Wie der Sohn, so der Vater

München/Essen/Köln · Im April gewann Alexander Bock U23-Bronze bei den deutschen Meisterschaften im Halbmarathonlauf. Über die volle Distanz folgte gestern in München Vater Andreas seinem Sohn. Beim 51. Marathon um den Essener Baldeneysee siegte mit Florian Neuschwander ein Trierer. In Köln feierte Johann Wagner vom TV Bitburg einen Altersklassensieg. Das Marathon-Wochenende aus Sicht der Region Trier:

 Andreas Bock (hier beim Straßenlauf in Oberweis) gewann bei den deutschen Meisterschaften im Marathonlauf in München überraschen die Bronzemedaille bei den 50- bis 54-Jährigen.

Andreas Bock (hier beim Straßenlauf in Oberweis) gewann bei den deutschen Meisterschaften im Marathonlauf in München überraschen die Bronzemedaille bei den 50- bis 54-Jährigen.

Foto: Holger Teusch

Deutsche Meisterschaften München: Bronze für Andreas Bock

Die Nachricht vom Gewinn der Bronzemedaille bei den 50- bis 54-Jährigen (M50) erreichte Andreas Bock telefonisch in seinem Hotelzimmer. "Ich war kreislaufmäßig so k.o., dass ich gar nicht mehr im Zielbereich geblieben bin", erzählt der Läufer des Post-SV Trier (PST). Er sei zu schnell angegangen. "Ab Kilometer 32 habe ich gemerkt, dass es eng wird", erzählt Bock. Nach dem Zieleinlauf im Olympiastadion wollte der Vater des U23-Dritten der deutschen Halbmarathonmeisterschaften nur noch in sein Hotelzimmer. Dass die 2:42:51 Stunden nicht nur Bestzeit, sondern auch Edelmetall bedeuteten, erfuhr Sohn Alexander erst, als er bereits im Zug nach Wuppertal saß, wo er studiert. "Vom Gefühl her dachte ich schon, dass er unter den ersten Fünf in seiner Altersklasse ist", sagte er.

Schnellster Läufer der Region war in München Bocks Vereinskamerad Stefan Andoc. Der 29-Jährige aus Gusterath lief nach zu schnellem Beginn (zehn Kilometer in 33:46 Minuten, Halbmarathon in 1:12:42 Stunden) zeitweise als Zehnter der DM-Wertung und belegte am Ende in 2:32:38 Stunden den 18. Platz.

Martin Wallebohr von der LG Vulkaneifel feierte als 33. in 2:38:13 Stunden ein gelungenes Marathon-Debüt. "Ich konnte in einer sehr schönen Gruppe laufen, die dann aber bei Kilometer 36 leider zerbröselt ist", sagte der 29-Jährige, der sich mit bis zu 135 Laufkilometern pro Woche auf das 42,195-Kilometer-Rennen vorbereitet hatte. Pech hatte Erich Mossal. Der Läufer vom Team eVital Irrel verpasste den Sprung unter die Drei-Stunden-Schallmauer denkbar knapp. Drei Stunden und eine Sekunde zeigte die Uhr für ihn.

Die nationalen Titel gewannen Silke Optekamp (Kassel/2:41:50) und der Magdeburger Frank Schauer, der in 2:18:54 Stunden als einziger Läufer unter 2:20 Stunden blieb. Das Halbmarathon-Rennen gewann gleich bei ihrem Debüt die Trierer Silvesterlauf-Siegerin Corinna Harrer (Regensburg) in 1:14:03 Stunden.

