Weltspitze in der Arena Die Darts-Elite zieht es nach Trier – ab Freitag bis zu 12.000 Gäste erwartet

Trier · Zum ersten Mal ist die Welt-Elite im Dartsport zu Gast in Trier. Der Veranstalter des „European Darts Matchplay“ rechnet mit bis zu 12.000 Zuschauern. Experte Robert Marijanovic nennt uns vorab seine Favoriten – und verrät einen Geheimtipp.

 Vor knapp zwei Wochen noch gemeinsam bei den Team-Weltmeisterschaften in Frankfurt, nun als Konkurrenten beim Turnier in Trier: Der Saarwellinger Gabriel Clemens (rechts) und Martin Schindler. Die großen Favoriten auf die 25.000 Pfund Siegprämie sind aber andere

Vor knapp zwei Wochen noch gemeinsam bei den Team-Weltmeisterschaften in Frankfurt, nun als Konkurrenten beim Turnier in Trier: Der Saarwellinger Gabriel Clemens (rechts) und Martin Schindler. Die großen Favoriten auf die 25.000 Pfund Siegprämie sind aber andere

Foto: dpa/Uwe Anspach

Trier ist nicht London. Die Arena nicht der Alexandra Palace, nicht der „Ally Pally“. Es steht hier keine WM an, es ist auch alles andere als Winter – aber wen jucken die Unterschiede, wenn es doch auch reichlich Gemeinsamkeiten gibt? 

Denn auch in Trier wird ab Freitag Partystimmung herrschen, reichlich Bier fließen, ein paar kostümierte Fans kommen vielleicht auch – und vor allem: In der Arena werden die besten Dartspieler die Pfeile fliegen lassen, nicht anders als bei der WM. Die 16 besten Spieler der Pro-Tour-Rangliste sind qualifiziert und für die zweite Runde gesetzt, die in Trier am Samstag über die Bühne gehen wird. Unter den Gesetzten ist auch Martin Schindler. Die Arena – und überhaupt: Rheinland-Pfalz - ist damit zum ersten Mal Gastgeber des European Darts Matchplay. Die Veranstaltung ist mit 140.000 Pfund (rund 162.000 Euro) dotiert. Die ausrichtende PDC rechnet mit insgesamt 10.000 bis 12.000 Zuschauern in den sechs Sessions – von Freitag bis Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr und von 19 bis 23 Uhr. „Der Vorverkauf war den Umständen entsprechend zufriedenstellend“, sagt Philipp Brzezinski, Pressechef von PDC Europe. Eigentlich sollte das Event in Trier schon 2020 stattfinden. Unter den 48 Startern sind viele Stars der Szene. Premier-League-Sieger Michael van Gerwen und der amtierende Weltmeister Peter Wright haben allerdings abgesagt, wie am Donnerstagabend bekannt wurde.

Die Veranstaltung beschert Trier auch reichlich Medienpräsenz. Der Sender Sport1 überträgt von Freitag bis Sonntag live im frei empfangbaren Fernsehen und im Livestream.

Fünf Deutsche treten in der Arena an – Martin Schindler, der Saarländer Gabriel „Gaga“ Clemens, Florian Hempel, Lukas Wenig und Dragutin Horvat.

Darts-Experte Robert Marijanovic, früherer WM-Teilnehmer und aktueller Kommentator bei Sport1, im TV-Kurzinterview:

... über seine Favoriten in Trier, und wem er eine Überraschung zutraut.

„Gerwyn Price und Jonny Clayton, das sind für mich im Moment die Favoriten“, sagt Marijanovic: „Eine Überraschung traue ich Martin Schindler zu – nicht nur, weil er als Deutscher den Heimvorteil hat, er ist heiß zurzeit.“

... über die Premiere in Trier:

„Das Konzept funktioniert seit Jahren erfolgreich – die Menschen wissen, was sie erwartet. Das sind Darts-Fans, die gute Spiele sehen und eine gute Party haben wollen. Das wird auch in Trier gut ankommen. Schön, dass es auch mal in diese Ecke Deutschlands geht.“

... Zum Boom der Sportart, der vor allem durch die WM befeuert wurde:

„In Großbritannien und den Niederlanden ist Darts schon viel länger ein großes Thema in der Öffentlichkeit – auch wegen der Fernsehübertragungen und der vielen Stars. In Deutschland hat es sich peu à peu weiterentwickelt. Mit jeder WM kamen neue Fans hinzu, weil immer mehr Leute über die Weihnachtszeit eingeschaltet und gesehen haben, was da im Ally Pally los ist und wie da die Post abgeht. In Deutschland hatten wir im Darts noch nie den ganz großen Star – wir haben es also ohne einen Weltmeister oder Dauersieger geschafft, das Thema hochzutreiben. Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht – der wird kommen, wenn wir einen deutschen Spieler haben, der sich ganz oben in der Weltspitze festsetzen kann.“

... Zu den Aussichten für Schindler, Clemens & Co.

„Alle deutschen Spieler haben einen Heimvorteil – die werden in deutschen Städten natürlich besonders angefeuert. Sie haben die ganze Halle hinter sich  mit Sprechgesängen und Chören, manchmal aber leider auch mit Pfiffen gegen den Gegner – das sind immer nur Einzelne, und das gibt es auch nicht nur in Deutschland. Ich denke, es werden auch viele Saarländer in der Halle sein – da wird „Gaga“ vielleicht noch einen Tick mehr unterstützt als die anderen Deutschen.“

Für alle Sessions sind noch Karten an der Tageskasse und über pdc-europe.tv erhältlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort