Triathlon Trierer auf den Spuren des Ironman-Weltmeisters

Conroe/Texas · Tim Dülfer hat gleich seinen ersten Triathlon über die Mitteldistanz gewonnen. Der 24-Jährige von Tri Post Trier trainierte dafür in Texas, wo sich Patrick Lange auf seinen Hawaii-Ironman-Sieg vorbereitet hat. Jetzt geht es nach Neuseeland.

 Tim Dülfer von Tri Post Trier siegte direkt bei seinem ersten Mitteldistanz-Rennen, dem Oil Man in Texas.

Tim Dülfer von Tri Post Trier siegte direkt bei seinem ersten Mitteldistanz-Rennen, dem Oil Man in Texas.

Foto: privat

(teu) Die schwere Finisher-Medaille, die Tim Dülfer um den Hals baumelt, hat die Form eines typischen amerikanischen Nummernschildes. Die Verbindung zum Auto, zum Öl, das einst zu einem Wirtschaftsboom in Texas geführt hatte, ist beim Oil Man Triathlon in Conroe nördlich von Houston Programm. Doch bei dem Mitteldistanzrennen über 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Rad fahren und 21,1 Kilometer Laufen müssen die Teilnehmer ganz auf ihre Muskelkraft vertrauen.

Für Tim Dülfer kein Problem. Der Tri-Post-Trier-Athlet absolvierte in Texas seinen bisher längsten Triathlon und konnte das Rennen nach vier Stunden, 14 Minuten und 46 Sekunden Plackerei gleich gewinnen. „Wegen der schweren Bedingungen hatte ich mit so einer Zeit gar nicht gerechnet“, erzählt der Student der Erziehungswissenschaften an der Universität Trier. Denn als um sieben Uhr morgens noch im Dunkeln der Startschuss fiel und sich 1000 Triathleten in Blöcken im Vier-Minuten-Abstand in die Fluten des Lake Conroe stürzten, regnete es in Strömen. „Aber alle waren am lachen und gut gelaunt“, erzählt Dülfer und ergänzt: „Generell sind die Texaner entspannte und super freundliche Menschen. Das beeinflusst auch die Rennatmosphäre.“

Der Trierer startete in der zweiten Welle. Nach 1900 Metern im Wasser hatte er in der Morgendämmerung bis auf zwei Konkurrenten die gesamte vor ihm gestartete Gruppe eingeholt. „20 Kilometer Schwimmtraining pro Woche zahlen sich doch aus“, freut sich Dülfer. Auf den 90 Rad-Kilometern mit 1100 Höhenmetern durch die sogenannten Woodlands übernahm er die Führung. Dann wurde es auf der großen Runde einsam. „Aber das liegt mir ganz gut. Damit hatte ich noch nie Probleme“, sagt Dülfer.

 Tim Dülfer von Tri Post Trier siegte direkt bei seinem ersten Mitteldistanz-Rennen, dem Oil Man in Texas.

Tim Dülfer von Tri Post Trier siegte direkt bei seinem ersten Mitteldistanz-Rennen, dem Oil Man in Texas.

Foto: privat

Was er nicht wusste: Nicht nur im Schwimmen (28:39 Minuten), sondern auch mit seinem Schnitt von 38,8 km/h auf dem Rad war der Schützling von Trainer Marc Pschebizin bereits Schnellster im Feld. Trotzdem machte Dülfer auch auf der Laufstrecke, die er in 1:21:26 Stunden absolvierte, weiter Druck. „Bei diesen Wellenstarts muss man immer davon ausgehen, dass doch jemand aus einer hinteren Startgruppe eine schnellere Zeit haben kann“, erklärt er. Aber am Ende war der Zweitplatzierte Buddy Lightfoot doch fast 20 Minuten langsamer.

„Ich habe gemerkt, dass es mir die langen Sachen riesig Spaß machen“, sagt Dülfer, dass irgendwann auch die volle Ironman-Distanz auf dem Plan stehen dürfte. Zumal er sich während des Besuchs bei einer in Texas lebenden Tante wie Hawaii-Sieger Patrick Lange in den Woodlands auf sein Mitteldistanz-Debüt vorbereitete - offenbar ein gutes Omen.

 Tim Dülfer von Tri Post Trier siegte direkt bei seinem ersten Mitteldistanz-Rennen, dem Oil Man in Texas.

Tim Dülfer von Tri Post Trier siegte direkt bei seinem ersten Mitteldistanz-Rennen, dem Oil Man in Texas.

Foto: privat

Die ersten beiden Monate des neuen Jahres will Dülfer, der in diesem Jahr mit der Mannschaft von Tri Post Trier den Bundesligaaufsteig schaffte, in Neuseeland überwintern. „Ich habe ihn zu einem Trainer-Kollegen von mir vermitteln, wo er im Canterbury Triathlon Club in Christchurch mittrainieren und Rennen bestreiten kann“, erklärt Trainer Pschebizin. In der nun anstehenden sportlichen Saisonpause muss Dülfer deshalb im Studium Vollgas geben. „Meine Bachelorarbeit habe ich abgegeben und bin schon in den Master eingeschrieben. Das wird eine echte Herausforderung das Studium nicht zu kurz kommen zu lassen“, weiß er. Für das erste Rennen in Deutschland nach seinem Neuseeland-Aufenthalt hat er aber schon große Pläne: „Zum X-Duathlon in Trier am 17. März mit den deutschen Meisterschaften bin ich mit geschärften Krallen wieder im Lande. Bei meinem Heimrennen will ich vorne dabei sein!“

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