Triathlon Trotz falscher Schuhe: Jens Roth holt sich Crosstriathlon-Titel zurück

Zittau · Der 34-Jährige von Tri Post Trier gewinnt zum sechsten Mal die Deutsche Meisterschaft im Triathlon im Gelände. So knapp wie diesmal war es für Jens Roth noch nie!

 Jens Roth von Tri Post Trier gewann nach 2015 bis 2019 in Zittau zum sechsten Mal den Deutschen Meistertitel im Crosstriathlon.

Jens Roth von Tri Post Trier gewann nach 2015 bis 2019 in Zittau zum sechsten Mal den Deutschen Meistertitel im Crosstriathlon.

Foto: Lukas Ittenbach

Drei Jahre lang hat Jens Roth auf seinen sechsten deutschen Meistertitel im Crosstriathlon warten müssen. Am vergangenen Samstag kehrte der 34-Jährige von Tri Post Trier an die nationale Spitze zurück. Bei der DM in Zittau siegte Roth nach 1500 Meter Schwimmen, 36 Kilometer Mountainbike fahren und einem Zehn-Kilometer-Crosslauf mit denkbar knappen Vorsprung von 18 Sekunden vor Scott Anderson (Hameln).

Regen in der Nacht vor dem Wettkampf änderte die Bedingungen gegenüber der Streckenbesichtigung komplett. „Die Strecke war ganz anders. Voller Schlamm und Matsch. Aber für alle gleich. Es war eine schöne Schlammschlacht“, erzählt Roth. Obwohl die Italiener dem seit Jahren schnellstem Schwimmer ihm Rahmen der weltweiten Xterra-Serie, zu der auch die sogenannte O-See-Challenge in Zittau gehört, den Kampf in der ersten Disziplin angesagt hatten, kam Roth wieder als Erster mit 50 Sekunden Vorsprung aus dem Wasser.

Alles nach Plan, sollte man meinen. Auf dem Mountainbike-Parcours fuhr von der nationalen Konkurrenz um den DM-Titel nach 32 Kilometern nur Malte Plappert auf den Trierer auf. Der 26-Jähige aus Leingarten bei Heilbronn hatte Roth vor fast genau zwölf Monaten in dessen „Wohnzimmer“, beim Vulkan-Cross-Triathlon in Schalkenmehren (Vulkaneifelkreis Daun) überraschend die erste DM-Niederlage seit 2014 beigebracht.

Doch auf der Laufstrecke lief es für Plappert mies. Der Titelverteidiger beendete das Rennen vorzeitig. Das drohte auch Roth. „Ein bisschen hat es sich gerächt, dass ich mir Carbonschuhe in die Wechselzone gestellt habe. Die Strecke war dermaßen nass, dass ich keinen Trail hochkam mit diesen Schuhen. Dadurch ist mein Vorsprung auf Scott Anderson von gut zwei Minuten auf 18 Sekunden geschrumpft. Der hatte Trailschuhe und damit das richtige Schuhwerk am Fuß“, erklärt der 34-Jährige, der sich mit reinem Willen den Sieg sicherte: „Das war ein derart enges Ding. Ich musste bis zum Ende voll draufhalten.“ Drei Wochen zuvor in Schalkenmehren hatte Roth den Ausdauersportler aus Hameln einer deutschen und einer schottischen Elternhälfte noch um zehn Minuten distanziert. In der Xterra-Wertung belegte Roth in 2:49:38 Stunden neun Minuten hinter dem auch in Zittau siegreichen Europameister Arthur Serriers aus Frankreich (2:40:35 Stunden) den zehnten Platz.

Nach zwei schweren Jahren ist Roth damit zurück in alter Form. „Ich bin froh, dass wir den Titel wieder nach Trier geholt haben. Ich bin dankbar, dass meine ganzen Kollegen dabei waren“, sagt er mit Blick auf Martin Kasel, Lukas Ittenbach und Nils Lauterbach, die neben der Unterstützung für den Tri-Post-Topathleten auch die Zeit fanden, mit der Staffel den dritten Platz zu belegen. Der vierte Unterstützer im Bund, Markus Bungard, musste sein Rennen vorzeitig beenden. Anfang Oktober plant Roth nun den Start bei den Xterra-Weltmeisterschaften in den italienischen Dolomiten. „Mein Trainer Marc Pschebizin und ich werden uns nun überlegen, wie wir das vorbereiten“, blickt er auf gut fünf harte Vorbereitungswochen.

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