Spitzenfunktionär aus Trier Badminton: Tolle Atmosphäre in Paris, aber sportlich lief’s nicht nach Wunsch

Paris/Trier · Der Trierer Anwalt Ralf Michaelis ist Präsident des Deutschen Badminton-Verbands. So hat er seine ersten Olympischen Spiele erlebt. Was ihn in Paris begeistert hat – und was noch ausbaufähig ist.

Der Trierer Ralf Michaelis war als Präsident des Deutschen Badminton-Verbands bei Olympia.

Der Trierer Ralf Michaelis war als Präsident des Deutschen Badminton-Verbands bei Olympia.

Foto: DBV

So eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris: Wie schwer ist sie eigentlich, wie fühlt sie sich an, wie ist sie verarbeitet? Das weiß Ralf Michaelis nun alles. Der Rechtsanwalt aus Trier ist seit zwei Jahren Präsident des Deutschen Badminton-Verbands (DBV). Gut – dieses Wissen hat Michaelis, weil er sich die Medaille von Gold-Schwimmer Lukas Märtens näher anschauen konnte („Sie ist schwerer als gedacht, schön gestaltet, da wurden Elemente des Eiffelturms verarbeitet“).

Im Badminton müssen die deutschen Sportler mindestens vier weitere Jahre auf die erste Medaille bei Olympia warten. Das ist allerdings keine wirkliche Enttäuschung in einer Sportart, die in Asien einen deutlich höheren Stellenwert hat als in Europa. Mit welchen Eindrücken Ralf Michaelis aus Paris zurückgekehrt ist? „Mit vielen“, sagt er. „Das war und ist eine tolle Veranstaltung. Für uns als DBV war es eher gemischt aufgrund der Tatsache, dass sich einer unserer besten Spieler – Mark Lamsfuß – schon im Vorfeld verletzt hat. Daher konnten wir uns nicht im Mixed qualifizieren, wo wir die größten Chancen gesehen hätten, um eine Medaille mitzukämpfen.“

So erlebte der Trierer Anwalt Ralf Michaelis als Präsident des deutschen Badminton-Verbands Olympia

2022 wurden Lamsfuß und Isabel Lohau WM-Dritte. Lamsfuß hatte nach einer Knieverletzung vier Monate pausiert, verpasste schon die EM Anfang April in Saarbrücken. Im Doppel ging er in Paris mit Marvin Seidel an den Start, musste aber nach dem ersten Spiel verletzungsbedingt aufgeben. Auch für die deutschen Einzelspieler gab es keinen Sieg. Yvonne Li hat es in ihren beiden Spielen in den Entscheidungssatz geschafft, Fabian Roth hatte zudem eine sehr schwere Auslosung erwischt.

Sportlich ist also noch Luft nach oben, aber im Sinne von Pierre Coubertin – schon die Teilnahme ist ein Erfolg, Dabeisein ist alles – „war es für alle ein schönes Erlebnis“, so sagt es Ralf Michaelis: „Paris hat viel Flair“. Die französische Metropole habe die Sportarten in Szene gesetzt – und umgekehrt. „Am Eiffelturm, am Louvre, überall ist Olympia präsent. Schon die Eröffnungsfeier war beeindruckend. Das war ein besonderes Event, unsere Sportler waren alle auf dem Schiff, alle waren begeistert – trotz des Wetters.“ Zumal das Team „Allemagne“ früh dran war – „der Regen wurde danach immer stärker“.

Beliebtes Fotomotiv: Ralf Michaelis vor den Olympischen Ringen.

Beliebtes Fotomotiv: Ralf Michaelis vor den Olympischen Ringen.

Foto: DBV

So bekam Michaelis von seinen ersten Olympischen Spielen als Badminton-Funktionär einiges mit – auch wenn sich der Trierer bei den Wettkämpfen auf „seine“ Sportart fokussierte. „Für Badminton war die Arena Porte de la Chapelle perfekt“, sagt Michaelis, der die Professionalisierung im Verband weiter vorantreiben will.