Friedenslauf Für den Frieden quer durch Deutschland laufen

Trier · Am Sonntag (18.9.) startet in Trier eine Läufergruppe, um mit einem einwöchigen Lauf über 900 Kilometer quer durch die Republik für Frieden zu demonstrieren. Eine Friedensglocke hat der Verein „Zukunft Frieden“ bereits Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier übergeben.

 Nach ihrem Friedenslauf quer durch Deutschland von Nord nach Süd, von Rügen zur Zugspitze, startet der Verein Zukunft Frieden seine diesjährige Laufdemonstration für Frieden, Demokratie und Toleranz am Sonntag (18.9.) um 10 Uhr an der Porta Nigra in Trier.

Nach ihrem Friedenslauf quer durch Deutschland von Nord nach Süd, von Rügen zur Zugspitze, startet der Verein Zukunft Frieden seine diesjährige Laufdemonstration für Frieden, Demokratie und Toleranz am Sonntag (18.9.) um 10 Uhr an der Porta Nigra in Trier.

Foto: Zukunft Frieden e.V.

Eigentlich wollte der Verein „Zukunft Frieden“ läuferisch nur Regionen und Völker verbinden. In Anlehnung an einen Lauf von Deutschen, Russen, Kenianern und Polen im Jahr 2010 nach Rom war ein Lauf über 2600 Kilometern geplant. Es sollte auf den Spuren von Katharina der Großen von Zerbst in Sachsen-Anhalt nach St. Petersburg gehen. Die spätere russische Zarin wurde 1729 als Sophia von Anhalt-Zerbst geboren. 1744 reiste sie von Zerbst nach St. Petersburg, um den russischen Thronfolger Peter zu heiraten.

An diese Verbindung wollte „Zukunft Frieden“ 2020 erinnern. „Die Quartiere in Polen waren schon gebucht“, erzählt Frank Scheller, der im Verein federführend für die Organisation zuständig ist. „Aber dann kam Corona und dann der Krieg.“

Nichts tun, kam für den Verein, der in Bitterfeld beheimatet ist, aber Mitglieder aus ganz Deutschland hat, aber nicht infrage. 2020 lief man die ehemalige innerdeutsche Grenze ab. 2021 stand die Deutschland-Durchquerung von Rügen bis zur Zugspitze auf dem Programm. Und jetzt als dritten innerdeutschen Friedenslauf die rund 900 Kilometer von Trier nach Görlitz.

Ein MItglied des Vereins Zukunft Frieden gießt aus Patronenhülsen Friedensglocken.

Ein MItglied des Vereins Zukunft Frieden gießt aus Patronenhülsen Friedensglocken.

Foto: Zukunft Frieden e.V.

„Alles steht unter dem Motto: Frieden erhalten! Wir brauchen keine Waffen!“, erklärt Scheller. Vereinsmitglied Maxim Engelmann hat spezielle Friedensglocken in einer Bitterfelder Kunstgießerei gegossen. Das Rohmaterial: Patronenhülsen. Die Friedensglocken verteilt der Verein während ihren Friedensläufen an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, damit die Entscheidungsträger nie vergessen, wie wichtig der Frieden ist. Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier erhielt bereits eine und die Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt) und Bodo Ramelow (Thüringen). Auch in Polen, Lettland, Litauen oder Estland klingen die kleinen Glocken für ein friedliches Miteinander in der Welt. Für Frieden, Demokratie und Toleranz steht auf den Glocken. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine läuteten die verteilten Friedensglocken.

Die Glocken haben die Friedensläufer auch in der Woche vom 17. bis 25. September dabei, wenn sie von Trier nach Görlitz laufen. Wer ein Stück mitlaufen will, kann das gerne tun, sagt Scheller. „Wir rechnen mit einem Lauftempo von zehn Kilometern pro Stunde“ erklärt der Vorsitzende des Vereins „Zukunft Frieden“ Andreas Wrobel, der die Streckenplanung im Detail am Computer erstellt.

Start in Trier ist am Sonntag (18.9.) an der Porta Nigra. Von dort aus geht es nach Schweich (zirka 11 Uhr Moselbrücke) und über Wittlich (Marktplatz zirka 13.30 Uhr) nach Alf an die Mosel, der dann bis zum ersten Etappenziel in Koblenz (Ankunft zirka 16.30 Uhr) gefolgt wird.

Weil die Begleitfahrzeuge nur an bestimmten, vorher vereinbarten Stellen warten und die Laufstrecke manchmal abseits von öffentlichen Straßen verläuft, sind die Läufer zuweilen auf sich selbst gestellt. Dann kann der Lauf zu einem kleinen Abenteuer werden, erzählt Scheller: „Wir standen auch schon mal mitten im Wald und auf einmal hat der geplante Weg einfach aufgehört.“ Auf die moderne Routenplanung per GPS ist halt nicht immer Verlass. Irgendwie finde man aber immer weiter. Es können dann am Tagesende aber schon einmal ein paar mehr Lauf-Kilometer zusammen kommen, als geplant. Möglich, dass aus den angepeilten 900 Kilometern zwischen Trier und Görlitz am Ende doch 1000 werden. Zumindest ein guter Test für den Lauf nach St. Petersburg. „Der ist immer noch im Hinterkopf“, erklärt Scheller, dass man die Verbindung nach Russland immer noch aufbauen will.

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