24 Stunden am Nürburgring Das Rennen der Rennen am Ring

NÜRBURGRING · Zwar ohne Party an der Nordschleife, aber mit Zuschauern auf den Tribünen geht noch bis Sonntag der PS-Marathon des Jahres am Ring über die Bühne.

 Klassiker in der Grünen Hölle: Eine Impression vom 24-Stunden-Rennen 2020 am Nürburgring.

Klassiker in der Grünen Hölle: Eine Impression vom 24-Stunden-Rennen 2020 am Nürburgring.

Foto: 24h Media

Zum 49. Mal wird am Wochenende auf der 25,378 Kilometer langen Kombination von Grandprix-Strecke und Nordschleife der Rennstreckenklassiker schlechthin in der Eifel ausgetragen: das 24-Stunden-Rennen. Es wird, wie schon im vergangenen Jahr, in etlichen Bereichen von den Bedingungen der Corona-Pandemie geprägt sein. Wir geben einen Überblick.

Die Umstände

Zum zweiten Mal in Folge wird das 24h-Rennen nicht so stattfinden können, wie man das bis einschließlich 2019 gewohnt war. Mit großartiger Atmosphäre auf den Campingplätzen, vor allem in den Nachtstunden, wenn fast 200 000 Motorsportfans „Party am Ring“ feiern. Immerhin: eines hat sich gebessert gegenüber 2020: Gefahren wird im frühen Juni, nicht im späten September. Das verspricht angenehmere klimatische Bedingungen als im Vorjahr. Es wird später dunkel, also weniger Nachtstunden geben. Und damit weniger Unwägbarkeiten auf der Strecke.

Die Siegkandidaten

Das Feld derer, die für die Topplätze beim Höhepunkt der Nürburgring-Saison in Frage kommen, ist groß. Die üblichen Verdächtigen von Audi, BMW, das mit ROWE den Vorjahressieger stellt, Mercedes-AMG und Porsche messen sich mit den lautstarken Höllenmaschinen der sogenannten Exoten. Die sind zum großen Teil auf einem Level mit den Unikaten der werksunterstützten Privatteams. Oft fehlt es aber an der Beständigkeit der Performance über zweimal rund um die Uhr. Wenn jedoch bei einem der alles andere als unprätentiösen rasenden Kunstwerke von Ferrari, Lamborghini, Aston Martin, Dodge Viper oder der Scuderia Cameron Glickenhaus einmal „der Knopf“ aufgeht, dann ist alles möglich. Start ist am Samstag um 15.30 Uhr, Zieleinlauf 24 Stunden später. Die Aufstellung für das Rennen wird am Freitagabend im Top-Qualifying von 18.30 bis 20.50 Uhr herausgefahren.

Die regionalen Teilnehmer

Neben den gutbezahlten Werksfahrern der großen Hersteller reiht sich das Feld der Herzblut-Amateure mit der Lizenz zum überrundet werden in die PS-Armada ein. Alles Fahrer, die die verzwickten Streckenabschnitte zwischen Hatzenbach und Galgenkopf mit „verbunden Augen“ fahren. Im Mittelpunkt erneut Thomas Mutsch aus Bitburg. Der ehemalige V8-Star- und FIA-GT-Pilot ist der Frontmann des Glickenhaus-Quartetts im SCG 004C und sagt unverblümt: „Wir haben in diesem Jahr so viel an Vorbereitung und technischen Veränderungen in das komplett neue Auto investiert wie noch nie. Wenn alles aufgeht, fahren wir um das Siegerpodest mit.“ Neben ihm ist eine große Anzahl von VLN- und NLS-erprobten Piloten aus der Region in ihren Klassen unterwegs. 

Das Rahmenprogramm

Der Eifel-Dauerbrenner besteht nicht nur aus dem Hauptrennen zweimal rund um die Uhr. Die Tage bis Sonntag weisen ein Feuerwerk exzellenten Motorsports auf, für das der Begriff „Rahmenprogramm“ eine Beleidigung ist. Der Tourenwagenweltcup (WTCR) wäre eine eigene Veranstaltung wert. Die beiden ersten von 16 Rennen auf Kursen in Deutschland, Portugal, Spanien, Italien Ungarn, Südkorea, China und Macau gehen am Samstagmorgen in jeweils drei Runden über die Nordschleife. Honda, Cupra, Hyundai, Alfa Romeo, Audi und Renault gehen mit den besten Tourenwagen-Piloten der Welt an den Start.  Bei den Tourenwagen-Legenden, den Helden der späten 80er und 90er Jahre, treten BMW, Ford, Mercedes, Alfa Romeo, Opel in Revival-Rennen an. Altmeister Klaus Ludwig, mittlerweile 71, Opel-Ikone Volker Strycek, Asse wie Klaus Niedzwiedz oder Roland Asch haben bereits zugesagt. In den ADAC 24h Classics leben am Freitag die Siebziger und frühen Achtziger Jahre der 24h-Rennen auf. Schon am Donnerstag stand die  Rundstrecken-Challenge auf dem Programm.

Die Zuschauer

An der Nordschleife werden wie bereits im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie keine Besucher zugelassen. Auf speziellen Tribünen der Grandprix-Strecke können bis zu 10 000 Zuschauer Platz finden. Infos und Tickets gibt es nur unter www.nuerburgring.de Für viele Hardcore-Fans ist das nur eine Notlösung. Im Netz wird viel diskutiert. Veranstalter und Gastgeber ist es jedoch gelungen, mit ihrem Sicherheits- und Hygienesystem diese Möglichkeit anzubieten. Wer das nicht möchte, kann sich bei RTL Nitro, auf Youtube, sowie bei diversen Livestreams des Veranstalters und des Nürburgrings informieren und einklicken.

Regionale Starterliste

# 11 Nicki Thiim (Irrel/Anif) Audi R8 LMS

# 23 Nico Menzel (Kelberg) Porsche 911 GT3 R

# 30 Mathieu Jaminet (Schfflange, Lux) Porsche 911 GT3 R

# 58 Arno Klasen (Karlshausen) Porsche 911 GT3 Cup

# 75 Christian Menzel (Kelberg) KTM X-Bow GTX

# 110 Daniel Bohr (Wasserbillig) KTM X-Bow GT4

# 325 Klaus Müller (Nonnweiler) BMW 325i e90

# 331 Philipp Leisen (Irrel),  BMW G20

# 704 Thomas Mutsch (Bitburg) SCG 004C

# 830 Manuel Lauck (Saarburg) Hyundai Elantra

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