Wieder Rekordjagd beim Berlin-Marathon

Berlin · Mit dem größten deutschen Marathonlauf in Berlin wird am Sonntag (Start: 9 Uhr, live auf n-tv und Eurosport) der heiße Marathonherbst eingeläutet. Die deutschen Hoffnungen sind Anna Hahner und der ehemalige Europameister Jan Fitschen.

Ganz vorne mitlaufen werden aber weder die 22-Jährige aus Rimmels bei Fulda noch der kontinentale 10 000-Meter-Titelträger von 2006 aus Bochum, die beide in Trier auch von ihren Starts beim vom TV präsentierten Bitburger-Silvesterlauf bekannt sind. Denn in Berlin geht es wieder um den Weltrekord. Kurios dabei: Der Mann, der am Sonntag beim BMW-Berlin-Marathon als Favorit gilt, lief die 42,195 Kilometer in 2:03:02 Stunden schon schneller wie alle anderen. Doch Geoffrey Mutai rannte diese Zeit im vergangenen Jahr auf der Punkt-zu-Punkt-Strecke von Boston. Dort liegt der Start 139 Meter höher als das Ziel. Für Rekorde sind maximal ein Promille (42 Meter) der Gesamtdistanz erlaubt. Als Weltrekordler löste sein kenianischer Landsmann Patrick Makau fünf Monate später mit seinem Fabellauf in Berlin in 2:03:38 Stunden Lauflegende Haile Gebrselassie (Äthiopien/2:03:59) ab. Weltrekordler Makau will am 28. Oktober in Frankfurt laufen. Dass der Parcours am Main auch schnell ist, bewies Wilson Kipsang im vergangenen Jahr, als er Makaus noch junge Bestzeit nur um vier Sekunden verfehlte.

Von solchen Zeiten träumt Jan Fitschen noch. Der 35-Jährige vom TV Wattenscheid ist "nicht euphorisch, aber optimistisch", wie er auf seiner Internetseite verkündet. Der ehemalige Bahnläufer merkt, dass das Marathontraining der letzten Jahre anschlägt. Lange Läufe, nüchtern am frühen Morgen würden ihm ebenso immer leichter fallen, wie Tempolaufprogramm über beispielsweise sechsmal vier Kilometer. Fitschens Gesamttrainingsumfang lief mit 200 Kilometern pro Woche allerdings noch unter dem der Weltbesten.

Anna Hahner verpasste im Frühjahr die Olympia-Qualifikation (2:30 Stunden) um 14 Sekunden. Die Mainzer Lehramtsstudentin wird ebenfalls nicht in der ersten Gruppe zu finden sein. Denn angeführt von der Berlin-Siegerin von 2010, Aberu Kebede (Äthiopien), werden die schnellsten Frauen wohl eine Zeit von unter 2:20 Stunden anpeilen.

Unter den 40 987 gemeldeten Teilnehmern des BMW-Berlin-Marathons sind auch mehrere Dutzend aus der Region. Allerdings kein Spitzenläufer wie Florian Neuschwander, der im vergangenen Jahr in 2:22:23 Stunden den Bezirksrekord nur um 36 Sekunden verfehlte. Gute Zeiten darf man aber unter anderem von Tatjana Petry (TuS Mosella Schweich) und dem letztjährigen Hochwald-Marathon-Sieger Edwin Michels (TuS Reinsfeld) erwarten.

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