Leichtathletik Vorfreude auf Kimeli, Zittern um Fitwi

Hillesheim · Die Besetzung und die Wetteraussichten sind gut, dass am Freitagabend (10.6.) das schnellste 5000-Meter-Rennen auf deutschem Boden des Jahres in Hillesheim stattfindet.

 Vor einem Jahr orientierte sich der am Ende siegreiche Spanier  Youssef Taoussi beim Einladungs-Läuferabend in Hillesheim an Lokalmatador Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel.

Vor einem Jahr orientierte sich der am Ende siegreiche Spanier Youssef Taoussi beim Einladungs-Läuferabend in Hillesheim an Lokalmatador Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel.

Foto: Holger Teusch

In froher Erwartung einer Weltklassezeit statt bangem Blick auf die Wettervorhersage wie im vergangenen Jahr sehen die Organisatoren des Sparkassen Invitationals Hillesheim der zweiten Auflage des Läuferabends am Freitagabend (10. Juni, ab 17.45 Uhr) entgegen. „Wir haben ein tolles Starterfeld im Elite- und sogenannten B-Lauf am Start“, verspricht Jörg Ullmann nicht nur ein, sondern gleich zwei hochklassige Rennen über 5000 Meter. Nachdem die Premiere vor einem Jahr Corona-bedingt im Minimalformat und am Ende von einer Kaltfront verhagelt über die Bühne gehen musste, gibt es diesmal neben dem 5000-Meter-Elitelauf, das den Vergleich mit Weltklasserennen nicht zu scheuen braucht, je ein Rennen für Frauen und Männer auf nationalem Spitzenniveau. Abgerundet wird das Programm durch einen Fünf-Kilometer-Staffellauf. Bis zu zwölf Läufer je Team können versuchen, sich abwechselnd die zwölfeinhalb Stadionrunden ähnlich schnell zu laufen wie die Profis.

Topstarter im Eliterennen um 20.30 Uhr ist der Belgier Isaac Kimeli. „Wir waren ständig in telefonischen Kontakt mit Isaac. Er freut sich und will sich die 1000 Euro Prämie für eine Zeit unter 13:20 Minuten abholen“, erzählt Ullmann vom Organisationsteam von VfL Hillesheim und LG Vulkaneifel (LGV). Dass er das drauf hat, zeigte der Hallen-Vizeeuropameister vor einer Woche im französischen Montreuil. In 13:04,72 Minuten sicherte er sich nicht nur einen Startplatz bei den Weltmeisterschaften im Juli in Eugene, klopft an den illustren Kreis der Unter-13-Minuten-Läufer an, sondern ist neben Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen auch heißer Favorit bei den Europameisterschaften in München.

Im Olympiastadion von 1972 will im August auch Samuel Fitwi rennen. Qualifiziert hat sich der 26-jährige LGV-Athlet über 10.000 Meter bereits Anfang April (mit 28:08,83 Minuten). Dem Lokalmatador macht momentan allerdings eine Achillessehnenreizung Sorgen. „Samuel läuft momentan deshalb nur einmal am Tag und absolviert die zweite Einheit alternativ“, erzählt Fitwis Trainer Yannik Duppich. Man stehe im ständigen Kontakt mit DLV-Arzt Dr. Jens Enneper, welche Belastung man Fitwis Sehne zumuten kann, ohne die EM zu gefährden.

Außer den Sorgen um seinen Schützling hatte Duppich in seiner Funktion als Renndirektor des Hillesheim-Invitational ein Luxusproblem: viele Anfragen für den sogenannten B-Lauf. „Einige laufen nun im Eliterennen mit, weil wir sonst 30 Leute im B-Lauf hätten“, erklärt der 31-Jährige. So werden außer Fitwi, Vorjahressieger Youssef Taoussi aus Spanien, der mit 27:21 Minuten über zehn Kilometer notierte Kenianer Vicent Kiprotisch Kibet unter anderem auch der amtierende Deutsche Jugendmeister Benjamin Dern (LAZ Birkenfeld) und Moritz Beinlich aus Kaisersesch in der Eifel (LG Rhein-Wied) um 20.30 Uhr mit Kimeli an der Startlinie stehen.

„Wir haben auch den Anspruch, die besten Läufer aus der Region am Start zu haben“, freut sich Duppich, dass der B-Lauf quasi zur rheinland-pfälzischen Landesmeisterschaft wird. Neben dem Kröver Mitternachtslauf-Gewinner Julien Jeandrée (TSV Bayer 04 Leverkusen) stehen aus dem Bezirk Trier beispielsweise Andreas Theobald (PST Trier) und Senioren-Ass Kai Merten (TG Konz) in der Startliste.

Schwer war es laut Duppich das Frauenfeld zusammenzustellen. Mit der Ukrainerin Mariya Mazurenko führt die Gewinnerin des Berliner 25-Kilometer-Laufs (vor der Marathon-Olympia-18. Deborah Schöneborn) die Meldeliste an. Mit Cross-EM-Teilnehmerin Sonja Vernikov (LAZ Puma Rhein-Sieg) und der deutschen Crossduathlon-Meisterin Anna-Lena Theisen (LG Rhein-Sieg) sind mindestens vier Läuferinnen dabei, die das Potenzial für eine 16-Minuten-Zeit haben.

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