Vom Ironman zum Spaziergänger und zurück

Wenn es sein muss, schwimmt Thomas Koch 3800 Meter, radelt 180 Kilometer und läuft 42 Kilometer am Stück und ohne Pause. Der Inhaber eines Morbacher Sportgeschäfts ist seit frühester Kindheit Ausdauersportler. Trotz weniger Training will er 2011 auf der Triathlon-Ironman-Distanz unter zehn Stunden kommen.

 Thomas Koch aus Morbach baut auf seine langjährige Erfahrung, um trotz geringeren Training-Umfangs seine Zeiten im Ironman-Triathlon zu verbessern. TV-Foto: Holger Teusch

Thomas Koch aus Morbach baut auf seine langjährige Erfahrung, um trotz geringeren Training-Umfangs seine Zeiten im Ironman-Triathlon zu verbessern. TV-Foto: Holger Teusch

Morbach. (teu) Es gab Zeiten, da musste sich Thomas Koch bei Spaziergängen auf den Boden setzen und ausruhen. Er, der im Jahr 2000 Rheinlandmeister über 5000 Meter war (in Bestzeit von 15:45,97 Minuten), der mit der Marathon-Mannschaft der LG Bernkastel-Wittlich 1998 DM-Fünfter wurde und einen Ironman-Triathlon absolviert hatte, bekam beim Spazierengehen Kreislaufprobleme.

Es war im Jahr 2002, als alles zusammenkam: Koch eröffnete in Morbach ein Sportgeschäft, er organisierte den Crossduathlon und wollte natürlich weiterhin sportlich erfolgreich sein. Das Resultat war verheerend: Nachdem der gelernte Schreiner beim Ironman im fränkischen Roth aussteigen musste, ging Koch zum Arzt. Er saß schon fertig verkabelt fürs Belastungs-EKG auf dem Ergometer, da kippte er vom Rad. Sein Herz schlug nur noch 21 Mal pro Minute - statt ins Training ging es auf die Intensivstation.

"Ich wollte es fast jedem recht machen", erklärt Koch seine damalige Situation. Die ärztliche Diagnose: Burn-out-Syndrom. "Zeitweise hatte ich Angst, nicht mehr auf die Beine zu kommen", sagt der Morbacher.

Aus der Krise hat er gelernt. "Wegen Mehrarbeit im Beruf, Privatleben und Ehrenämtern wie beim Crossduathlon kommt der Trainingsumfang zu kurz", analysiert Koch. Aber er akzeptiert das. Statt wie vor 13 Jahren 3500 Kilometer laufend und 9000 Kilometer auf dem Rad zurückzulegen, muss ein Drittel reichen. Die Herausforderung ist jetzt eine andere: trotz weniger Training beim Ironman schneller zu sein. Koch ist überzeugt, dass er seine Bestzeit unter die Zehn-Stunden-Marke drücken kann (bisher 10:04 Stunden): "Ironman ist zu einem sehr großen Teil Kopfsache und Erfahrung", erklärt er.

Erfahrung hat der 33-Jährige reichlich: Als Siebenjähriger nahm er erstmals am Wintricher Crosslauf teil und trainierte beim SV Wintrich in der Kindergruppe bei Dieter Müller Leichtathletik das volle Programm: Sprint, Ballwurf, Weit- und auch Hochsprung. Am meisten lagen ihm aber die Ausdauerdisziplinen. Das Motto: Je länger, je lieber! Schon 1995, als 19-Jähriger lief Koch deshalb seinen ersten Marathon - in 2:59 Stunden!

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