Ergebnisse (in Klammern DM-Wertung):
Frauen:
21,1 km (bis 1:45 Stunden): 1. Corinna Harrer (Regensburg) 1:14:03 Stunden,
42,195 km (bis 4 Stunden): 1. Sile Optekamp (Kassel/W35) 2:41:50 Stunden, 2. Julia Galuschka (Regensburg/W30) 2:44:39, 3. Sandra Klein (Wenden) 2:46:39, 112. (60.) Astrid Minarski 3:27:25, 244. (83.) Uta Wolf 3:43:01 (beide Post-SV Trier), 271. (85.) Bettina Weber (TV Hermeskeil) 3:45:39, 458. Alexandra Wilsdorff (Riol) 3:58:17.
Männer:
21,1 km (bis 1:30 Stunden): 1. Valentin Unterholzner (Regensburg) 1:07:21 Stunden, 84. Wilfried Hermesdorf (TG Konz/3. M55) 1:26:00, 168. Hans-Josef Leinen (SE Orenhofen/2. M60) 1:30:13.
42,195 km (bis 3:30 Stunden): 1. Frank Schauer (Magdeburg) 2:18:54 Stunden, 2. Marcel Bräutigam (GutsMuths Rennsteiglaufverein) 2:20:49, 3. Christian König (Sondershausen) 2:20:50, 21. (18.) Stefan Andoc (Post-SV Trier) 2:32:38, 42. (33.) Martin Wallebohr (LG Vulkaneifel) 2:38:13, 71. () Andreas Bock (Post-SV Trier/3. M50) 2:42:51, 110. Markus Bielen (Bleialf/Andernach) 2:47:52, 347. Erich Mossal (eVital Irrel) 3:00:01, 581. (186.) Matthias Wagner (FSV Ralingen) 3:11:02, 847. (222.) Jürgen Hein (PST) 3:18:50, 1053. Hermann-Josef Theis (LT Mertesdorf) 3:24:23, 1301. Herbert Weis (Post-SV Trier) 3:28:46. - Team: 15. Post-SV Trier (Andoc, Bock, Hein) 8:34:19 Stunden.
Link zu allen Ergebnissen: http://muenchen.r.mikatiming.de/2013/

51. Essen-Marathon: Florian Neuschwander gewinnt

Mit seiner Essener Siegerzeit von 2:21:27 Stunden hätte Florian Neuschwander bei der Marathon-DM vorne mitgemischt. Beim ältesten deutschen Marathon musste sich der 32-Jährige vom Trierer Stadtlaufverein gegen Vorjahressieger Daniel Schmidt (Köln/2:22:04) und Elias Sansar (Detmold/2:22:13) wehren. In seinem dritten Marathon in diesem Jahr blieb Bezirksrekordler Neuschwander (2:20:28) zum zweiten Mal unter der bis April 24 Jahre gültigen alten Bestmarke (2:21:47) von Erik Simons (LG Vulkaneifel).

Auf den ersten 22 Kilometern hatte Roger Königs den Tempomacher für Neuschwander gespielt. Doch schon nach der Hälfte der Distanz in etwas mehr als 1:09 Stunden habe er gemerkt, dass ein Angriff auf die 2:20-Stunden-Marke diesmal nicht möglich wäre, sagte Neuschwander. Der ehemalige DM-Dritte versuchte, einen lockeren Schritt zu finden. So kamen Schmidt, der eigentlich "nur" eine Zeit unter 2:30 Stunden angepeilt hatte, und Sansar immer näher. "Ich habe die ganze Zeit erwartet, dass Schmidt irgendwann vorbei läuft und mich darauf schon eingestellt", erzählte Neuschwander. Er habe hinter sich schon immer die Anfeuerungsrufe für den Vorjahressieger gehört. Doch nachdem er zeitweise mit einem Schnitt von mehr als 3:30 Minuten pro Kilometer unterwegs war, konnte der Vizeweltmeister im Ultratrail zum Schluss noch einmal beschleunigen.

Ob es für ihn nicht sinnvoller gewesen wäre, bei den deutschen Meisterschaften in München zu starten, um die 2:20-Stunden-Schallmauer anzugreifen. "Nein", sagt Neuschwander. "Ich habe alles richtig gemacht." In München wäre er mit dieser Tagesform bestenfalls Zweiter geworden, womöglich sogar leer ausgegangen. Seine Marathon-Traummarke habe er aber weiterhin im Visier.
Link zu allen Ergebnissen: http://marathon-essen.r.mikatiming.de/2013/

Köln-Marathon: Patrick Heim und Johann Wagner feiern Altersklassensiege

Zum vierten Mal über die Halbmarathondistanz und insgesamt zum sechsten Mal siegte Sabrina Mockenhaupt beim Köln-Marathon. Die Olympiateilnehmerin von der LG Sieg blieb bei herbstlich-feuchten Bedingungen in 1:10:54 Stunden allerdings deutlich über der anvisierten 70-Minuten-Marke. Schnellster Mann war der erst 20 Jahre alte Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) in 1:05:11 Stunden. Über die volle Marathondistanz (42,195 Kilometer) siegten mit Janet Rono in 2:28:36 Stunden und Nicholas Chelimo 2:09:45 Stunden Kenianer.

