Leichtathletik-Weltmeisterschaft WM-Start für Gesa, Sophia & Co.

Eugene · Nach zweimal WM-Bronze 2015 und 2019 scheinen die Medaillen für Gesa Krause vom Verein Silvesterlauf Trier bei ihren sechsten Leichtathletik-Weltmeisterschaften diesmal außer Reichweite. Für WM-Debütantin Sophia Junk heißt es Erfahrungen sammeln.

 Nach dem Bronze-Coup 2019 heißt es für Hindernisläuferin Gesa Krause vom Verein Silvesterlauf Trier, bei der Weltmeisterschaft in den USA erst einmal den Vorlauf zu überstehen.

Nach dem Bronze-Coup 2019 heißt es für Hindernisläuferin Gesa Krause vom Verein Silvesterlauf Trier, bei der Weltmeisterschaft in den USA erst einmal den Vorlauf zu überstehen.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Im Sunshine-State Kalifornien ist kein Platz fürs Trübsalblasen. Und sich in negativen Gedanken zu verlieren, dafür ist Gesa Krause sowieso nicht der Typ. Die Bilder, die von der 29-Jährigen vom Verein Silvesterlauf Trier in der vergangenen Woche aus dem Trainingslager der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft in Santa Barbara in ihren Social-Media-Kanälen zu sehen waren, vermittelten jedenfalls das Bild einer entspannten deutschen Hindernislauf-Rekordlerin (9:03,30 Minuten), die sich mit der Deutschen Meisterin Lea Meyer aus Köln und Trainer Wolfgang Heinig fotografieren ließ. „Sonne, Strand, gute Stimmung – und die letzten Trainingseinheiten vor der WM - ich lieb‘s“, schrieb die Krause auf Instagram.

Die zweimalige WM-Bronzemedaillengewinnerin (2015 und 2019) kommt nach dem späten, verschobenen und wenig zufriedenstellenden Saisonstart offenbar in Schwung. Eigentlich wollte Krause bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin am letzten Juni-Wochenende ihren ersten Wettkampf bestreiten und zum siebten Mal den nationalen Titel über 3000 Meter Hindernis gewinnen. Doch im Höhentrainingslager in der Schweiz wurde sie krank, musste die DM absagen. Ihr in diesem Jahr bisher einziges Rennen beim Diamond League Meeting in Stockholm einige Tage später verlief auch unter dem Eindruck der gerade überwundenen Erkältung mit dem achten Platz in 9:44,44 Minuten alles andere als zufriedenstellend.

Deshalb wird der WM-Vorlauf am heutigen Samstag (19.35 Uhr MESZ, ZDF Livestream) eine noch größere Herausforderung, als jedes Rennen auf globalem Niveau sowieso schon ist. 45 Athletinnen bewerben sich um die 15 Finalplätze (Donnerstag, 21. Juli, 4.45 Uhr MESZ, ARD). Dass sie bei ihrer sechsten WM – darauf ist und kann Krause stolz sein – zum sechsten Mal im Endlauf stehen will, ist keine Frage. Dass das klappt, darf man dagegen diesmal nicht wie selbstverständlich erwarten.

Erwartungen habe sie sowieso nicht wirklich, sagt Sophia Junk. Für die Sprinterin, die bei der TG Konz mit der Leichtathletik begonnen hatte und mittlerweile das Trikot der LG Rhein-Wied trägt, ist es das Weltmeisterschaftsdebüt – zumindest auf der ganz großen Bühne. 2019 wurde die 23-Jährige bei den sogenannten World Relays Fünfte mit der deutschen 4 x 200-Meter-Staffel. In den Nachwuchsklassen U 20 und U 23 gewann sie in Einzelstarts und mit der Staffel bereits einige Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften.

Über die halbe Stadionrunde hat sich Junk aufgrund ihrer Vorjahresleistung für die WM empfohlen – als U-23-Vizeeuropameisterin verbesserte sie den 49 Jahre alten Rheinland-Pfalz-Rekord auf 22,87 Sekunden. Ähnlich wie bei Krause lief die Saison 2022 für Junk krankheitsbedingt bisher aber ebenfalls nicht nach Wunsch. Über 200 Meter stand sie bisher noch gar nicht am Start. 11,42 Sekunden über 100 Meter waren auch nicht ganz ihr Anspruch. Wie die Hindernisläuferin verzichtete auch die Sprinterin auf die DM. Für Junk beginnt die WM am vierten Tag der Welttitelkämpfe. Am frühen Dienstag deutscher Zeit (3 Uhr, ARD) vertritt sie zusammen mit Jessica-Bianca Wessolly (Mannheim) die deutschen Farben im 200-Meter-Vorlauf. Das Halbfinale findet fast exakt 24 Stunden später statt. Das Finale der besten Acht am frühen Freitagmorgen (22. Juli, 4.35 Uhr) deutscher Zeit. Das darf man von der WM-Debütantin nicht erwarten.

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