Zeppelinlauf - nicht ganz schwereloses, aber ein Vergnügen

Mülheim · Zeppeline schweben scheinbar schwerelos durch die Lüfte. Luftig-leicht lassen sich die landschaftlich schönen Strecken beim Zeppelinlauf in Mülheim an der Mosel nicht absolvieren. Miriam Engel (TG Konz) und Andreas Bock (Pfarrkapelle Schwarzenbach) über Halbmarathon sowie Linda Betzler (LG Rhein-Wied) und Benedikt Pauli (PSV Wengerohr) über zehn Kilometer gewannen den Volkslauf.

Wenige Stunden nachdem auf der gleichen Strecke die Westdeutschen Meister ermittelt wurden, ließen es die Volksläufer beim sogenannten Zeppelinlauf ruhiger angehen. Andreas Bock siegte in 1:24:24 Stunden vor Hendrik Haumann (TG Konz/1:25:08) und dem lange Zeit führenden Alwin Nolles (RT Südeifel/1:25:46). Miriam Engel setzte sich in 1:41:41 Stunden klar gegen Gisela Deutschen-Bach (TuS Kleinich/1:50:23), Sabine März und Ingrid Fuchs (beide Spiridon Hochwald), die gemeinsam nach 1:50:47 Stunden das Ziel erreichten, durch. Über zehn Kilometer siegten mit Linda Betzler aus Igel in 42:16 Minuten und Benedikt Pauli aus Altrich in 38:31 Minuten zwei noch der Jugendklasse angehörende Läufer. Während die Meisterschaftsläufer vormittags mit Kälte und anfänglichem Regen kämpften, liefen die Volksläufer bei Sonne und angenehmen Temperaturen.

Alle Ergebnisse: http://www.zeppelinlauf.de/ergebnisse.html

Mehr zur Geschichte und Strecke des Zeppelinlaufs:

15 Jahre lang war der Volkslauf "Durch die Grafschaft" eine feste Größe im Volkslauf-Kalender der Moselregion. Doch 1998 war Schluss: Zum letzten Mal ertönte auf dem Mülheimer Sportplatz ein Startschuss. Als das Team Zeppelin 2006 den alten Volkslauf wiederbelebte, ging man in den Ortskern. Dort befindet sich direkt am Gemeindehaus eine große Wiese. Diese dient als Start-Ziel-Areal.

Die Strecke des Halbmarathonlaufs hat sich trotz des Umzugs nur wenig gegenüber der der 1980er und 1990er Jahre verändert. Größter Unterschied: Die ersten fünf Kilometer nach dem Start führen weitgehend flach durch Mosel-Weinberge zum Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel und zurück. Auf diesem Abschnitt mussten bis vor zwei Jahren bereits die ersten Steigungen erklommen werden. Die kommen als harmlose Variante nach der Fünf-Kilometer-Einrollphase. Über einen Schotterweg geht es an einem idyllischen Bachlauf mit Weiden entlang nach Veldenz. Der Bach wird einige Male auf schmalen Holzbrücken überquert.

Bei Veldenz öffnet sich die Landschaft. Man blickt erstmals bewusst in das weite Tal mit dem Umlaufberg. Vor mehr als 300 000 Jahren hatte die Mosel sich hier in die Ausläufer des Hunsrücks gegraben, bevor sie ihr heutiges Bett fand.

Für die Läufer führt der Weg weiter nach Burgen. Der Ort wird zweimal durchlaufen. Beim ersten Mal, um weiter gen Süden dem Mittelgebirge noch näher zu kommen. Bewaldete Hänge lösen die Weinberge ab. Die Berge rücken immer näher, je weiter es das Frohnbachtal hinauf geht. Das Ziel dieser Straße, die bald mehr ein Fahrweg ist, ist Gornhausen. Würde man weiter laufen, wäre man wirklich mitten in Schinderhannes' Land. Aber die Halbmarathonläufer kehren früher, in Hirzlei, um. Zum Glück! Der Wendepunkt an der Hirzeleier Kapelle liegt 238 Meter hoch, 124 Meter höher, als das Start-Ziel-Gelände.

Wer meint, nach dem höchsten Streckenpunkt geht es nur noch bergab, wird enttäuscht. Immer wieder müssen kleine Hügel erklommen werden. Die Strecke führt am Frohnbach entlang und wie dieser durch Burgen. der Bach ins komplett in den Ort integriert. Es gibt eine Wassermühle und 19 Brücken!

In Burgen trifft auch die Zehn-Kilometer- wieder auf die Halbmarathonstrecke. Das zweite Hauptlauf wird beim Zeppelinlauf 45 Minuten nach dem ersten gestartet. Strecken und Startzeiten sind so gelegt, dass die erste Hälfte der Halbmarathonläufer auf den letzten fünf Kilometern Begleitung durch die Zehn-Kilometer-Läufer hat. Das lenkt gerade auf dem Abschnitt zwischen Burgen und Brauneberg ab. Denn hier wartet die letzte längere Steigung. Von der sich sanft durch das Umlauftal windenden Landstraße aus kann man in der Ferne das Schloss Lieser erkennen.

Statt schnurstracks über die Kreisstraße hinab nach Brauneberg zu laufen, knickt der Weg noch einmal nach Westen ab. In Brauneberg angekommen ist die Prüfung ein dauerndes, aber nur leichtes Auf und Ab durch das Wohngebiet. Wenn sich in früheren Zeiten die Weinbergsreihen zwischen Brauneberg und Mülheim lichteten und die Flutlichtmasten des Sportplatzes auftauchten, war für die Läufer das Ziel nur noch eine dreiviertel Stadionrunde entfernt. Im neuen Jahrhundert trennt noch mehr als ein Kilometer die Läufer vom Ziel. Der Feldweg, der benutzt wird, wurde extra neu geschottert und gewalzt und machte bereits einen guten Eindruck. Ein kleiner Anstieg muss vor dem Ziel aber weiterhin erklommen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort