Leserbrief Habecks Dilemma bei der Gasnutzung

Energiekrise

Zum Artikel „Deutschland steht vor einem nationalen Stresstest“ (TV vom 28. Juli):

Wirtschaftsminister Robert Habeck steckt in der Zwickmühle: Entscheidet er sich für die längere Nutzung der Kernenergie, riskiert er den Bruch mit einem Teil seiner Partei; entscheidet er sich jedoch gegen den längeren Einsatz des Atomstroms, muss er mehr Gas und Kohle zur Deckung des Strombedarfs einsetzen. Gas, das für die industrielle Produktion und für die Heizung im kommenden Winter dringend gebraucht wird und Kohle, deren vermehrter Einsatz den Klimazielen zuwiderläuft. Leider zögert Habeck, eine Entscheidung zu treffen. Stattdessen lässt er inzwischen einen zweiten Stresstest machen. Dabei verliert er wertvolle Zeit. Es kursieren schon genug Gutachten zu diesem Thema, die oft zu dem Ergebnis kommen, das sich die Auftraggeber wünschen. Das heißt, sie sind aus wissenschaftlicher Sicht wertlos.

Habeck sollte sich im Klaren sein, dass man aus einem Dilemma nicht ungeschoren davonkommen kann. Ich wünsche ihm den Mut, als Wirtschaftsminister allen Deutschen verpflichtet zu sein und nicht nur der kleinen Gruppe seiner Parteimitglieder.

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