Wittlicher Marc Pschebizin gewinnt Triathlon in Israel

An der Südspitze Israels hat Marc Pschebizin vom Tri-Post Trier seinen zweiten Sieg auf der Ironman-Distanz gefeiert. Der in Wittlich lebende Triathlet benötigte für die 226 Kilometer im Roten Meer und durch die Negev-Wüste 9:43:03 Stunden.

 Der in Wittlich lebende Marc Pschebizin (Tri-Post Trier) ist Sieger des prestigeträchtigen Gigathlons in der Schweiz über 452 Kilometer. TV-Foto: Holger Teusch

Der in Wittlich lebende Marc Pschebizin (Tri-Post Trier) ist Sieger des prestigeträchtigen Gigathlons in der Schweiz über 452 Kilometer. TV-Foto: Holger Teusch

Eilat. Dass er sich in einer politisch unruhigen Region aufhielt, merkte Marc Pschebizin beim Jogging einen Tag vor dem Rennen. "Ich bin eine halbe Stunde Richtung Jordanien gelaufen. Auf einer Brücke stand plötzlich ein Schild ‚Achtung Minen'", erzählt der 37-Jährige Triathlet des Tri-Post Trier. Sonst habe der Sportler beim Israman, dem Ironman-Triathlon in Israels Süden, nichts von der angespannten Lage mitbekommen. Im vergangenen Jahr wurde Israels einziger Zugang zum Roten Meer zweimal mit Raketen beschossen.

Schon gar nicht während des Rennens selbst. Die Sportler, die ihm auf der Wendepunktstrecke entgegenkamen, hätten ihn herzlich angefeuert, berichtet er. Wettkampfreisen wie diese, die Pschebizin in den vergangenen 15 Jahren auf fünf Kontinente führten, seien für ihn eine Art der Völkerverständigung und eine Möglichkeit, Vorurteile abzubauen, sagt Pschebizin.

Anders als bei seinem ersten Langdistanz-Triathlon-Sieg vor drei Jahren im neuseeländischen Wanaka lag Pschebizin in Israel bereits nach dem Schwimmen über 3,8 Kilometer im Roten Meer in der Spitzengruppe. "Ich hatte ein erstaunlich gutes Schwimmen und lag zeitweise sogar in Führung, was für mich im Wasser ja eine ungewohnte Situation ist", sagt der schnellste Ironman-Triathlet aus dem Bezirk Trier (8:34:55 Stunden) über seine schwächste Disziplin.

Schmerzen zwingen fast zum Stehenbleiben



Dass er sich anschließend auf dem Rennrad an die Spitze setzen würde, war dagegen nicht verwunderlich. Die 180 Kilometer lange Strecke war wie für ihn gemacht. Zunächst musste ein 15 Kilometer langer Anstieg vom Meer auf 700 Meter Höhe bewältigt werden. Dann führte die Straße durch die Negev-Wüste mit ihren berüchtigten Windböen. "Die Radstrecke war sensationell", sagt Pschebizin. "Wir hatten Wind, aber es war nicht so brutal wie auf Hawaii." Fernsicht und Farben seien unbeschreiblich schön.

Auf dem Rad baute Pschebizin seinen Vorsprung aus. Die Kraft, die er dank seines komfortablen Vorsprungs sparen konnte, benötigte er beim abschließenden Marathonlauf, der auf den ersten 15 Kilometern nur bergab führte. "Ich habe versucht, flüssig mit nicht allzu langen Schritten zu laufen, damit die Schläge nicht stark werden. Aber so richtig merkt man die Belastung erst, wenn man in die Ebene kommt", erzählt Pschebizin. Zwar lief er die 42,195 Kilometer in 3:12:48 Stunden, doch wenige Kilometer vor dem Ziel habe er wegen der vom Bergablaufen verursachten Schmerzen in den Oberschenkeln fast stehen bleiben müssen.

Eine Viertelstunde Pause hätte sich Pschebizin sogar gönnen können und er hätte immer noch als erster Deutscher in Israel einen Ironman-Triathlon gewonnen. Der Zweitplatzierte, Jonathan Shearon (USA, 10:00:46 Stunden), kam mehr als 17 Minuten später ins Ziel. Nur der Israeli Matan Kassif (Dritter in 10:06:12) lief den Marathon schneller als Pschebizin (3:07:16).

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