Als bester Teilnehmer aus der Region lief Patrick Heim vom Sirona-SC Morbach die 21,1 Kilometer in 1:12:06 Stunden. Der 41-Jährige gewann damit die Masterswertung (ab 40 Jahre), verbesserte seine Jahresbestzeit um vier Sekunden und ist über Halbmarathon in diesem Jahr damit der besten M40-Läufer im Leichtathletik-Verband Rheinland.

Armand Welsch (LG Langsur) sicherte sich mit einem starken Schlussabschnitt in 1:22:09 Stunden den zweiten Platz bei den 50- bis 54-Jährigen (M50). Yvonne Jungblut konnte nicht wie erhofft ihre Halbmarathonbestzeit angreifen. Schon nach wenigen Kilometer habe sie festgestellt, dass durch die Fußverletzung der vergangenen Wochen die Trainingsumfänge zu gering gewesen seien, um ihre ein Jahr zuvor aufgestellte Bestmarke von 1:23:51 Stunden zu verbessern, erklärte ihr Vereinsvorsitzender Dirk Engel vom Lauftreff Schweich. Jungblut lief den Halbmarathon locker in 1:38:55 Stunden.

Als beste Läuferin der Region in Köln darf sich damit Evelyn Schmitz fühlen. Die vierfache Mutter aus Heilenbach in der Eifel belegte in 3:27:12 Stunden den 39. Platz (8. W35), nachdem sie auf der ersten Hälfte noch auf Kurs zu einer Zeit unter 3:20 Stunden war.

Schnellster Mann aus der Region war der älteste: Johann Wagner, Vereinskamerad von Evelyn Schmitz beim TV Bitburg, lief ein sehr gleichmäßiges Rennen (Halbmarathon in 1:36:01 Stunden) und sicherte sich so in 3:12:52 Stunden den M60-Altersklassensieg mit fast sechs Minuten Vorsprung. Die Renneinteilung zeigt, wie wichtig gleichmäßiges Tempo und Geduld beim Marathon sind: Nach 21 Kilometern hatten Theo Mezger (Stadtlohn/2. M60 in 3:18:16), Marcel Weber (Köln/3. M60 in 3:19:00) noch vor Wagner gelegen.
Ergebnisse:
Frauen:
21,1 km (bis 1:45 Stunden): 1. Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) 1:10:54 Stunden, 70. Yvonne Jungblut (LT Schweich) 1:38:55, 129. Meike Hammer (LG Vulkaneifel) 1:42:11
42,195 km (bis 4 Stunden): 1. Janet Rono (Kenia) 2:28:36 Stunden, 39. Evelyn Schmitz (TV Bitburg) 3:27:12, 94. Petra Reiter (Tri-Post Trier) 3:39:39, 129. Nicole Gouverneur (Osburg) 3:45:08, 170. Petra Feuerstacke (TG Konz) 3:49:37, 235. Rita Brandenburg (LG Pronsfeld-Lünebach) 3:55:26, 262. Ingrid Kleusch (LG Pronsfeld-Lünebach) 3:57:09, 293. Petra Schneider (LG Pronsfeld-Lünebach) 3:59:13
Männer:
21,1 km (bis 1:30 Stunden): 1. Hendrik Pfeiffer (Wattenscheid) 1:05:13 Stunden, 18. Patrick Heim (Sirona-SC Morbach/1. M40) 1:12:06, 71. Armand Welsch (LG Langsur/2. M50) 1:22:09, 94. Thomas Willems (Daun) 1:23:20, 109. Adrian Ludwig (Trier) 1:24:20, 143. Matthias Fußmann (SC Bleialf) 1:25:49, 194. Boris Ruth (TG Konz) 1:27:27, 209. Mario Becker (eVital Irrel) 1:27:57.
42,195 km (bis 3:30 Stunden): 1. Nicholas Chelimo (Kenia) 2:09:45 Stunden, 261. Johann Wagner (TV Bitburg/1. M60) 3:12:52, 349. Oliver Gouverneur (Osburg) 3:16:57, 541. Kim-Marc Rasquin (eVital Irrel) 3:23:40, 595. Sebastian Piel (Trier) 3:25:23, 658. Norbert Arnoldy (Nittel läuft ...) 3:27:30, 710. Wolfgang Richter (DJK Wißmannsdorf) 3:28:43
Link zu allen Ergebnissen: http://results.koeln-marathon.de/2013/

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