Schnelles, sonntags einen lockeren Lauf mit Thomas.“ Gut getan habe ihm, dass es sich mittlerweile weitgehend vegan ernährt. „Früher hatte ich öfters Probleme mit den Waden. Jetzt kaum mehr.“
In seiner ersten Saison in der Altersklasse M 60 hat sich Nolles einiges vorgenommen. Außer Rheinland- hat er die Deutschen Meisterschaften über zehn Kilometer und im Crosslauf neben zahlreichen Läufen in der Region auf dem Plan. Und 2024 auch wieder die Verbandstitelkämpfe über zehn Kilometer. Denn mit dem Doppel aus Einzel- und Mannschaftstitel wurde es in Urmitz ganz knapp nichts. Das Team der LG Bernkastel-Wittlich war gerade einmal 29 Sekunden schneller als Nolles' LG Meulenwald Föhren.

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