Formel 1 Hamilton siegt – und denkt an Schumi

NÜRBURGRING · Der Formel-1-Weltmeister gewinnt auf dem Nürburgring, egalisiert eine Bestmarke und sammelt Sympathiepunkte.

 Lewis Hamilton feiert in der Eifel seinen 91. Sieg: Damit ist der Brite mit Rekordsieger Michael Schumacher gleichgezogen. Hier hält Hamilton einen Schumi-Helm in den Händen – den bekam er von Mick Schumacher (rechts) überreicht.

Lewis Hamilton feiert in der Eifel seinen 91. Sieg: Damit ist der Brite mit Rekordsieger Michael Schumacher gleichgezogen. Hier hält Hamilton einen Schumi-Helm in den Händen – den bekam er von Mick Schumacher (rechts) überreicht.

Foto: dpa/Bryn Lennon

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ist auf dem Weg zur Titelverteidigung und damit zu seinem siebten Titel kaum noch aufzuhalten. Der 35-jährige Brite feierte bei der Rückkehr der Königsklasse des Motorsports nach sieben Jahren auf den Nürburgring beim „Großen Preis der Eifel“ seinen siebten Saisonsieg. Damit stellte er auch die Bestmarke von 91 Grand-Prix-Erfolgen von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher ein. Der Niederländer Max Verstappen (Red Bull) und Dani Ricciardo im Renault vervollständigten das Podium.

Hamiltons von der Pole-Position gestarteter einziger verbliebener Rivale und Teamkamerad, der Finne Valtteri Bottas, musste seinen Boliden nach 18 von 60 gefahrenen Runden mit einem technischen Defekt abstellen und liegt jetzt bereits 69 Punkte hinter dem Dauer-Sieger Hamilton zurück. „Das war’s dann wohl mit der Weltmeisterschaft“, gratulierte Bottas fast schon vorzeitig.

Dass der Brite bei der Siegerehrung demonstrativ einen Helm von „Schumi“ emporhielt, verschaffte dem ansonsten eher als pragmatisch geltenden Hamilton etliche Sympathiepunkte. „Michael ist und bleibt für mich der Größte. Eine Legende“, bekräftigte der Eifel-Sieger. Mick Schumacher hatte die Erinnerung an seinen Vater zuvor Hamilton überreicht. Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel kam bei seiner Abschiedsvorstellung auf deutschem Boden im Ferrari nach Rang elf im Qualifying über den gleichen Platz auch im Rennen nicht hinaus.

Eigentlich hatte angesichts der immer sehr unsicheren Wetterlage in der Eifel, zwei ausgefallenen Trainingssitzungen am Freitag und so gut wie keinen Erfahrungswerten in punkto Reifen vieles auf ein möglicherweise turbulentes Rennen vor den 13 500 Fans auf den Tribünen hingedeutet. Doch bei zwar kalten (10 Grad), aber (fast) trockenen Bedingungen war die Messe schon nach dem Bottas-Ausfall nach gut einem Drittel des Rennens gelesen. An der Spitze hatte der Brite alles im Griff. Max Verstappen im Red Bull folgte in respektablem Abstand auf Position zwei.

Der einstige „Super-Seb“ in eben jenem Boliden des österreichischen Brause-Milliardärs zu frühem Ruhm  gekommen, fuhr ein unspektakuläres Rennen, ohne Chance, im Kampf um die vorderen Ränge eingreifen zu können. Vettel profitierte zwischenzeitlich von vielen Ausfällen, wurde auf Rang acht nach vorn gespült, sah die Zielflagge dann aber doch nur als Elfter. Vor sieben Jahren hatte er die Eifel noch als strahlender Sieger verlassen.

Seine Rolle als Feuerwehrmann spielte Nico Hülkenberg wieder einmal perfekt. Der 33-jährige Deutsche war – am Freitag zufällig in Köln anwesend – von einer Minute auf die andere für den leicht erkrankten Kanadier Lance Stroll im Qualifying und im Rennen eingesprungen. Als Achter fuhr der Emsländer in einem bravourösen Rennen im „Racing point“ sogar in die Punkteränge.

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