Laufserie Crossläufer trauern um Waldemar Hartmann

Birgel/Daun · Am Samstag geht in Birgel die 20. Vulkaneifel-Crosslauf-Serie zu Ende – erstmals ohne ihren Urvater Waldemar Hartmann, der im Alter von 98 Jahren gestorben ist.

 Eine abwechslungsreiche Strecke über Wiesen, Waldwege und teilweise einfach querfeldein erwartet die Teilnehmer des vierten Laufs zur Vulkaneifel-Crosslauf-Serie in Birgel.

Eine abwechslungsreiche Strecke über Wiesen, Waldwege und teilweise einfach querfeldein erwartet die Teilnehmer des vierten Laufs zur Vulkaneifel-Crosslauf-Serie in Birgel.

Foto: Holger Teusch

Freude über Siege und Platzierungen oder einfach die eigene Leistung einerseits und Trauer andererseits liegen am Samstag beim Obere-Kyll-Crosslauf nahe beieinander: Erstmals seit dem Tod von Initiator Waldemar Hartmann findet beim traditionsreichsten Geländelauf der Vulkaneifel (erste Austragung 1984) ein Finale zur Crosslaufserie statt. Auf den ehemaligen Leichtathletik-Kreisvorsitzenden geht die Veranstaltungsreihe, die nach zwei Jahren Unterbrechung wegen Corona in diesem Winterhalbjahr zum 20. Mal stattfand, zurück.

 Der Initiator der Vulkaneifel-Crosslauf-Serie, Waldemar Hartmann, ist im Alter von 98 Jahren gestorben.

Der Initiator der Vulkaneifel-Crosslauf-Serie, Waldemar Hartmann, ist im Alter von 98 Jahren gestorben.

Foto: Holger Teusch

Mit der offiziell Sparkassen-Crosslaufserie Vulkaneifel genannten Veranstaltungsreihe betraten die Leichtathleten in der Eifel einst erfolgreich Neuland. Es war Hartmanns letzter großer Verdienst um den Sport. Vor 30 Jahren war der Diplom-Ingenieur, der auch Lehraufträge verschiedener Hochschulen hatte, einer der Retter der LG Vulkaneifel (LGV). Diese stand trotz sportlicher Erfolge damals vor dem Abgrund. Nachdem der damalige LGV- und Dauner Leichtathletik-Kreisvorsitzende Johannes Frings seine Ämter aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste, fand sich zunächst niemand, der die Verantwortung übernehmen wollte. Es war Hartmann, der den Knoten durchschlug und den Kreisvorsitz übernahm. Im Gegenzug kehrte LGV-Gründervater Christoph Müller auf den Chefsessel der Leichtathletik-Gemeinschaft zurück.

Hartmann sei in den 1950er-Jahren auch einer derjenigen gewesen, die sich für den Bau des Dauner Wehrbüschstadions eingesetzt hätten, erinnert sich sein langjähriger Wegbegleiter Heinz Reifferscheid. Die ersten Pläne für die damals 375 Meter messende Rundbahn entstanden auf dem Reißbrett seines Architekturbüros.

Die Leichtathletik (in jungen Jahren war er ein guter Hochspringer, und viele Läufe der Vulkaneifelserie) war eines von Hartmanns sportlichen Steckenpferden. Besonders angetan aber hatte es ihm der Skisport. Mit 80 bewältigte er zum letzten Male den Engadin-Skimarathon. Im Sommer war das Rennrad eines seiner Lieblingssportgeräte. Und eben die Laufschuhe. In Hartmanns Crosslauf-Fußstapfen kann in Birgel Arnold Otten treten. Wie der Dauner in der Altersklasse M80 kämpfen auch in 24 weiteren Wertungskategorien die Sportler noch um den Gesamtsieg in der Vulkaneifel-Serie.

Besondere Spannung verspricht das Mittelstrecken-Rennen, in dem die Jugendlichen Finn Willars vom SV Gerolstein und Tim Fuhrmann vom TV Cochem noch um den (altersklassenübergreifenden) Gesamtsieg kämpfen. Auf der mit acht Kilometern doppelt so langen Hauptlaufdistanz ist ebenfalls noch alles offen. Für Willars besteht zumindest theoretisch noch die Chance, als jüngster Teilnehmer überhaupt beide Serien-Wertungen zu gewinnen.

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